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Gestern hatten wir unsere Date-Night. Ganz klassisch, erst ein Baumarkt-Besuch und dann gings ins Auto-Kino. Ja, in den Baumarkt. Essen gehen kann ja jeder – naja, im Moment keiner.
Ich wollte gern im Baumarkt noch einen Pflanztopf, Erde, Kiesel und etwas gegen diese lästigen Fliegen in Smullgubbe (Tag 28) kaufen. Ich hatte davon berichtet, die LuckyPlant ist von diesen kleinen Fliegen, Trauermücken, befallen. Ich habe mittlerweile einiges probiert. Umtopfen, Gelbfallen, Kaffeesatz, Streichhölzer. Nichts hilft. Und seit vorgestern ist es wieder richtig schlimm. Also habe ich beschlossen, dass jetzt Chemie her muss.
Und!! Was in einem Baumarkt ja eher nicht bis überhaupt niemals vorkommt – ich wurde von einer Mitarbeiterin angesprochen, als ich vor dem Regal mit den chemischen Keulen stand. Sehr nett, dachte ich in dem Moment. Ich habe ihr also das Problem geschildert und dann sagte sie „Ja, und was soll ich da jetzt machen?“. Ich war kurzzeitig sprachlos und verwirrt, über diese Antwort. „Ähhh, ja mir was verkaufen, womit ich diese Tiere loswerde.“, „Warum haben sie denn umgetopft?“, „Ich habe im Internet gelesen, dass das helfen kann, genau wie Gelbfallen, Kaffeesatz und Streichhölzer.“. Und dann hat die Gute so richtig losgelegt: „Ach und das Internet hat immer recht? (zu Timo) Sind sie der dazugehörige Mann? (Timo nickt) Nehmen sie der Frau die Gießkanne weg.“.
Ich habe dann mal eingehakt und nachgefragt, ob ich jetzt nur ausgeschimpft werde oder sie mir jetzt doch ggf. im Sinne ihres Arbeitgebers helfen möchte. Daraufhin wurde mir ein Vortrag gehalten, dass man der Pflanze nur hilft, wenn man sie komplett austrocknet, also die Erde. Gelbfallen könnte ich aber weiter benutzen. Denn in der Erde liegen die Eier dieser Fliegen, oben krabbeln nur die Erwachsenen-Tiere und wenn sie nicht gerade krabbeln, dann (ich zitiere) „poppen die und es entstehen neue Eier“. Die machen was? In meinem Blumentopf? In der Küche? Ich war schon wieder fassungslos. Nun gut, mittlerweile hatte die eifrige Kämpferin der Pflanzen gemerkt, dass mir nicht mehr nach Zurechtweisungen zumute war. Wir einigten uns darauf, dass ich die Pflanze erstmal nicht mehr gieße (mache ich schon so gut wie gar nicht), damit sie komplett austrocknet. Das sollte dann helfen. Wenn nicht, empfängt mich meine neue Baumarkt-Freundin auch in zwei Wochen nochmal in der Chemie-Abteilung.

Dann war es aber auch langsam Zeit, ins Kino zu fahren. Nach Köln-Porz ins DriveIn. War mein erstes Mal Auto-Kino. Und ich kann schon vorwegnehmen: Ich kann es empfehlen. Eine riesige Leinwand, Timo sagte die Leinwand hat eine Größe von 36 x 15 Metern. Und das sah auch sehr imposant aus. Die Park-Einweiser haben auch einen wirklich guten Job gemacht. Die Autos müssen nämlich mit je 2 Meter Abstand geparkt werden. Der Clou dort auf dem „Parkplatz“: Hügel an denen die Autos in jeder zweiten Reihe mit den Vorderreifen draufstehen. Für den perfekten Blick auf die Leinwand die auch in mindestens 4-5 Metern Höhe stand. Wir hatten einen perfekten Platz, ziemlich mittig. Da wir eine Stunde zu früh da waren, haben wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten. Und dann sprach uns eine junge Frau mit Mikro an. Ob sie uns ein paar Fragen stellen könnte. Klar. Warum nicht.
Auf dem Mikro stand Deutschland-Funk. Die erste Frage war folgende: „Warum seid ihr heute hier?“. Wir mussten sehr lachen. Timo sagte auch gleich „Ja, einkaufen, Haare schneiden wäre auch nicht schlecht.“. Ja, sorry, aber was machen wir wohl im Autokino??
Dann wurde das Interview auch „ernsthaft“. Sie wollte wissen, wonach wir den Film ausgesucht haben, wie es uns dort gefällt, ob wir schon mal im Autokino waren. Also alles ganz easy. Ich würde sagen, ich habe 10 von 10 Punkten geholt ?
Dann war es endlich 21.30 Uhr und der Film begann. Wir waren gut gerüstet mit einem Körbchen voll mit süßen und herzhaften Leckereien und Getränken und den Ton hatten wir auch über den genannten Radiosender eingestellt. Wirklich ein cooles Erlebnis.
Der Film war leider nicht so toll. „Nightlife“ mit Elyas MBarek, Palina Rojinski und Frederick Lau. Eigentlich Schauspieler, die ich total gern zusammen sehe, aber der Film ist nicht wirklich in Fahrt gekommen. Aber egal, der Abend war trotzdem schön.
Ach, da haue ich doch gleich noch eine Film-Empfehlung raus: „Das perfekte Geheimnis“ der lief vergangenen Winter in den Kinos. Wirklich gut. Auch mit Elyas Mbarek, Frederick Lau und Florian David Fitz UND dem Vakuum-Kuss. Müsst ihr gucken. https://www.youtube.com/watch?v=4Ay4YQX0iiY

