Also wäre mein Nachname Banner, wäre ich wohl bis heute Mittag grün gewesen. Vor Wut.
Gestern Abend habe ich mir vor dem Schlafengehen die Haare ausgebürstet und es hat nichts besser gemacht. Im Gegenteil. Die Bürste ging quasi ins Nichts. Gut die Hälfte meiner Haare, wenn nicht mehr, sind weg. Das hat mir dann den Rest gegeben und es flossen ein paar Tränen. Wie so ein Buchsbäumchen, rund und bauschig am Hinterkopf, irgendwie wie ein verkehrt herum getragener Fechthelm. Wie man es auch nennt, es ist viel zu kurz.
Es ist so stufig, dass das Haar oben am Kopf sich durch die Locken, wie zu einem Nest zusammen zieht. Und wenn ich mir die Haare zusammenbinde, muss es, damit es überhaupt hält, so straff sein, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme. Setze ich den Dutt oben am Kopf an, fallen die unteren Haare raus, setze ich den Dutt unten an, fällt das obere Nest raus.
Nützt ja nix. Es ist jetzt wie es ist. Das muss jetzt raus wachsen und reguliert sich hoffentlich jetzt nach und nach. Solange muss ich die Haare irgendwie zusammenbinden. Offen geht für mich überhaupt nicht.

Ich hatte auch wirklich den ganzen Vormittag mit meiner Stimmung zu kämpfen. Helfen kann einem da keiner. Ich weiß ja selbst, dass Haare wieder nachwachsen. Aber das tun sie nun mal nicht in den nächsten zwei Tagen.
Mich erinnert das Ganze auch sehr an eine meiner schlimmsten Haarschneide-Erfahrungen. Die hab ich vor ca. 14 Jahren in der Türkei gemacht. Bei den Friseuren dort kann man sich für kleines Geld die Haare schneiden lassen und nachdem ein paar andere Hotelgäste gesagt hatten, dass sie die Gelegenheit jedes Mal nutzen und immer zufrieden sind, habe ich mir auch gedacht „Was solls. Im Zweifel wachsen die Haare nach und beim Spitzenschneiden kann ja nicht so viel schief gehen.“. Denkste!
Ich bin also mit meiner damals besten Freundin zu diesem Friseur gegangen. Es fing auch super an mit einer tollen Kopfmassage und tollem Shampoo. Die Kommunikation war auch kein Problem, da der Friseur Englisch und sehr gut Deutsch sprach. Also bitte Spitzen schneiden. Und dann wurde es komisch. Ich sollte nämlich nicht normal auf dem Stuhl sitzen, sondern mich vorn über beugen, bis meine Haare – damals noch ziemlich lang – komplett nach unten hingen. Ich konnte dann durch die Beine meine Freundin sehen, die hinter mir auf einer Couch saß. Der Friseur nahm dann meine Haare von unten, drehte sie in sich zusammen und dann habe ich nur noch gespürt, wie ein großes Messer vom Nacken aus, meinem Kopf entlang die Haare abgeschnitten hat. Und ich konnte währenddessen die Blicke meiner Freundin sehen. Horror!
Danach sollte ich mich wieder aufrichten und es ging an die Feinarbeit. Mir wurden die Haare glatt geföhnt und erstmal war es gar nicht so schlimm. Kürzer, aber okay. Es fühlte sich auch nach wesentlich weniger Haar an, aber der Schnitt war okay. Bis ich auf die Straße trat und die hohe Luftfeuchtigkeit die Kontrolle über mein – wie ich schon sagte, von Natur aus lockiges – Haar übernommen hat. Es dauerte ungefähr 15 Minuten und die Föhn-Arbeit des Friseurs war dahin. Und was dann zum Vorschein kam, war schrecklich. Durch diese eigenartige Schnitt-Technik, war mein Haar quasi ab der Schädeldecke durchgestuft. So krass, dass mir die Haare oben am Kopf in alle Richtungen abstanden, weil die erste Stufe viel zu kurz und viel zu weit oben am Kopf war. Es war schrecklich und ich habe meine Entscheidung monatelang bereut, denn es hat ewig gedauert, bis die Stufen einigermaßen raus gewachsen waren. Es sah aus, als hätte ich einen Helm aus Haaren.

Gut, ich hab es vor 14 Jahren überlebt, dann werde ich es auch diesmal überstehen und ich habe ja schon vor längerer Zeit Beanies für mich entdeckt. Also dies dünnen Mützen die am Hinterkopf immer ein bisschen überlappen und runterhängen. Und bei den derzeitigen Wetterbedingungen, könnte das eine Überbrückungsmöglichkeit werden.

