Hi Leute, heute fällt mein Beitrag etwas anders als sonst aus. Gestern Abend war ich so richtig angefressen, um nicht zu sagen abgefucked (sorry). Ich war so wütend und enttäuscht wie lange nicht und habe selten Timos und meine Zeit so verschwendet gesehen.
Die ganze Geschichte könnt ihr jetzt hier im Schreiben an das schwedische Möbelhaus nachlesen.

Hej Ikea-Team,
ich muss heute dringend meinem Ärger Luft machen. Und Ärger ist mittlerweile sehr milde ausgedrückt, was ich gestern Abend (24. 11. 2020, ca. 17-18.30 Uhr) empfunden habe, ging weit darüber hinaus.

Zweite Chance!
Ja, aber nur, wenn die Möbel unmittelbar nach dem Aufbau wieder zurückgebracht werden.
Nach meinem Umzug Ende September hatte ich drei Billy-Regale (Birkenfurnier, schmale Breite, 2 m hoch) und zwei Kallax-Regale (8er und 4er) übrig, die in der neuen Heimat leider nicht unterkommen konnten.
Wir haben die Regale bereits der Tafel angeboten, aber da die in ihren Räumlichkeiten keinen Platz haben, lagerten die Regale seit dem Umzug bei uns im Keller.
Nun kam der IKEA-Newsletter zur Rebuy-Aktion. „Super“, habe ich gedacht, „Das machen wir“. Ich hatte mich gefreut, dass die gut erhaltenen, voll funktionsfähigen Regale eine „zweite Chance“ bekommen. . Ich habe also die Möbel online „bewertet“ und habe mich da schon darauf eingestellt, dass es bestimmt nicht der Betrag wird, aber gut, das wäre kein Problem gewesen. Das ist bei solchen Aktionen ja eigentlich immer so.
Also haben wir uns für gestern einen Lkw ausgeliehen. Da die Möbel aufgebaut angeliefert werden müssen, war der Transport mit einem Pkw nicht möglich. Wir haben – alles zu zweit – die Möbel aus dem Keller geholt und ordentlich in den Lkw verladen und gesichert. Los ging es nach Köln (Butzweilerhof). Dort angekommen, wussten wir nur, man muss sich beim Kundenservice/Umtausch melden. Nun wussten wir aber nicht, ob man solch große Möbel, dann direkt mitnehmen soll – was in unserem Fall auch eher umständlich war. Wir haben uns also angestellt, 20 Minuten geduldig gewartet, um dann zu erfahren, dass die Möbel zur Sichtung doch direkt in die 1. Etage müssen. Gut, wir sind zurück zum Lkw, haben uns entsprechende Wagen gesucht (was nicht einfach war), haben die Möbel vom Lkw abgeladen und haben sie über viele Umwege in die 1. Etage geschafft. Und das Ganze 2x – da wir wie o. g. insgesamt 5 große Regale hatten.