So, heute ist die Woche auch schon wieder rum. Morgen ist Feiertag. Naja, viel zu feiern gibt’s ja gerade leider nicht. Fällt ja alles aus. Gerade heute Morgen hat mir Facebook eine Erinnerung angezeigt. Von vor drei Jahren. Timo und ich bei der Mai-Feier im Nachbarort. Meine erste Limo-Lustig-Begegnung. Achja, das waren noch Zeiten ? Nützt ja nix. Dann gibt’s eben in 2021 mehr lustige Limo für mich.
Und passend zur Situation und dem Verzicht in und mit dem wir gerade leben müssen, beende ich meinen Eintrag heute mit einem Liedtext von Bosse, den ich heute Morgen im Radio gehört habe. „Und alles ist jetzt – Es ist alles, alles jetzt – Das Leben ist kurz – Zu kurz für ein langes Gesicht – Und das, was du träumst musst du machen, einfach machen – All die besten, super Sachen – Alles ist jetzt“
Zusätzlich noch ein wunderbares Zitat von Charlie Chaplin in meinem Tagesfoto. Macht euch ein paar schöne Tage.

Nachtrag aus aktuellem Anlass: Wir sehen gerade die Pressekonferenz mit Angela Merkel und Markus Söder. Und Herr Söder spricht mir sehr aus dem Herzen. „Es wird immer nur gefragt und bemängelt, was durch die Lockdown-Maßnahmen in Deutschland passiert ist. Aber keiner fragt: Was wäre bzw. wo stünden wir, hätte es die Maßnahmen nicht gegeben.“ Er kann verstehen, dass die Bürger wieder nach Normalität rufen. Die möchte er selbst auch haben. Aber es ist nicht richtig, dass wir die Situation jetzt schon als erledigt ansehen. Ganz meine Meinung. „Es geht um Normalität, aber um Normalität mit Corona. Eine andere Normalität wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Geduld und Zusammenhalt ist weiterhin gefragt.“
Normalität mit Corona, ich glaube genau das trifft es auf den Punkt. Und genau das ist es, was viele nicht verstehen. Da wird nur gejammert über Masken, über Einschränkungen, darüber, dass wir unserer Freiheit beraubt werden. Sorry, aber das ist in meinen Augen Schwachsinn. Wir können uns frei bewegen, aber eben mit Auflagen und man muss immer wieder sagen: Diese Auflagen dienen unserem Schutz und dienen dazu das Virus einzudämmen, zu stoppen.
Ich verstehe, dass es für Eltern und deren Kinder eine unfassbar belastende und Kräfte zehrende Situation ist, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass auch die Schul- und Kita-Öffnungen mit viel Bedacht in Angriff genommen werden müssen. Hier in der Nähe wurde nach nur wenigen Tagen das Gymnasium wieder geschlossen, weil eine Mutter positiv getestet wurde. Oder das Hochhaus in Grevenbroich. Eine Familie missachtet die Regeln, infiziert sich und jetzt ist das ganze Haus eine Quarantäne-Station. Ein glanzvolles Beispiel, wie man die Bemühungen von vernünftigen Menschen, die sich Gedanken über die Maßnahmen machen und diese auch einhalten, mit dem Arsch wieder einreißt.
Ich mag diese „die Politiker ziehen es künstlich in die Länge, um sich zu bereichern“-Theorien nicht mehr hören. Erst gestern haben wir im Radio gehört, dass man davon ausgehen muss, dass die Wirtschaft erst in 2022 im „Vorher“-Zustand sein wird. Und ich glaube auch nicht, dass die Politik ein großes Interesse an wieder wachsender Arbeitslosigkeit oder steigenden Zahlen bei häuslicher Gewalt hat.
Und am Ende des Tages kämpft die ganze Welt gerade gegen einen unsichtbaren Feind, den keiner wirklich kennt und einschätzen kann. Außer natürlich Herr Trump ? Wir alle lernen jetzt. Und Wissenschaftler und Politiker müssen nun noch mehr lernen, forschen und entscheiden. Wie kann man denn da bitte erwarten, eine verbindliche Auskunft zum Ende der Pandemie zu bekommen? Das ist vollkommen absurd und unrealistisch. Wie kann man, mit den Bildern aus Italien und New York vor Augen, von einer Verschwörung und Bereicherung der Politik ausgehen? Einfach mal kurz nachdenken und dankbar sein, dass wir hier in Deutschland leben und wir so spießig und kontrolliert durch die Situation geschippert werden.