Ich möchte euch heute alle bitten, genau genommen jetzt, euch ein Pinnchen mit Schnaps zu holen und es am Ende des Eintrags zu trinken. Warum? Das erkläre ich jetzt.
Heute wäre eigentlich ein besonderer Tag gewesen. Eigentlich. Und es wäre der perfekte Tag gewesen. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, nicht zu warm, nicht zu kalt. Der perfekte Tag zum Kloatscheeten. Zu Recht schauen jetzt wahrscheinlich einige fragende Gesichter auf ihre Monitore.

Als Timo mich damals zum ersten Mal fragte „Hast du Lust mit zum Kloatscheeten zu kommen?“, war ich sehr verwirrt. Man will ja aufgeschlossen und offen für Neues sein, aber wir kannten uns erst ein paar Monate und ich war mir absolut nicht sicher, was ich auf diese Frage antworten sollte. Zum Glück habe ich „Ja“ gesagt. Mittlerweile war ich schon dreimal dabei und es wird jedes Mal lustiger.
Denn Kloatscheeten ist ein riesiger Spaß mit supernetten und lustigen Menschen. Solltet ihr also mal gefragt werden, ob ihr zum Kloatscheeten oder Boßeln (so heißt es andernorts) kommen möchtet, sagt auf jeden Fall „Ja“.

Also zur Erklärung – Kloatscheeten:
Eine Gruppe von 12-16 Personen, so war es bei uns bisher immer, trifft sich so gegen 10/11 Uhr. Ach, wisst ihr was, ich erzähle das jetzt auch aus unserer Perspektive.
Wir haben uns also jeweils an einem Samstag im April an einem Brauhaus in Neuss getroffen. Alle ausgerüstet im Zwiebel-Look – denn der April macht ja bekanntlich was er will. Jeder bringt etwas mit, Getränke – vornehmlich alkoholische, Essen, Snacks, Süßigkeiten und vor allem gute Laune und Bock auf eine Menge Spaß. Das Orga-Team Petra und Lars haben jedes Jahr für alle Teilnehmer ein kleines Schnapsglas am Band und schicke Halsketten mit Nummern. Die Nummern dienen der Unterteilung in zwei Teams. Team Gelb und Team Blau. Jeweils von 1 bis 8 (je nach gesamter Teilnehmerzahl) durchnummeriert. Die Nummern werden blind gezogen, so dass die Teams immer ganz bunt gemischt sind.
Wenn die Bollerwagen mit Essen, Getränken etc. bestückt und gesichert sind, kann es auch schon losgehen. Nach einem kurzen Fußweg kommen wir am Rande eines weitläufigen Feldweges an: der Startpunkt. Beim Kloatscheeten handelt es sich nämlich um eine sportliche Aktivität im Team, begleitet von, sagen wir mal, einer Schnaps- und Bierverkostung.

Der Kloat: stellt euch einen Käselaib vor, ca. in der Größe einer Billardkugel. Liegt gut in der Hand. Das ist das Sportgerät, aus Holz. Es gibt einen in Gelb und einen in Blau – für die beiden Teams. Ich habe keine Ahnung mehr, wie wir ausgelost haben, welches Team startet, aber das ist nicht so wichtig. Es geht auf jeden Fall los.
D. h. die Nr. 1 aus Team Gelb wirft den Kloat auf den Feldweg. Nicht einfach schmeißen, nein, der Kloat muss rollen, auf der schmalen Seite. Im Idealfall bringt man den Kloat so gut auf den Weg, dass er möglichst weit und geradeaus rollt. Die Strecke wird immer von zwei Spielern gesichert. Zum einen, um den Kloat zu sichten, sollte er doch einmal im dichten Gras oder Feld verschwinden, zum anderen um zu schauen, dass auch nicht gerade Radfahrer oder Spaziergänger in die Wurfbahn geraten könnten.
Nun hat die Nr. 1 aus Team Gelb geworfen. Gut. Dann ist Nr. 1 aus Team Blau dran und muss versuchen, den blauen Kloat möglichst weiter rollen zu lassen als den gelben. Jetzt geht es immer so weiter. Der Reihenfolge nach werfen alle Teammitglieder aus Team Gelb und Blau ihren Kloat jeweils ab der Stelle, wo er zuvor liegen geblieben ist. Eine Runde ist beendet, wenn aus jedem Team jeder Spieler einmal geworfen hat. Gewonnen hat die Runde das Team, deren Kloat am Ende der Runde, vor dem des anderen Teams liegt.
So spielt man mehrere Runden über mehrere Kilometer Feldweg. Um Kurven, über Hügel, bergab, unter Brücken durch (auf Brücken nicht, da ist die Gefahr zu groß, dass der Kloat – bei unserer Strecke – auf die Autobahn fällt).
Und hier kommen wir auch zur Schnaps-Begleitung während dieser Veranstaltung. An jeder Kreuzung, Weggabelung und allem was wir dafür halten muss jeder aus der Truppe einen, oder auch mal zwei oder drei, Schnaps/Schäpse trinken. Dazu dienen die zuvor ausgeteilten Schnapspinnchen am Bande. Bier und Sekt oder diverse Alkopops dienen quasi als Wegzehrung während der gesamten Tour. Und ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir am Ende des Tages einige Kilometer zurückgelegt haben – und einige Liter getrunken ?

So, nun haben wir mehrere Runden quer durch die Neusser Feld- und Wiesenwege gespielt und es steht z. B. 5 zu 4 für Team Gelb. Hat Team Gelb jetzt das Kloatscheeten gewonnen? Nein!
Wir spielen so lange bis wir an der Raketenbasis angekommen sind. Das ist ein großes Betondingbums in Neuss-Hombroich. Unser Zielpunkt und der entscheidende Schauplatz, um den neuen König auszuspielen. Ja genau, es wird, unabhängig vom Team, ein König ermittelt. Im Grunde ist nämlich an dieser Stelle vollkommen egal, welches Team bisher wie gespielt hat. Ist auch sowieso egal, denn es macht riesigen Spaß und mittlerweile sind auch alle so stramm – da ist dann wirklich alles egal.
Folgendermaßen geht es also weiter. Am Fuße des Betondingsbumses wird ein Beutel mit einer Glasflasche darin platziert. Nun wirft jeder Teilnehmer aus etwa 4-5 Metern Entfernung mit einem Kloat auf die Flasche, bis einer trifft und die Flasche zerbricht. Schön nach der Reihe, den Nummern nach, einfach werfen, bis es klirrt.
Das kann zermürbend lange dauern, aber auch, so wie in 2019, ganz schnell gehen. Nur wenige Spieler hatten geworfen und plötzlich hörte ich schon das Zerspringen der Flasche. TIMO war der neue König!!!! Kloat-König 2019. Was eine Freude!! Was ein Fest.
Im Anschluss wandert die ganze Truppe zurück zum Start-Brauhaus, hier gibt es noch ein Nach-Mittagessen und ggf. noch ein paar Kaltgetränke. Und dann ist es auch geschafft. So gegen 18/19 Uhr geht es auf nach Hause. Erschöpft und betrunken und glücklich. Wie gesagt, ich kann es euch nur empfehlen, einfach mal mitzumachen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

So, und jetzt komme ich wieder zu dem Schnaps, den ihr euch eben holen solltet. Denn eigentlich wären seine Majestät Timo und ich – die First Lady ? – heute zum Kloatscheeten 2020 gegangen. Aber leider ist auch dieser Spaß der Corona-Krise zum Opfer gefallen.
Also stoßt mit uns an: auf das Koatscheeten 2020, auf alle Kloatscheeter, Königinnen und Könige der letzten Jahre, auf die Organisatoren Petra, Lars und ihre Tochter Hermine, auf den Spaß, auf die Raketenbasis und natürlich auf den noch amtierenden König: Seine Majestät Timo I.