Und dann ging es los. Der Mitarbeiter der uns „betreute“ hatte offensichtlich so überhaupt keinen Bock auf diese Aktion. Kurz vor uns hatten bereits andere Kunden ein Kallax und 4 Stühle abgegeben. Wir wurden also mit den genervten Worten „So, dann das Ganze nochmal von vorne.“, begrüßt. Als nächstes fragte er mich recht harsch „Und was ist das?“, und zeigte dabei auf die Unterseite des Regals. Ich konnte nicht sehen was er meinte, da ich im Wust unserer 4 Wagen mit 5 Regalen stand. Nochmal „Ja, das hier. Was ist das?“. Ja, was denn – sprechen Sie in klaren Sätzen mit mir. Ich wühlte mich also durch die Möbel und sah den Kratzer am Boden des Regals. Für ihn war es kein Kratzer, für ihn war das Regal kaputt und unbrauchbar. Nochmal – wir sprechen vom Boden des Regals, darauf steht es, diese Seite ist nicht sichtbar. Es sei denn sie wohnen in einem Glasboden-Boot.
„Gut, dann machen Sie gern eine Neukalkulation/Bewertung, so wie es in der Beschreibung der Aktion steht.“, er daraufhin zu mir „Nein, das ist ihre Aufgabe. Das müssen sie machen.“ Hatte ich bereits während der Wartezeit gemacht. Interessierte ihn nicht.
An einem der Billy-Regale war – unten hinten, am Fuß, also ebenfalls nicht sichtbar – ein 1 cm² großes Stückchen des Furniers weggebrochen und der Pressspan lag frei. Auch das war für den Herrn ein absolutes Ausschluss-Kriterium. „Kaputt – unbrauchbar.“ Dann wies er auf Bohrlöcher oben auf der Deckelplatte des Regals hin „Hier, das sind auch keine leichten Gebrauchsspuren.“ Ähh, nein, natürlich nicht. Aber auch IKEA selbst empfiehlt, diese schmalen, 2 Meter hohen Regale an der Wand festzubohren, damit sie nicht umkippen. Und sein wir mal ehrlich – IKEA produziert die wenigsten seiner Möbel für die Ewigkeit. Aber diese Möbel waren definitiv – bis auf kleine, absolut normale Gebrauchsspuren vollkommen in Ordnung.
Mein Freund sagte dann in diesem Moment, dass diese Aktion wohl doch nur eine reine Marketing-Aktion zum Anlocken der Kunden ist. Unsere Stimmung kippte deutlich und der Mitarbeiter wurde auch nicht netter. Ganz im Gegenteil. Gefühlt hat er mich behandelt, als wäre ich irgendein lästiger „Asi“ der seinen runtergekommenen Sperrmüll für ein paar Euros loswerden will.
Ich fragte also erneut nach einer Neukalkulation, dass er uns nicht ausgelacht hat, war noch das letzte. Es stand also fest, dass IKEA den Möbeln – und er hat sich noch nicht einmal alle angesehen –  keine zweite Chance gibt.
„Dann lasse ich die Möbel jetzt hier und sie entsorgen sie. Ich schleppe sie nicht wieder zurück in den Lkw und nehme sie mit.“ Nein, das ginge nicht. Gut. „Dann kann ich sie ja vielleicht zu den Containern stellen, die auf dem Parkplatz stehen?“ Und jetzt wurde es richtig lustig „Können Sie gerne machen, aber dann bekommen Sie eine Anzeige. Hier ist alles videoüberwacht.“ Ahja – nun wurde mir auch noch mit einer Anzeige gedroht. Ich wies den Mitarbeiter daraufhin, dass wir uns bitte ganz normal und vernünftig unterhalten können. Würde er machen. „Nein, sie haben mir gerade mit einer Anzeige gedroht.“ Seine Alternative war nun folgende: „Sie können die Möbel nicht bei uns abstellen, sie können sie ja irgendwo an die Straße stellen.“
Achso, ja klar. Ich soll mich jetzt strafbar machen und meinen „Müll“ einfach irgendwo wild entsorgen. Danke für den Schwachsinns-Tipp.
Zu meiner Person: Ich bin ein netter, rücksichtsvoller, hilfsbereiter und anständiger Mensch. So nett und anständig, dass ich im Leben nicht auf die Idee kommen würde, meinen Müll einfach irgendwo fallen oder liegen zu lassen und so anständig, dass ich selbst nach dieser Aktion meine vier (!) Einkaufswagen zu dem vorgesehenen Stellplatz zurückbringe und nicht mitten auf dem Parkplatz stehen lasse.
Meine letzte Bitte an den mittlerweile auch hinzugekommenen Vorgesetzten war, ob uns ggf. denn jetzt zwei Mitarbeiter helfen könnten, die Sachen wieder zurück zum Lkw zu bringen. Wie aus der Pistole geschossen, knallte mir ein „Nein!“ vor den Kopf.
Ja prima. Vielen Dank. Vielen Dank für absolut gar nichts.

