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Feiertag! Fürs Protokoll: Christen gedenken heute dem Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz. Und weil, es ein eher trauriger Tag ist, ist der Feiertag ein stiller. Ein Tag zum Nachdenken. Kein Tanzen, kein Feiern – einfach mal nichts. Für sich sein, leise sein. Das üben wir ja nun eigentlich schon seit einigen Tagen.
Ich für mich – ich bin nicht wirklich gläubig – finde aber dieses in-sich-gehen und runterfahren wirklich gar nicht so schlecht. Ich glaube wir alle können davon profitieren und die Chance für einen Reboot nutzen.
So ist es ja meistens im Leben – es muss erst etwas schlimmes passieren, bevor man vieles was man für selbstverständlich hält, wieder zu schätzen lernt. Und sei es nur das dämliche Klopapier. Nee, im Ernst. Allein durch die Abstandsregelung im Supermarkt: Man muss sich wieder beachten, Blickkontakt halten, um sich stumm abzusprechen, wer als erstes vorbei gehen kann. Das ist doch schon mal was. Irgendwie werden wir wieder sensibler für unsere Mitmenschen und sei es nur, dass uns auffällt, dass da jemand nicht in die Armbeuge niest oder wir ggf. Menschen darauf hinweisen, dass sie doch bitte etwas mehr Abstand halten. Es hat zwar ein bisschen gedauert, aber für solche Hinweise wird man jetzt nicht mehr ganz so oft ausgelacht oder beschimpft.

Genug der Ernsthaftigkeit. Nach dem Frühstück gab es für mich heute nämlich ein Mini-Abenteuer. Ich bin die Kreidler (Tag 10) gefahren!!! Das ist so ein lustiges Teil. Also Günter, wir nennen ihn seit heute „Highway Louis“, hat mir das Möfchen angetreten. Man muss es nämlich erstmal mit Pedalen, wie bei einem Fahrrad, quasi anschalten. Dann knatterte es auch schon und ich konnte aufsteigen. Natürlich mit Helm. Denn auch wenn es nur knapp 30 km/h fährt – das kann schon mal gefährlich enden. Die ersten Zentimeter sollte ich mit Füßen am Boden zurücklegen, zur Sicherheit und fürs Fahrgefühl. Aber recht schnell hab ich gemerkt: Läuft. Also Füße hoch auf die Pedale, am Lenkradgriff (fürs Gas) gedreht und ab ging die Luzi. Einmal die Straße hoch und wieder runter. Meine Premiere als „Easyrider“ für Anfänger ?

Anschließend haben wir uns aber wieder ganz dem Feiertag gewidmet: Garten und Sonne. Es ist herrlich. Draußen sitzen, mit Sonnenbrille auf der Nase und ein Buch lesen. Es ging sogar so weit, dass wir die kurzen Hosen und die Sonnencreme ausgepackt haben. Spaß ja, aber safety first. Ein Idyll von Gartenparadies und wir mittendrin. Die Bienchen brummen, die Vögelchen bauen piepsend ihre Nester, die Tauben grasen wie dicke Bisons auf der Wiese (ich versuche dazu ein Foto nachzureichen, aber sie sind immer zu weit weg und wenn ich näher komme, fliegen oder watscheln sie weg) und Nil schläft im Gebüsch. Alles sehr christlich.
Timo hat die Zeit genutzt, um den Grill zu reinigen – heute wird er dann doch endlich angeschmissen und ich freue mich schon drauf. Die erste eigene Bratwurst des Jahres, Kartoffelsalat und Baguette mit Kräuterbutter – das Leben kann so einfach und schön sein.