PROOOOOST!

Widmung:
Der heutige Eintrag ist unseren lieben Kloatscheet-Freunden gewidmet. Passt gut auf Euch auf und bleibt gesund. Wir sehen uns in 2021.
Timo & Dani

Nachtrag: König Timo I. hat an diesem Eintrag persönlich mitgewirkt ?

Meinen Ärger habe ich gestern mit einem Glas Weißwein und ein paar Eierlikörschokobohnen (Zartbitter) erfolgreich bekämpft. Eierlikörschokobohnen – schönes Wort für Hangman. In diesen Zeiten muss man ja kreativ werden.
Hat auf jeden Fall geholfen. Auf der Couch sitzen, im TV-Programm und dann doch lieber im Streaming-Dienst rumzappen – eben einfach Kopf aus und die Zeit vertrödeln, bis es ins Bett geht.

Heute Morgen war ich in Solingen beim Doc, nur ein kleiner Kontroll-Termin. Nichts Wildes. Und danach habe ich ganz entspannt eine fast schon gruslig leere Autobahn A3 und A1 genossen. Und das im Berufsverkehr. Eigenartiges Bild, aber auch wirklich ein sehr meditatives Autofahren.
Ich bin mal gespannt, was dieser derzeitige Zustand im Straßen-, Flug- und Schiffsverkehr, mit unserer Umwelt macht. Man hört ja z. B. schon aus Venedig, dass da nach kurzer Zeit das Wasser in den Kanälen wieder klar ist und Paris meldet schon eine viel bessere Luftqualität.
Da überlegt man doch glatt, ob wir es nach der Krise nicht schaffen, regelmäßig Mobilitäts-Abstinenz, quasi Feinstaub-Sabbaticals, einzulegen. Ich fände das eine gute Sache.

Ähnliche Gedanken habe ich auch immer während meiner kleinen Ornithologen-Studien (Tag 13). Was denken jetzt wohl die ganzen Tiere? Ich stelle mir das irgendwie ein bisschen wie in einem Disney-Film vor. Abends in der Dämmerung treffen sich Vögel, Hasen, Eichhörnchen, Füchse etc. und auch die freilaufenden Katzen, also auch Nil, im Wald. Ganz romantisch und heimlich auf einer Lichtung. Da sitzen sie dann auf Steinen und umgestürzten Bäumen, im Gras oder strecken ihre Köpfchen aus dem Laub am Boden. Und in der Mitte steht ein Hirsch – der Chef muss immer ein großes, beeindruckendes Tier sein.
Und jetzt sitzen die da alle und der kleine Hase sagt mit leiser, piepsiger Stimme „Hirsch, was ist denn da draußen los? Ich muss mich gar nicht mehr vor den Menschen verstecken. Da sind keine mehr. Sind die im Winterschlaf oder in den Süden geflogen, so wie die Vögel?“. Und die Hauskatzen freuen sich „Ja, super. Endlich gehören auch die Straßen uns. Aber uns ist schon aufgefallen, dass unsere Dosenöffner jetzt immer auf unserer Couch und in den Betten liegen. Ganz neue Sitten.“. Die Tauben wundern sich „Wir werden gar nicht mehr von den Menschen gefüttert oder verscheucht und überfahren wurde auch schon seit Tagen keine mehr von uns.“
Der Hirsch ist auch etwas ratlos, aber natürlich weise und besonnen „Freunde, ich kann es euch auch nicht sagen. Ich sehe die Menschen auch nicht mehr in Rudeln im Wald. Immer nur noch zwei oder nur einer der dann mit bunter Haut und rotem Kopf rumrennt als wäre der Wolf hinter ihm her. Genießt es, aber bleibt achtsam.“
Das könnte ich jetzt noch stundenlang so weiterspinnen, aber das führt wohl zu weit. Ich denke mal, für die Tiere ist es auch ganz nett, saubere Luft, nicht mehr so viel los, vielleicht auch nicht mehr so viel Lärm und Müll in den Wäldern.
Ach da fällt mir ein: Heute Morgen auf der Fahrt von Solingen nach Rommerskirchen habe ich an der letzten Abfahrt einen Fasan gesehen (Ja, ganz sicher. Ich habe es hinterher gegoogelt und das Tier sah exakt so aus, wie das Google-Bild-Ergebnis für das Stichwort Fasan). Er oder sie wanderte gerade über die Straße aufs Feld. Ich war so fasziniert, ich wäre fast in den Graben gefahren. Ist aber nix passiert ?

Ansonsten gibt es heute gar nicht so viel zu berichten. „TGIF“ oder „Hoch die Hände Wochenende“ würden wir wohl alle heute rufen. Aber gut. Nützt ja nix. Wochenende ist auch nicht mehr das, was es noch vor drei Wochen war.
Wir werden den Müßiggang genießen und spätestens Sonntag, wenn es den ersten Vorgeschmack auf den Sommer gibt, im Garten lümmeln. Also ich werde lümmeln, Timo hat bestimmt etwas zu tun ?

Für heute Abend ist auch nicht viel geplant. Timo hat seinen ersten virtuellen Kegelclub. Ob dann jeder bei sich zu Hause kegelt? Lustiger Gedanke. Aber nein. Kegelclub ist in diesem Fall eine andere Bezeichnung für Männer-Abend. Der findet normalerweise alle 4 Wochen bei einem der Clubmitglieder statt. Heute Abend sitzen die Jungs dann mit ihren Bierchen vorm Computer-Monitor oder Tablet und quatschen eben so über Jungs-Zeug.
Ich werde mir einen Mädels-Abend mit mir selbst und Netflix, wahlweise Disney+, gönnen. Also genau genommen ein Mädelabend. Es ist noch Wein von gestern Abend da und natürlich Eierlikörschokobohnen. In diesem Sinne hoch das Bier und die Eierlikörschokobohne! Euch allen einen schönen Abend.

