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Heute wieder ein sonniges „Hallo“ aus dem Garten. Und ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mir so ein paar Nüsse, NicNacs, zum Schreiben dazu geholt. Kennt ihr. Man kann nicht aufhören. Nützt ja nix. Schreiben muss ich trotzdem. Ich schiebe die Nüsschen mal ein bisschen außer Reichweite.
Wirklich drinnen war ich heute bisher irgendwie nur zum Duschen. Das schöne Wetter muss man einfach genießen. Das haben wir auch gestern Abend noch gemacht. Nach der harten Gartenarbeit haben wir uns mit Grillwürstchen und Kartoffelsalat belohnt, dazu gab es Fassbrause und alkoholfreies Radler. Witzig! Das könnt ihr nicht sehen, aber die Word-Autokorrektur unterstreicht die Worte „alkoholfreies Radler“, so nach dem Motto „Häh? Ey, User, da stimmt was nicht, alkoholfrei?!?! Was isn das?“. Ja, ja, alkoholfrei, aber erfrischend ist es allemal. Und Ich will ja nach der Krise nicht zu den anonymen Alkoholikern.
Für mich hat der Abend aber nicht nur sehr lecker und entspannt geendet, nein, für mich gab es noch was ganz Tolles. Das kann ich jetzt noch nicht erzählen. Habe ich mir zumindest vorgenommen. Und für meine lieben Freundinnen, die mir nach dem Lesen dieses Beitrags gleich per WhatsApp schreiben „Sag, was ist es.“. Nein, nein, ihr müsst auch warten. Ich freue mich auf jeden Fall ?

Gewundert habe ich mich gestern Abend über die News die mein Handy angezeigt hat. Also der Nachrichtenüberblick „News“ in den Widgets, die das iPhone anzeigt, wenn man auf dem Display ganz nach links wischt. Die ersten beiden Meldungen lauteten: „bild.de – Corona: Amerikaner trinkt nach Rede von Trump Aquarien-Reiniger – tot!“, „n-tv.de – Polizei entdeckt illegale Friseurgeschäfte“, oder heute noch „n-tv.de – In Illinois gehen immer mehr Giftnotrufe ein“.
Ich meine, wer hätte das gedacht, dass wir solche Meldungen mal lesen. „Illegale Friseurgeschäfte“ und Tote, weil ein orangener Präsidenten-Vollpfosten die Bekämpfung eines Virus mittels Injektion von Desinfektionsmittel empfiehlt. Gut, die Menschen, die jetzt so bescheuert sind und Desinfektionsmittel trinken oder das auch nur in Erwägung ziehen, denen kann man man auch einen Schein ausstellen. Das ist doch der Wahnsinn in Tüten. Da ist man zu fassungslos, um noch den Kopf zu schütteln.

Nach dem Aufwachen hatte ich heute wieder so einen Mädchenmoment. Kennt ihr 100%. Ich liege noch im Bett, der Blick schweift verträumt durch das Schlafzimmer und dann „BAAAAHHHH“. Ein schwarzer Fleck an der Wand. Wir alle wissen, was das bedeutet. Timo hat den Fleck dann auch als Spinne identifiziert, hat die Situation nicht angenehmer gemacht. Mein Hobby-Biologe, noch unbebrillt, ging dann ins Bad und siehe da plötzlich konnte der schwarze Fleck fliegen. Wir verkünden hiermit die Entdeckung einer neuen Spezies: Arachno Fliegus Rommerskirchus. Wir stufen sie als ungefährlich ein, also keine Sorge.

Wie immer – weil Sunday ist ja Runday – war ich heute Morgen eine Runde Joggen. Nützt ja nix und gesund ist es auch noch. Und zwischendurch war es auch mal wieder da: dieses Gefühl. Alles etwas anders als sonst. Ich jogge hier immer durch das Neubaugebiet, bevor es auf die Felder geht. Und an einem Haus standen im Hauseingang eine Person und mind. 3 Meter entfernt ein Paar und die drei unterhielten sich. Das ist einfach ein für mich immer noch ungewohntes Bild. Aber auf der anderen Seite ist es unsere neue Realität. Strange. Ich ertappe mich trotzdem dabei, wie ich die Leute dann innerlich lobe, weil man es ja leider auch immer noch anders zu sehen bekommt. Genauso wie ich in Gedanken Menschen rüge, wenn ich Gruppen zusammenstehen sehe, die offensichtlich kein Haushalt bzw. eine Familie sind. Das ist dann ein Fall für meinen inneren Sheriff.
Spuren eines solchen Zusammentreffens habe ich auf meiner Joggingrunde heute auch gesehen. Hier gibt es einen stillgelegten Bahndamm, da kann man hoch und ist dann geschützt unter Bäumen. Da steht eine Bank. Um diese Bank lagen Unmengen von Plastikflaschen, Dosen und Verpackungen – alles noch recht frisch. Das muss nicht sein und das darf nicht sein. Ich kann verstehen, dass die Kontakte fehlen. Uns auch. Aber selbst, wenn man sich unerlaubter Weise trifft: Mann! Dann räumt wenigstens euren Scheiß weg.

Wir hatten heute auch Kontakt. Kontakt zu einer lieben Freundin, ihren zwei Kids und deren Französischer Bulldoge Lu. Natürlich ohne die gewohnte Begrüßung und natürlich mit Abstand. Wie letzte Woche mit meiner Mutter, ging es auch heute darum einfach mal was anderes zu sehen.
Die zwei Jungs haben im Garten gespielt und wir Erwachsenen saßen mit der gebotenen Distanz zusammen und haben gequatscht. Ich habe mir natürlich im Vorhinein Gedanken gemacht und auch den Spielverderber-Hinweis auf ein ggf. drohendes Bußgeld gegeben, aber ich glaube alles in allem haben wir uns „legal“ verhalten.
Man möchte sich einfach ein bisschen austauschen, Mut machen, Sorgen los werden, zusammen lachen – einfach ein kleines bisschen Normalität.
Dem Hund hat es hier auch super gefallen, denke ich. Lu ist grunzend wie ein kleines Trüffelschweinchen durch den Garten gewandert, hat hier und da geschnüffelt, sich im Gras gewälzt und mit den Jungs getobt. Er hat es sich richtig gut gehen lassen. Ob Tiere jetzt merken, dass so vieles anders ist? Man weiß es nicht.
Zum Abschluss unseres kleinen Treffens gab es noch einen kleinen Spaziergang für alle und unser Ziel war die örtliche Eisdiele. Mit etwas Geduld und jeweils 2 Meter Abstand zum Vordermann hat es auch gar nicht lange gedauert, bis wir unser absolut köstliches Eis hatten. Lecker!! Ich hatte salziges Karamel und Spaghettino (also Spaghetti-Eis in Kugelform). So eine Gönnung ab und zu muss einfach sein, sei es ein semi-erlaubtes Abstands-Treffen mit einem Freund oder ein leckeres Eis. Also: Support your friends and your local Eis-Dealer!

Anmerkung von mir: Timo ist gerade wieder gekommen, jetzt isst er die Nüsschen ?