Wir haben also die vier Wagen inkl. der fünf Regale wieder im Lkw verladen und haben somit knapp zwei Stunden mit einer Menge Ärger und Anstrengung vergeudet.

Ich habe es bereits den Mitarbeitern gesagt und ich schreibe es hier jetzt nochmal: Diese Aktion ist eine absolute Verarsche. Von wegen Nachhaltigkeit und Good Will. Zweite Chance? Für den Arsch (sorry)! Sie rufen auf alte, gut erhaltene Möbel bei IKEA zurück zu geben, damit diese einen neuen Besitzer finden. Heißt für mich, dass hier auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel etwas Gutes getan wird. Prima, ich finde das ist eine sehr gute Idee.
Nur leider scheint das nicht die wahre Absicht hinter der Aktion zu sein. Wie mein Freund bereits sagte „Marketing-Masche“.
Wer hat denn bitte Möbel, die er unmittelbar nach dem Aufbau zurückbringt, weil er sie plötzlich doch nicht mehr braucht? Weil das scheint der Anspruch an die „Zweite Chance“-Möbel zu sein. Es ist vollkommen klar, dass die Möbel intakt, vollständig und optisch sehr gut sein müssen. Aber da man mit seinen Möbeln lebt, sie ggf. befestigen muss usw. weisen sie nun mal nach kurzer Zeit Gebrauchsspuren auf. Aber selbst vollkommen normale, leichte Gebrauchsspuren machen bei IKEA offensichtlich die Möbel unbrauchbar.

Am meisten hat mich wohl geärgert, dass Sie Ihre Kunden so auflaufen lassen. Ich selbst arbeite im Marketing und habe auch viel mit Kunden und Aktionen für Kunden zu tun. Und eins weiß ich, wir würden unsere Kunden niemals so respektlos und abwertend behandeln und sie auch nicht so verärgert zurücklassen. Bei uns und für unsere Kunden gibt es immer eine Lösung oder einen Kompromiss, nach dem wir auch individuell suchen.
Das Schlimme ist ja auch noch, dass diese beiden Mitarbeiter, mit denen wir es gestern zu tun hatten, gar nichts für die Situation können. Gut, der Herr mit den Müll-Entsorgungs-Tipps sollte generell an seiner Kundenorientierung arbeiten, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Nein, diese beiden Mitarbeiter, wie viele andere auch, müssen die Beschlüsse und Aktionen die an Konferenz-Tischen in den Zentralen des IKEA-Konzerns getroffen werden umsetzen. Die stehen an der Kunden-Front und müssen sich mit diesen auseinandersetzen und bekommen dafür nur ein paar Standard-Kunden-Service-Floskeln an die Hand. Und genau bei denen habe ich gestern Abend dann auf Durchzug gestellt.
Ich kann fast ein bisschen verstehen, dass der Mitarbeiter so genervt war. Er hat offensichtlich überhaupt keine Lust in den nächsten Wochen Möbel zu sichten und den Kunden zu erklären, dass sie sie wieder mitnehmen sollen.
Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, diese Aktion schon am Konferenztisch bis zu Ende zu denken. Ist sie umzusetzen und wenn ja, wie? Unter welchen Bedingungen? Was muten wir den Mitarbeitern zu? Was fordern wir vom Kunden? Klare Definition von leichten Gebrauchsspuren, ggf. mit Hilfe von Beispielbildern. Mir scheinen hier sehr viele Fragen offen.
Aber gut, das Ziel war wohl eine Image-Kampagne für IKEA und Nachhaltigkeit steht einem riesigen Unternehmen wie IKEA natürlich sehr gut zu Gesicht.

Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch mitteilen, dass Sie es meinem geduldigen und ebenfalls äußerst anständigen Partner zu verdanken haben, dass ich Ihnen erst heute und unter Berücksichtigung meiner guten Kinderstube schreibe. Gestern Abend wäre das Ganze wesentlich unfreundlicher ausgefallen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Pfennigwerth“

 

Fazit: Nützt ja nix – nützt absolut nix. Niemandem

 

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