Folgende Szene heute Morgen im HomeOffice formerly known as Wohn-/Esszimmer:
Ich sitze seit kurz vor 9 pflichtbewusst an meinem Arbeitsplatz. So gegen 9.15 Uhr schleicht ein etwas verwirrt wirkender Timo ins Wohnzimmer. Die Haare – offensichtlich noch nicht ganz wach  – in alle Richtungen, das Gesicht noch ein wenig zerknautscht und vor allem der Blick „Häääähhh“. Er guckt mich an, guckt auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk und guckt mich wieder an.
Irgendwas stimmt wohl nicht. Und ich habe den Eindruck, er denkt, dass bei mir etwas nicht stimmt.
Und dann fällt es mir ein.
Die Zeitumstellung von Samstag! Quasi zurück in die Zukunft gereist – so muss sich Timo gefühlt haben. Just like Marty McFly.
Sein Internet-Radiowecker am Bett hatte sich nicht von alleine umgestellt. Was schon am Dienstag für Verwirrung gesorgt hatte. Aber offensichtlich hat sich das Biest wieder zurückgestellt, denn Timo war heute Morgen der Meinung, ich wäre zu früh zur Arbeit gegangen. In seiner Welt war es erst 8.15 Uhr. Ich habe ihn dann kurz aufgeklärt. Soweit ich weiß hat es ein klärendes Gespräch zwischen ihm und dem Wecker gegeben. Da hat er dann bestimmt den Machtknopf gedrückt ? Und ich werde mir einen Walkman besorgen, Masken sind ja schon unterwegs ?

Zeit ist im Moment sowieso etwas sehr Eigenartiges. Mein Kollege schrieb mir gestern, dass er seit der Geburt seines Sohnes, letzte Woche Donnerstag (nochmals herzlichen Glückwunsch), kein Gefühl mehr für die einzelnen Wochentage hat.
In dem Moment wäre ich auch fast auf die Suche nach dem Baby gegangen, denn ich habe auch kein Zeitgefühl mehr. Ich bin heute auch mit der Überzeugung aufgestanden, es wäre Freitag. Und ihr wisst, wie enttäuschend das sein kann!
Nützt ja nix. Es ist Donnerstag. Immerhin schon Donnerstag. Und wenn ihr das lest, ist schon fast Freitag.
Was ist das mit der Zeit? Liegt es daran, dass im HomeOffice jeder Tag irgendwie gleich aussieht? Keine Kollegen, keine Kunden, keine Pause im Städtchen? Jeden Tag Jogginghose und Hoodie kombiniert mit Kuschelsocken oder Schlappen. Sind wir quasi gefangen in „Und täglich grüßt das Murmeltier“? Ich werde das weiter erforschen, bin aber auch über eure Erfahrungsberichte und Überlebens-Tipps sehr dankbar.

Um mir doch etwas Abwechslung zu verschaffen und meinem Hintern (Tag 7) etwas Entspannung zu gönnen, drehe ich während der Arbeitszeit immer eine kleine Runde durchs Ess-/Wohnzimmer und schaue dabei aus dem Fenster in den Garten. Man denkt ja, weil gerade so wenige Menschen draußen unterwegs sind, es gäbe nichts zu sehen. Stimmt nicht. Wenn das so weiter geht, werde ich noch zum Ornithologen. So viele Vögel sind da draußen unterwegs. Die Tauben, sind mittlerweile so fett, dass man meinen könnte, Timo hat Hühner im Garten. Auf bzw. im Nachbarschornstein baut sich ein Rabe ein Nest, das beobachte ich jetzt täglich. Kleine Finken, Spatzen, Meisen und wie sie alle heißen, flitzen zu Fuß oder zu Flügel durch den Garten und suchen sich ihr Futter. Und – zwischendrin huscht noch ein Eichhörnchen durch. Wieder ein positiver Nebeneffekt der Krise: Man sieht endlich wieder Dinge, für die man sonst gar kein Auge hat. Probiert das mal aus.

Anmerkung von mir: Diese kurzen Beobachtungs-Ausflüge dauern meist nicht länger als 1-2 Minuten und beeinträchtigen meine Arbeit daher nicht.

Meine Tatkraft beeinträchtigen Sie übrigens auch nicht. Denn heute habe ich meine Mittagspause, 1 Stunde, genutzt, um zu putzen. Jap. Staubsauger, Wischmop, Eimer – alles im Einsatz. Was muss, das muss. Und die Bewegungs-Bilanz dabei ist auch nicht zu verachten.

Geendet hat der Tag heute leider nicht so schön. Daher das dritte Tageswort. AAAARRRRRGGHHHH – so steht es doch immer über den Comic-Köpfen, wenn eine Figur unglaublich wütend ist. Und unglaublich wütend war ich heute Nachmittag auch. So langsam ist es besser, aber ich muss schon sagen, ich war sehr wütend und das glüht auch noch ein bisschen nach, so dass ich froh bin, wenn gleich Feierabend ist.
Warum ich so sauer war/bin, gehört hier nicht her. Und am Ende habe ich mich auch mehr über mich selbst aufgeregt, dass mich die ganze Sache so aufgeregt hat. Und dann auch noch, weil ich weiß, dass ich mich immer noch auf hohem Niveau aufrege und andere es schlechter getroffen haben. Aber!! Ich muss mich eben auch mal aufregen. So!!!

2. Anmerkung von mir: Timo war es nicht ?

3. Anmerkung von mir: Nochmal herzlich willkommen dem kleinen Anton. Dir und deinen Eltern eine guten gemeinsamen Start – in diesen stürmischen Zeiten. Aber ich weiß, du bist in guten Händen.

Ich bin natürlich nicht die erste, die ein Tagebuch, heute sagt man ja Blog, schreibt. Nein, es gibt eine weltberühmte Tagebuch-Schreiberin. Ihr Tagebuch hat mich schon als 13/14-jährige tief berührt. Anne Frank.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihr Tagebuch gelesen habe. Und ich bin der Meinung, jeder sollte es mindestens einmal im Leben gelesen haben. Mal nicht zuerst oder nur den Film gucken. Nein, ihre Worte lesen.
Heute habe ich dazu etwas entdeckt – die Amsterdamer Anne-Frank-Stiftung zeigt 75 Jahre nach Annes Tod ihr Tagebuch als selbstgedrehtes Video-Tagebuch auf YouTube. Ich habe mir die erste Folge schon angesehen. Es sind jeweils 5-6-minütige Episoden.
Bedrückend, da man ihr Schicksal kennt, aber beeindruckend. Mich berührt es immer wieder. Vielleicht schaut ihr es euch auch einmal an. Die 13-jährige Schauspielerin Luna Cruz Perez ist so gut, man glaubt einmal mehr, Anne zu begleiten.
https://www.youtube.com/watch?v=ZWFjgWGI_YE