So, aber jetzt erstmal weg von meinen Haaren, schauen wir über den Rand der Haarkrone hinaus, mal wieder in die Vereinigten Staaten – in das bunte Bällebad vom Trumpeltier.
Ich habe gestern einen, wie ich finde, recht spannenden Artikel gelesen: Trumps Nichte berichtet von Vernachlässigung und Missbrauch. Mary L. Trump, die Nichte von US-Präsident Donald Trump, hat ein Buch über die „dunkle Geschichte der Familie“ geschrieben. Der Titel: „Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“. (Quelle: WELT)
Natürlich möchte der „Hauptdarsteller“ dagegen vorgehen, was auch sonst. Aber ich finde tatsächlich den Buch-Titel sehr erschreckend. Er spiegelt einfach mal die Meinung vieler Menschen außerhalb und mittlerweile auch einiger in Amerika lebender Menschen wieder. Und ich glaube, die meisten von uns haben eine ziemlich eindeutige Meinung über Trump.
Mary Trump warnt die Amerikaner und den Rest der Welt vor ihrem Onkel. Und das, mit der Gesichte seines Lebens. „Das habe Trump die Fähigkeit genommen, „das gesamte Spektrum menschlicher Emotion zu entwickeln und zu erfahren“. „Mary Trump unterstellt ihrem Onkel auch, ein Narzisst zu sein: Trump erfülle alle Kriterien, schreibt Mary Trump laut „New York Times“. Die Zuschreibung greife dennoch zu kurz. Seine Verhaltensweisen seien oft so unerklärlich, dass eine genaue Diagnose nur mithilfe von Tests erstellt werden könnte, denen sich Donald Trump nie unterziehen würde.“ (Quelle: www.welt.de, 8. 7. 2020)
Und ich meine, das passt doch alles zu dem Eindruck den wahrscheinlich jeder halbwegs intelligente Mensch von dem „mächtigsten Mann der Welt“ hat. Ich bin gespannt und neugierig, vielleicht lade ich mir das Buch mal auf meinen kindle.

Die nächste vermeintlich absurde Nachricht aus Übersee: Kanye West möchte als neuer US-Präsident kandidieren. So gut, so lächerlich. Wirklich? Leider absolut nicht unrealistisch. Er hat zwar bereits einige Fristen versäumt um seine Kandidatur „einzureichen“, aber da er ein bekannter Trump-Sympathisant ist, wird der Donnie ihm bestimmt behilflich sein.
Wer Kanye West nicht kennt. Er ist ein US-amerikanischer Rapper und Mode-Designer und der Ehemann von Reality-Queen Kim Kardashian. Und wenn jemand ein Narzisst ist, dann er. In einer Radiosendung hat mal er sein überzogenes Selbstbewusstsein demonstriert. Er verglich sich mit Michelangelo und Richard Wagner, bezeichnete sich selbst als Genie und hält sich allgemein für einen Gott. Sein Größenwahn scheint grenzenlos zu sein.
Man kann also davon ausgehen, dass dies ein Kandidat für die Präsidentschaft wäre, den sogar Trump unterstützen würde. Und das in dem Land nichts unmöglich ist, haben die Amerikaner mit der Wahl von Trump bereits bewiesen. Es bleibt also spannend oder sollte man eher sagen, beängstigend?

Beängstigend sind auch die Bilder aus Brasilien. Jetzt hat das Corona-Virus endlich mal einen getroffen, der immer sagt „Ist ja gar nicht so schlimm.“ und seinem Land jegliche Schutzmaßnahmen und Unterstützung verweigert. Und tatsächlich wünsche ich Bolsonaro den schlimmsten aller Krankheitsverläufe. Er soll das ruhig überleben, aber vorher kann er mal drei Monate an der Beatmung liegen.
Die Bilder, wie er mit Maske vor dem Gesicht vor die Reporter tritt – und viel Abstand war da nicht – und dann nimmt er die Maske ab und verkündet, dass er positiv getestet wurde. Das ist Körperverletzung! Das ist grob fahrlässig und unverantwortlich.

An dieser Stelle können wir einfach nur froh sein, dass wir die Pandemie in Deutschland durchstehen müssen. Es ist auch hier für viele Menschen eine schwierige Situation und die Maßnahmen waren eine zeitlang wirklich zermürbend, aber wir müssen uns nicht mit so gestörten Staatsoberhäuptern rumplagen, die mit dem Leben der eigenen Bevölkerung spielen. Hier ging es um Schutz, Organisation und Hilfe – auch wenn es an manchen Stellen länger gedauert hat. Am Ende muss man doch sagen, dass wir es hier bis jetzt sehr gut gemeistert haben. Verschwörungstheoretiker und Mecker-Köppe gibt es trotzdem immer, aber gut, die müssen uns ja nicht interessieren.

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