Video – das bringt mich auch gleich zu meinem zweiten Tageswort. Bei mir hat es nämlich heute zum ersten Mal ZOOM gemacht. Ja, genau: ZOOM.
Wenn ihr jetzt alle an „1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nichts passiert“ denkt. Falsch. Das meine ich nicht. Aber mein ZOOM hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich über mehrere Stunden den berühmten Wurm im Ohr hatte.
Ich rede von einem Programm für Video-Konferenzen. Wir müssen uns im Job ja jetzt andere Wege suchen, um uns auszutauschen. Normalerweise machen wir das immer persönlich. Man geht mal eben bei der Kollegin oder dem Kollegen vorbei oder man verabredet sich ganz klassisch zu einer Besprechung. Das machen wir jetzt auch – aber eben virtuell. Also alle Beteiligten wählen sich über das Programm ZOOM in das entsprechende Meeting ein und siehe da, schon sehen und hören wir uns alle.
Auch mal wieder eine neue Erfahrung, aber auch wieder eine gute. Ich denke schon, dass einige neue Wege, die wir jetzt beschreiten, sehr gute Wege sind, die wir definitiv weiter gehen können und sollten. Und hier meine ich nicht nur berufliche, sondern auch gesellschaftliche, zwischenmenschliche, politische – neue Wege auf allen Ebenen.
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Kollegen mal wieder zu sehen und sich auszutauschen UND einen Einblick in die Wohnzimmer bekommt man auch mal ?

Nach diesem Termin hatte ich heute nach der Arbeit gleich noch einen, aber der war nicht beruflich. Ich habe mich mit meiner lieben Freundin Erika auf einen FaceTime-Plausch verabredet. Ja, auch hier müssen wir neue Wege gehen. Das „ich komme mal eben vorbei“ geht halt nicht. Nützt ja nix. Man muss ja trotzdem die neuesten Neuigkeiten, den aktuellen Tratsch und die kleinen und großen Sorgen bei einem Gläschen Wein austauschen. Das geht dann schon mal so. Aber wir hoffen doch alle, dass wir nicht allzu lange diese virtuellen Wege gehen müssen, sondern uns bald auch wieder persönlich treffen, anstoßen und in den Arm nehmen können.

So, heute möchte ich mich zum Abschluss mal bei euch bedanken. Und zwar mit dem Tageswort DASHBOARD. Was’n das? Ja, ich musste es auch von Google übersetzen lassen. Und übersetzt heißt es Armaturenbrett. Und mit Hilfe dieses Armaturenbretts also Dashboards, erstelle ich jeden Abend einen neuen Beitrag in meinem Blog bzw. auf der Homepage. Tja, wie erklärt man das: Dieses Board ist wie ein Werkzeugschrank, in dem ich mich bediene, um den Text hochzuladen, das Bild festzulegen, Schlagwörter zu definieren und auch Verlinkungen zu setzen.
Am interessantesten für mich ist aber die Statistik. Da kann ich sehen, wie viele Besucher meine Seite und wie viele Aufrufe der einzelnen Tages-Beiträge es gegeben hat. Und das sind gar nicht mal so wenige. Das freut mich sehr. Macht mir aber auch ein bisschen Druck, den ich mir wohl am meisten selbst mache. Denn jetzt möchte ich auch jeden Tag abliefern und das am liebsten bis spätestens 20 Uhr. Klappt grad schon wieder nicht. Ich habe derzeit keine Ahnung, wo jedenTag die Zeit hingeht.
Nützt ja nix – ich bleibe dran ? Und die lieben Rückmeldungen die ich zu meinem geschriebenen Werk bekomme, motivieren natürlich auch.
VIELEN DANK euch allen!

Der Tag hat heute mit einer guten Nachricht begonnen. Meine Tante wurde negativ auf COVID-19 getestet. Zum Glück. Das bringt einen schon noch einmal mehr zum Nachdenken. Täglich hören und sehen wir die Nachrichten, lesen Berichte, bleiben informiert. Und ich bin schon seit Wochen der Überzeugung, dass wir leider irgendwann alle jemanden im Verwandtenkreis haben, der sich ansteckt. Oder wir bekommen es sogar selbst.
Umso besser, dass es dann heute doch nicht soweit war. Hoffentlich bleibt es auch so. Und das wünsche ich euch allen.

Um beim Thema zu bleiben: Gestern habe ich 15 Schutzmasken bestellt. Ja, habe ich. Für uns, unsere Eltern, meine Schwester, für Timos Oma und noch 5 extra für meine Tante Ina. Sie arbeitet in einem Altenheim und selbst da gibt es kaum noch Möglichkeiten sich zu schützen.
Wir wissen, dass Stoffmasken nicht vor der Infektion schützen, aber sie helfen, andere zu schützen und vermindern das Risiko „angespuckt“ zu werden. Zumal ich heute auch gelernt habe, dass man den Schutz erhöhen kann, wenn man sich die Stoffmaske mit einem Kaffeefilter auslegt. Aber ACHTUNG! Trotzdem ist eine Stoffmaske noch keine medizinisch zertifizierte Maske!
Ich habe die Masken online bestellt. Bei www.hosen-kotter.de. Eine Textil-Firma, die aufgrund der Krise schließen musste und seitdem auf die Herstellung von wiederverwendbaren Stoffmasken umgestellt hat. Die Masken sind aus 100 % Baumwolle, bei 90 Grad waschbar und hochwertig verarbeitet. Finde ich eine gute Sache! Gerade in Zeiten, in denen andere Textilunternehmen mit zwei Buchstaben oder drei Streifen, nicht auf gute, sondern auf ganz hinterf…. Ideen kommen. Aber denen gebe ich hier mit Sicherheit keine Plattform.

Ich bin mir recht sicher, dass auch für uns demnächst die Masken-Pflicht kommt. Auch wenn seitens der Politik noch gesagt wird „Das sehen wir derzeit nicht.“. Nicht falsch verstehen, ich finde unsere Politik macht das sehr gut, aber zu viele Sachen, die nicht gesehen wurden, sind jetzt sehr gut sichtbar. Aber auch definitiv nötig.
Von daher bin ich mir recht sicher, dass ich die Masken für uns keine Sekunde zu früh bestellt habe. Denn gesund bleiben wollen wir ja doch alle.

Gesund ist auch ein gutes Stichwort. Ich lebe für meine Verhältnisse gerade furchtbar gesund. Wer mich kennt, weiß: Obst und Gemüse ersetze ich durch Schokolade und Fleisch.
Aber ich bessere mich. Gestern (Tag 10) z. B. in dem Salat, war der Salat Babyblattspinat! Dazu gab es Granatapfelkerne. Und momentan teile ich mir mit Timo täglich einen Apfel PLUS die Banane, die ich jeden Tag in meinem Müsli verarbeite.
Sowas kennt mein Körper normalerweise gar nicht, aber ich habe das Gefühl, auch mein Körper ist im Krisen-Modus und beugt sich den nötigen Maßnahmen.
Nützt ja nix.

Und da wir alle auch etwas Normalität brauchen – mein Körper natürlich auch – haben wir uns heute eine leckere Pizza bestellt. Also jeder eine. ? Nur weil man das Bett teilt, muss man ja nicht auch die Pizza teilen. Alles hat seine Grenzen.
Wir hatten also ein leckeres Abendessen und die Pizzeria, mit einem unglaublich netten Liefer-Burschen, einen weiteren Auftrag. So geht aktive und sehr leckere Nachbarschaftshilfe.

Die Pizza haben wir uns übrigens telefonisch auf dem Nachhauseweg von unserem Spaziergang – REWE hin und zurück, wir hatten keine Müßigkeiten (Tag 1) mehr – bestellt. Und in unserer Straße haben wir auch einen der Regenbogen entdeckt, die man jetzt überall sehen kann. Ich finde genau diese kleinen Dinge, sind es, die jetzt Hoffnung geben. Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Vielen Dank an den fleißigen Künstler.

Nicht nur Tag 10 sondern auch die zweite Woche im HomeOffice. Immer noch alles gut. Ich weiß mittlerweile, wann ich aufstehen muss, damit ich ganz in Ruhe meine Kanne Tee und mein 11 Uhr-Müsli vorbereiten muss, damit ich auch pünktlich um 9 Uhr im „Büro“ bin.
Von hier gibt es auch gar nicht so viel zu berichten. Es läuft, den Umständen entsprechend gut.

RRRRRRRIIIIIIIINNNNNNG!!!! Die dezente Türklingel schallt gegen kurz vor 11 Uhr durch das Haus. Timos Papa steht vor der Tür. Und er steht nicht alleine vor der Tür. Er hat der/die/das Kreidler dabei.
Ihr wisst nicht, was das ist? Ich auch nicht. Aber ich habe es ja heute gesehen. Ein Mofa und irgendwie auch Fahrrad. Man darf es ohne Führerschein fahren und kommt mit bis zu 40 km/h voran (habe ich mir erzählen lassen).
Das Ding sieht richtig schön nostalgisch aus – VINTAGE. So, wie es 1973 total hipp war.
Timos Papa, Günter, ist ein echter Raritäten-Sammler und an diesem Möfchen hat er so richtig Spaß. Seine Augen leuchten.
Noch ist das Fahrgerät nicht betankt und muss daher noch von A nach B geschoben werden. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch.
Ich mache noch schnell ein paar Fotos für Timo, denn ihm sollte der/die/das Kreidler eigentlich vorgeführt werden. Timo war aber bei einem Kundentermin und hat sich das Vehicel später am Tag angesehen.

Meine Mittagspause habe ich heute wieder für einen Spaziergang zum Supermarkt genutzt. Der Einkauf an sich hat sich vollkommen unspektakulär gestaltet. Was mich aber wirklich traurig gemacht hat, war eine Aussage der Kassiererin.
Ich stand an der Kasse, auf dem zugewiesenen Bezahlplatz, von hinten kommt eine ältere Dame, mit Mundschutz, und läuft schnurstraks in den Kassenbereich. Das ist derzeit nicht ohne Abstand erlaubt und das ist auch mit deutlichen Aufklebern alle 2 Meter auf dem Boden ausgewiesen.
Die Kassiererin sieht die Dame und schaut mich recht verzweifelt an, in dem Moment sage ich zu der älteren Dame „Sie dürfen nicht so weit nach vorne gehen, sie müssen weiter hinten warten.“, „Wieso?“, fragt die Dame mit dem Mundschutz! Da schaut mich die Kassiererin wieder ganz müde an und sagt „Ich habe einfach keine Kraft mehr, es immer und immer wieder zu erklären.“. Hätte ich gedurft, ich hätte sie in den Arm genommen.
Am schlimmsten an der Situation finde ich, es kann passieren, dass man aus Gewohnheit eben nach vorne Richtung Kasse läuft, dass man hier einfach mal die neue „Normalität“ vergisst. Aber diese Dame war mit einem Mundschutz ausgestattet und das ist ja nun mal kein modisches Accessoire. Das wiederum heißt, sie schützt sich selbst ganz bewusst, aber vergisst alle anderen – in dem Fall die Kassiererin und mich – zu schützen. Es ist dieser Egoismus, der mich so unfassbar sauer macht. Man erlebt es zwar immer seltener, aber für mich immer noch zu oft.

Der Supermarkt-Besuch führt mich auch gleich zum dritten Tageswort: Blutbad. Ich wollte heute nämlich kochen. Keine Sorge. Alle Finger sind noch dran.
Lydia aus dem Fun-Kurs hatte gestern ein ganz leckeres Rezept in die Gruppe gestellt. Ein Salat mit Walnüssen, gebackenem Feta und Granatapfelkernen. On Top gabs bei uns noch ein Dressing u. a. mit Himbeer-Essig.
Aber zuerst müssen ja die Granatapfelkerne aus dem Apfel raus. Das ist gar nicht mal so einfach. Den Granatapfel in der Mitte durchschneiden und dann soll man angeblich nur von außen auf die Hälften kloppen müssen und schon purzeln die Kerne raus. Denkste. Da ist gar nichts gepurzelt. Also muss man bzw. ich etwas rabiater werden. Mit einem Zöppken (kleines, sehr scharfes Küchenmesser aus der Klingenstadt Solingen) fange ich an die Kerne aus dem Apfel zu pulen. Geht mir natürlich nicht schnell genug. „Wenn man die Hälfte ein bisschen auseinander biegt, dann ….“ Ich möchte an dieser Stelle an Tag 1 erinnern. Da hatte ich bereits erwähnt, dass ich nicht sicher bin, ob das mit dem zu Hause-Bleiben unbedingt etwas für mich ist.
Auf jeden Fall habe ich den Apfel auseinandergedrückt und plötzlich flog er weg. Also der eine Teil der Hälft links von mir und der andere Teil rechts von mir quer durch die Küche. Und wer schon mal einen Granatapfel von innen gesehen hat … Richtig, blutrot. Die Apfelstücke, die Kerne und deren Saft haben sich in der halben Küche ausgebreitet. Selbst die Katze hat etwas abbekommen. Es sah aus, als wäre Tom Cruise zu seinen besten Vampir-Zeiten in der Küche gewesen.
Nützt ja nix. Die Schweinerei muss weggemacht werden. Boden und Wände müssen abgewischt werden und die verteilten Kerne eingesammelt werden. Aber auch das ist irgendwann geschafft.

Fazit: Am Ende des Tages hatten wir ein wirklich leckeres Abendessen mit einem gesunden Salat mit Granatapfelkernen und leckerem Feta (der mit Honig lackiert (!!) wurde) sowie grandiosen Kartöffelchen aus dem Backofen. Die sind ganz easy zu machen: Drillinge vierteln, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, (TK-)Kräutern, Knoblauch und Zwiebeln marinieren und dann für ca. 25 Minuten bei 200 Grad in den Backofen. Sehr lecker. Wir haben sie dann noch mit kross gebratenen Schinkenspeck-Würfeln getoppt. Ich muss uns jetzt mal loben: Ich bin nämlich immer ganz fasziniert und stolz, wie gut Timo und ich zusammen kochen können. Das haben wir drauf ?

Habt ihr das eigentlich auch? Egal, wie satt ihr seid. Nach einem herzhaften Essen müssen Süßigkeiten griffbereit sein. Ich denke, ich werde mich jetzt gleich mal zum Müßigkeiten-Vorrat (s. Tag 1) begeben und mir eine Kleinigkeit ? aussuchen.

Hupsi, voll lange geschlafen. Ach nee, doch nicht. Nur die Uhren wurden umgestellt – Sommerzeit. Also für alle, die es noch nicht erledigt haben: Bitte jetzt die Uhren um eine Stunde vor stellen.

Viel habe ich heute nicht zu erzählen, es ist eben Sonntag. Und auch in Zeiten von Corona und Selbst-Isolation, darf ein Sonntag einfach mal absolut faul verbracht werden.

Aber! Sport muss sein! Sunday ist heute leider nicht Runday, da sich der Wettergott überlegt hat, von den gestrigen 18 Grad Celsius einfach mal knallhart 12-14 abzuziehen. Und weil kalter Wind als Topping noch nicht reicht, gibt’s auch noch Schnee dazu. Juhuuu! Ich erinnere an dieser Stelle an den ersten Absatz: Sommerzeit.
Nun gut. Nützt ja nix. Es ist wie es ist.
Sport also. Ich habe das Glück, dass ich nicht nur tatsächlich aktives Mitglied in einem Fitness-Studio bin, sondern auch Teil einer extrem motivierten, lustigen und coolen Truppe. Gemeinsam kämpfen wir uns – normalerweise – immer montags und mittwochs durch unseren Fun(ctional)-Kurs. Cooles Ganzkörper-Training ohne SchnickSchnack und immer ne Menge Spaß.
Und wie sich das für Gruppen gehört, haben wir natürlich auch eine dazugehörige WhatsApp-Gruppe. Diese nutzen wir derzeit sehr aktiv, um uns nicht nur über die aktuelle Situation und persönliche Erfahrungen auszutauschen, sondern – was viel wichtiger ist – wir motivieren uns gegenseitig weiter Sport zu machen.
Denn: Unser Fitness-Studio hat prompt auf die Krisen-bedingte Schließung reagiert und bietet nun in regelmäßigen Abständen Online-Trainings auf YouTube an.

Heute Morgen bzw. schon gestern Abend habe ich mir fest vorgenommen, direkt nach dem Aufstehen, dass DeepWork-Training mit Marin zu absolvieren. Gesagt, getan. Kaum aus dem Bett geschält, stehe ich in Sport-Klamotten vor dem großen Fernseher im Wohnzimmer. Und es kann losgehen.
Fazit: Eine knappe Stunde intensives Training für Beine, Bauch, Po, Arme. Anspruchsvoll und wirklich abwechslungsreich.
Ich kann solche Trainings wirklich empfehlen. Man benötigt auch im Grunde nichts dafür. Ich hatte mir meine Gymnastikmatte untergelegt, aber selbst das ist kein Muss. Wer es mal probieren möchte: Einfach bei YouTube „Pride Solingen“ suchen/eingeben, dann findet ihr sofort Trainings mit Nicole und Marin. Kostenfrei.

Mein Frühstück hatte ich mir also verdient. Und nach einem kurzen Ausflug zu Timos Eltern – selbstverständlich mit Abstand – haben wir heute die Couch-Zeit vorgezogen.

Timo bahnt sich weiterhin als/mit Lara Croft den Weg durch das sibirische Hinterland und sammelt Felle, Pfeile, Munition und Fähigkeiten. Ich kann euch sagen, die Frau Croft hat keinen leichten Job. Ich schaue zu und gönne mir eine große Tasse Chocomel. Lecker.

Viel mehr gibt es heute gar nicht zu berichten. Sonntag eben. Wir genießen einen faulen Tag, hängen auf der Couch, schnabulieren mal hier und da ein bisschen rum (ähhh, für alle die den Begriff „schnabulieren“ nicht kennen – das bedeutet „naschen“ ?) und schauen uns gleich bestimmt auch noch einen Film an. Ich habe heute Lust auf Star Wars.

Und somit wünsche ich Euch allen noch einen schönen Sonntag. Passt gut auf Euch auf, bleibt gesund und möge die Macht mit Euch sein.

Anmerkung in eigener Sache: Solltet Ihr selbst oder jemand anders, den Ihr kennt – selbstständiger Dienstleister, Gastronom, Einzelhändler etc. – aufgrund der Corona-Krise gezwungen sein den Laden o. ä. geschlossen zu halten und einen Online-Shop oder Bestell-/Lieferservice planen/aufbauen: Timo kann Euch hier gern kurzfristig, kompetent und zeitnah helfen und beraten – schaut einfach mal vorbei auf www.paprika-media.de.

So, nachdem ich gestern absolut destroyed schon um 22 Uhr ins Bett gefallen bin und dann bis 9.30 Uhr wie der berühmte Stein tief und fest durchgeschlafen habe konnte dieser schöne Samstagmorgen eindeutig nur mit einer schönen Schüssel Nougatkissen beginnen.
Lecker. Knusprige Nougatkissen mit schön kalter Milch. Dann muss man sie recht schnell essen, denn es muss bis zum letzten Kissen knuspern. Wenn sie aufgeweicht sind, macht es keinen Spaß mehr ?

Nun gut, uns stand ein sonniger Tag ohne konkrete Pläne bevor. Was also machen?
Timo zog es recht schnell in den Garten, hier werkelt er immer gern und nach dem Winter – zumindest kalendarisch – wird es jetzt auch langsam Zeit die Garten-Saison zu eröffnen.
Ich habe mich ganz Hausfrauen-like um die Wäsche gekümmert, aber um ehrlich zu sein: Ja, ich weiß, was in so einem Haushalt zu tun ist und erledige auch immer alles, aber übertreiben muss man ja nicht.
Deswegen habe ich mir mein Handy geschnappt und erstmal eine ordentliche Runde mit Erika gefacetimed. Super Sache. ABER!! An der Kamera-Technik muss der Obsthändler nochmal arbeiten. Vorteilhaft sieht man da wirklich nicht aus. Hier ist es von Vorteil, wenn man dieses Medium, so wie ich, mit einer lieben Freundin nutzt, die man schon mehrere Jahrzehnte kennt. Die einen in guten und auch in wirklich schlechten Zeiten kennt. Da braucht man keine optischen Geheimnisse mehr haben. Vermutlich haben wir beide schon schlimmeres gesehen. Und da es momentan mit der Pflege der sozialen Kontakte nicht anders geht. Was solls. Nützt ja nix.

Im Anschluss habe ich mir einen kleinen Spaziergang zum Supermarkt gegönnt. Brot und etwas für drauf musste her. Spätestens beim Einkaufen wird einem auch wieder bewusst, was gerade los ist. Überall heißt es Abstand halten. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich die Luft anhalte, wenn ich an einer Person vorbeigehen muss. Man will irgendwie niemanden anatmen, aus Rücksicht, aber man will auch auf keinen Fall, den Atem des anderen einatmen. Crazy.
Selbst eine Zitrone aus der Auslage nehmen ist nicht mehr „mal eben“. Weil gerade eine Frau mit ihrer Tochter bei den Kiwis steht, muss ich warten, um zur Zitrone zu gelangen. Würde ich das nicht tun, würde ich den nötigen Mindestabstand von 2 Metern nicht mehr einhalten. Man lächelt sich nett an und wartet eben ab, bis man an der Reihe ist. So dauert der gesamte Einkauf eben etwas länger, das macht aber nichts. Ich habe Zeit.
Auf dem Rückweg noch schnell bei einem Drogeriemarkt vorbei, Kerzen und Weichspüler und – was sehe ich da – PS4-Spiele für 12,99 €. Zu dem Preis kann man das nicht liegen lassen. So entscheide ich mich für „Rise of the Tomb Raider – Lara Croft“ – vielleicht kann ich damit meinem fleißigen Gärtner eine Freude machen.

Wieder zurück, schlägt Timo vor, dass wir doch mal die Gestaltung der Homepage zu diesem Blog in Angriff nehmen könnten. Alles klar. Los geht’s. Ich bekomme vom Profi (www.paprika-media.de) einen Einblick in die Hintergründe des WorldWideWeb. Spannend. Was kann man alles machen? Was kann alles eingestellt werden? Worauf muss ich achten.

Und schon geht’s los. Auf eine noch recht farblose Seite kann ich alle meine bisherigen Einträge ganz fix kopieren und schon etwas strukturieren.
„Für die Gestaltung gehen wir an meinen Rechner.“, sagt Timo. Und schon sitzen wir in seinem Büro vor einer Wand aus Monitoren und mein Lieblings-Admin gestaltet gemeinsam mit mir diese Seite. Ist schon irre, was alles geht und es macht Spaß, die Seite entstehen zu sehen.
Tja, vor dem Ergebnis sitzen wir jetzt alle. Ich finde es ist super geworden. Und jetzt bin ich doch tatsächlich ONLINE und selbst verantwortlich für eine Homepage und deren Content – BÄÄÄÄMMMMMM

Nach drei Stunden treibt uns der Hunger in die Küche. Pfannkuchen, die gehen immer. Lecker gefüllt mit Schinken und Käse und natürlich jeweils einer mit Nutella. Nutella-Pfannkuchen ist Pflicht.

Jetzt ist alles wieder sauber gemacht, wir sind satt – erstmal – und die offizielle Couch-Zeit hat begonnen.
Folgendes Bild: Ich sitze mit dem Laptop auf dem Schoß auf der Couch und schreibe diese Zeilen (wie kitschig sich das liest) und der Nerd meines Herzens liegt auf der anderen Couch und erlebt gemeinsam mit Lara Croft die ersten spannenden Abenteuer. Irgendein Grab soll er finden oder einen Propheten. Ich selber bin nicht so die Zockerin, aber ich schaue gern zu. Er spielt meist sogenannte OpenWorld-Spiele, das ist dann für mich wie fernsehen und irgendwie beruhigend.

Nachtrag: Nachdem Timo das hochgeladene Bild zu diesem Beitrag gesehen hat, war seine erste Reaktion „Ach, da bin ja ich. Oh Mann, die Haare!“. Ja, auch er müsste langsam eigentlich mal zum Friseur. Aber geht grad nicht. Und auf meinen Vorschlag, dass ich mich mal an seinem Kopf probiere ist er nicht so richtig eingegangen. 

Freitag, es ist schon Freitag. Unglaublich, wie schnell die (Arbeits-)Woche vergangen ist. Und auch heute – es ist richtig viel zu tun. Viele neue Anzeigen müssen gebaut werden, bestehende Motive müssen umgebaut werden und immer wieder neue Ideen entstehen und wollen umgesetzt werden.
Alles prima. Aber einen Unterschied zum „normalen“ Büro-Alltag merke ich schon seit Montag.
Mein Popo. Er tut weh. Ich habe noch nicht genau rausgefunden, woran es liegt. Aber meine Vermutung ist: Normalerweise sitze ich nicht so konsequent für fast 7 Stunden auf meinem Platz.
Man geht hier mal Tee holen, dort die Post holen, da was abgeben, rüber zu den Kollegen auf einen Plausch (im Stehen), Treppe hoch, Treppe runter.
Hier brauche ich das nicht. Es ist keine Post zu holen, es sind keine Unterlagen von a nach b zu tragen, keine Kollegen, die ich besuchen kann und Treppen sind zwar da, aber beruflich gerade leider irrelevant.
So übernimmt mein Hinterteil derzeit eine eher tragende Rolle – nämlich mich, auf dem Stuhl zu halten.
Aber gut. Nützt ja nix.
Ich denke, nein, ich weiß, ich kann froh sein, dass ich so komfortabel und unfassbar gut ausgerüstet arbeiten kann.

Mittags schauen Timo und ich kurz bei seinen Eltern vorbei. Mareike, die Fotografin aus dem Ort, hat im Hinterhaus die Räume gemietet und will eigentlich ab 1. April mit dem neuen Studio durchstarten. Wird wohl auch erstmal nichts. Tut mir leid für sie. Denn bestimmt war der Umzug, die Renovierung etc. nicht besonders günstig. Da möchte man doch schnell wieder durchstarten und Geld verdienen.

Bei einem kurzen Schwatz wird mir das Mittagessen zum Probieren angeboten. Leber. Kenne ich von meiner Mutter. Ein- bis zweimal im Jahr hat sie Lust darauf. Wenn sich dann die Gelegenheit ergibt, bestellt sie sich im Restaurant Leber und erzählt dann auch jedes Mal „Ein- oder zweimal im Jahr habe ich Lust auf Leber.“.
Ich konnte mich mit Innereien noch nie so richtig anfreunden. Meine Oma isst total gerne Hühnerherzen. Aber warum denn nur?!?

Nun gut. Annette hat Leber gekocht und ich verspreche zu probieren. Mit leckerem Kartoffelpüree, Röstzwiebeln und einer Art Apfelkompott.
Die erste Gabel: ein Stück Leber, ein paar Zwiebeln und Apfel.
Das Fleisch ist richtig schön angebraten und man schmeckt neben der Zwiebel und dem Apfel die berühmten Röstaromen. Aber man muss das Fleisch ja auch ein bisschen kaufen. Und da liegt der Hase im Pfeffer, der Hund begraben, die Flinte im Korn und das Kind im Brunnen: die Konsistenz.
Sie ist anders. Ich kann es auch nicht wirklich beschreiben. Es ist auch gar nicht schlimm. Einfach nur anders. Der Geschmack . . . ähnlich wie die Konsistenz. Leber eben. Scheint mir auch so eine psychologische Sache zu sein. Vielleicht würde ich es anders empfinden, wenn man mir nicht sagen würde, dass es Leber ist. Aber ich habe es ja auch schon gerochen.
Fazit: Leber ist in Ordnung, aber nicht wirklich meins. Das Kartoffelpüree ist super.

Und dann ist die Mittagspause auch schon wieder vorbei und wir spazieren durch die strahlende Sonne zurück nach Hause. Der Popo hat noch eine schmerzhafte Schicht vor sich. Und die hat es in sich. Schon wieder eine neue Idee und die möchte der Verleger möglichst noch Samstag, also morgen, in der Ausgabe haben. Kriegen wir hin. Muss jetzt schnell gehen, aber wir schaffen das. X-Mal hin und her telefoniert, Bilder gekauft, Bilder bearbeitet, Anzeigen gestaltet, umgebaut und für social media aufbereitet. Irgendwann habe ich es just-in-time um ziemlich genau 17 Uhr geschafft. Ich habe auf die Zeit geachtet, da ich mir sehr sicher bin, dass wir derzeit möglichst keine Überstunden anhäufen sollen. Im Gegenteil. Bis zum 9. April sollen wir alles abbauen, was noch da ist.

Der Arbeitstag ist geschafft. Der Hinter tut weh, der Kopf brummt. Da hilft normalerweise immer eine Runde an der frischen Luft. Dreimal umgedreht und schon habe ich die Laufklamotten an. Heute geht es auch schon ohne Mütze. Es ist angenehm warm. Und so laufe ich. Schön. Das tut gut.
Danach gibt es eine lange und heiße Dusche und dann ist der Tage geschafft.

Aber ich habe Kopfschmerzen. Immer noch.
Nein, ich mache mir nicht wirklich Sorgen, dass es das böse Wort mit C sein könnte. Aber man erwischt sich schon auch selbst dabei, wie man sich misstrauisch beäugt. Bescheuert.
Auch das ist meines Erachtens nach, eine Nebenwirkung der neuen Arbeitsumstände. Normalerweise ist es um mich herum stressiger, unruhiger, aktiver – das bin ich gewohnt, das beruhigt mich dann wohl auch irgendwie. Jetzt sitze ich hier, ohne jegliche Einflüsse von außen, wie Kollegen die plötzlich reinschneien, einen Hausmeister, der vor meinem Büro laut telefoniert oder Bussen, die mit ihrem lauten Dieselmotor vor meinem Fenster rumhusten. Selbst die Anrufe sind um ca. 90% zurückgegangen.
Jetzt arbeite ich durchgängig hochkonzentriert und ohne große Unterbrechungen. Eine ganz neue Anstrengung für mich und somit der Grund für die Kopfschmerzen. Die kommen auch nicht alleine daher. Ich bin einfach vollkommen erledigt. Fix und fertig.

Vielleicht ist mir auch die Leber zu Kopf gestiegen!?!? Nein, Spaß. Und so witzig, war das Wortspiel jetzt auch gar nicht.

Naja, gegen die Kopfschmerzen hilft zum Glück zuverlässig eine Kopfschmerztablette und gegen die Erschöpfung hilft schlafen. Also ist der Tag für mich um ca. 22 Uhr zu Ende und ich schlafe recht schnell ein. Wie sagt man immer? Dann war es wohl nötig.

Jetzt ist wirklich schon Donnerstag. Verrückt. Die Zeit geht doch schneller rum als gedacht und entgegen aller Erwartungen, habe ich derzeit mehr Arbeit als an manch anderen Tagen ohne Corona. Deswegen gibt es über den Arbeitstag auch gar nicht so viel zu erzählen. Es läuft. Ziemlich gut sogar. Die Kommunikation klappt super. In alle Richtungen.

Schön war die Mittagspause. Im Hauseingang sitzend konnte ich die Sonne genießen. Vitamin D ist ja wahnsinnig wichtig. Das war nett.

Achja, heute hat meine Dresdner Oma Geburtstag. 82 Jahre ist sie geworden. Es tut mir leid für sie, dass sie ihren Geburtstag ganz alleine verbringen muss, aber da ist sie derzeit ja nicht die einzige. Also irgendwie doch nicht alleine. Nee, nicht komisch.
Nützt ja nix.

Das wohl Sonderbarste heute war der Sport. Ich habe mir ganz fest vorgenommen 1. Nicht vollkommen aus der Form zu geraten und 2. Meine Kondition eher weiter auszubauen, als einzubüßen. Also steht heute das erste quasi Fern-Training an.
Ich habe mich für eine halbstündiges Workout mit Dr. Christine Theiss entschieden. Das wird auf facebook von sixx verbreitet. Mal sehen was das wird.
Nach der Arbeit geht’s also sofort in die Sportklamotte – gar nicht erst hinsetzen.
Tablet an. Und los geht’s.
Denkste.
Jetzt quatscht sie erstmal 3-4 Minuten über die derzeitige Situation . . . kennen wir alle . . . und dass sie daher ihr Training nun auch mit uns teilen möchte. Kreislauf ankurbeln und so. Bloß keine Süßigkeiten kaufen, denn wenn man sie hat, dann isst man sie auch. Na und!! Süßigkeiten sind lecker!
Irgendwann geht’s dann doch los. Und was soll ich sagen – es war okay. Man fühlt sich tatsächlich irgendwie ziemlich komisch, während man so im Wohnzimmer „rumhampelt“. Ist wahrscheinlich Gewöhnungssache.
Die Übungen sind Klassiker und nicht besonders schwer. Dips, Spider-Planking, seitliches Hüftheben für den Bauch. 3 Übungen, jeweils 10 Wiederholungen und das auf drei Runden verteilt.
Das bin ich anders gewohnt. Aber gut, besser als nix und der Anfang ist gemacht.

Im Anschluss an diese kleine Einheit habe ich erstmal den Staubsauger geholt. Wenn man so auf dem Boden rumliegt, sieht man ja leider auch, was unter der Couch los ist. Also – zippzapp – alles weggesaugt. Synergien soll man ja nutzen.