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Dieses Mal gab es wieder eine lange Pause und ich muss ehrlich zugeben, mich stört das gar nicht so sehr. Ich nehme mir, was das hier angeht, so langsam den Druck raus, der in den letzten Wochen doch irgendwie entstanden ist. Und da es von Anfang an mehr eine Kür als eine Pflicht sein sollte, denke ich, ist das okay.
Vor allem muss man mal bedenken, dass ich in der Schule nicht wirklich gerne Aufsätze oder sonstige Texte, sei es Inhaltsangaben, Analysen etc., geschrieben habe.

Heute atmen wir einfach mal nur durch. Sonntag eben. Wir haben zwei ereignisreiche Tage hinter uns und vor allem auch einiges an Regen und frischer Luft. Ich sitze gerade im Garten und es ist erstaunlich, wie schnell sich so ein Rasen dann doch wieder erholen kann. Wobei man sagen muss, dass seit Donnerstag hier einiges an (Stark-)Regen runtergekommen ist.
Gestern hatten wir, was den Regen angeht, wirklich Glück. Bis gestern Nachmittag hatten wir nämlich mal wieder einen Übernachtungsgast. Charlotte (5)– mein Patenkind. Zum ersten Mal hat sie bei mir übernachtet und hat sich auch gleich getraut hier in Rommerskirchen, also schon weit weg von zuhause zu schlafen.
Am Freitagnachmittag habe ich sie aus Solingen geholt. Und weil auch für sie die Woche mit Hitze, Kita und Oskars Einschulung anstrengend war, haben wir den Tag recht ruhig verbracht. Wir waren kurz einkaufen, haben Uno gespielt, gemalt, Burger gegrillt und als Abschluss am Abend „Die Eiskönigin“ geguckt. Zum Einschlafen gab es dann noch eine Janosch-Geschichte und Elsa und Anna als Hörspiel.
Wir waren sehr beeindruckt und verzückt von unserem überaus selbstständigen und ordentlichen Gast. Um alles hat sie sich selbst gekümmert oder eben einfach gesagt, was sie möchte oder braucht.
Nach einer vollkommen ruhigen und entspannten Nacht, gab es ein Frühstück und dann den versprochenen Ausflug in den Tierpark inkl. Spielplatzbesuch. Wir hatten Glück und der Park war alles in allem nicht besonders voll, so dass wir uns ganz frei bewegen konnten.
Im Anschluss musste der Sand-Engel 😊 kurz abgeduscht werden, bevor wir mit Timos Eltern Mittagessen waren. Der Hunger war offensichtlich groß – 2x Salat vom Buffet, 1x Nudeln mit Tomatensoße und ein kleines Eis. Nützt ja nix – was muss, das muss eben und nach so viel Spielplatz- und Tier-Action müssen die Energiereserven wieder aufgefüllt werden.
Gegen 15 Uhr waren wir dann zurück und ab da wurde es dunkel und es dauerte nicht lange und ein großer Wolkenbruch hing direkt über Rommerskirchen und flutete die Straßen.
Da unser Gast aber nun auch so langsam in Solingen vermisst wurde, haben wir uns entschieden dem Unwetter davon zu fahren. Und der Plan ging auf. Kurz hinter der Abfahrt Erkrath auf der A46 hörte der Regen auf und wir kamen auf trockenen Reifen in Solingen an.
Charlotte haben wir sicher bei Mama, Papa und Geschwistern abgesetzt, wo sie dann erstmal wieder ankommen musste. Ich muss sagen, dass ich das ein bisschen unterschätzt habe, was diese Entfernung, obwohl es nur eine Nacht war, für sie bedeutet. In ihrer kleinen Welt, war das ein richtiger Urlaub. Aber sie hat das ohne jeden Zweifel ganz toll gemacht und wir hatten eine Menge Spaß.

Timo und ich sind dann noch bei meinen Eltern vorbeigefahren und haben eine Bierzeltgarnitur abgeholt, die dann doch länger als erwartet war. Aber Spanngurten sei Dank, haben wir sie sicher nach Rommerskirchen transportieren können.
Mittlerweile war es schon wieder 19 Uhr und wir einigermaßen geschafft. Daher endete der Abend mit einem kleinen Abendessen und Staffel 3 der Serie „24“ auf der Couch.
Dem Regen und Unwetter sei Dank haben wir die erste Nacht auch mal wieder ganz entspannt durchschlafen können – war auch offensichtlich nötig, gegen 10 Uhr gingen die Augen erst auf und es war immer noch schön kühl im Schlafzimmer.
Das es noch nicht ganz so heiß war, habe ich vorhin noch ausgenutzt und bin eine kleine Runde gejoggt. Allerdings schmerzen meine Füße immer noch ein wenig. Ich habe heute mal meine alten Einlagen in den Laufschuhen genutzt, ich hatte den Eindruck, dass das auf jeden Fall etwas besser ging. Naja, nicht mehr lange und ich kann die frischen abholen. Dann wird alles wieder gut.

Wir werden heute den Rest des Tages sehr ruhig und entspannt gestalten. Wenn ich hier gleich fertig bin, werde ich mir mein Buch (Band 3 „Das Lied von Eis und Feuer“) holen und mal einen ordentlichen Schwung lesen. Für später ist auch schon wieder Gewitter und Starkregen angesagt – ich hoffe, ich bekomme zumindest noch ein bisschen Wäsche getrocknet – dann gönnen wir uns bestimmt noch die ein oder andere Stunde mit Jack Bauer 😊

Achso, ich habe übrigens den Zettel vom Twingo-Panzer wieder abgemacht. Ich habe mich dann doch zu schlecht gefühlt. Timo sagte, wir sind einfach zu nett. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich im Recht bin. Ich warte aber trotzdem noch stündlich darauf, dass die Besitzerin des Wagens mal kommt, damit ich sie ansprechen kann. Ich will sie ja nicht vierteilen, ich möchte sie lediglich darauf hinweisen, dass sie doch sehr großzügig parkt – immer und immer wieder.

Gestern Abend ging mir noch eine ganze Weile einiges durch den Kopf. U. a. die Wut und Fassungslosigkeit über die erneute Zerstörung des LoveParade-Denkmals in Duisburg und dazu passend: Kameras im öffentlichen Raum.
Ich muss ganz ehrlich sagen: Why not? Ich persönlich habe nichts zu verbergen und würde jetzt mal behaupten, dass ich mich die meiste Zeit auch vollkommen rechtskonform verhalte. Es ist doch wirklich zum Kotzen. Egal wo was neu aufgestellt, gestaltet, gebaut wird – man hat sich gefühlt nur eine Sekunde abgewandt und schon hat es wieder irgendein Idiot beschmiert oder zerstört. Einfach nur so. Und das ist nicht nur eine Straftat, es ist auch vollkommen bescheuert und überflüssig. Da machen sich Menschen Mühe, investieren Zeit und Arbeit, Ideen und Kreativität, um Orte zu verschönern und anderen Menschen eine Freude zu machen und kurz darauf kommen irgendwelche Vollidioten und zerstören es. Warum? Weil sie Langeweile haben? Weil sie schlecht erzogen wurden? Weil sie sich für Mitglieder einer Gang halten – Leute, wir sind hier nicht in der Bronx! Weil sie glauben, dass sie cool sind? Ist mir eigentlich egal. Fakt ist, es handelt sich um Sachbeschädigung von öffentlichem und teils auch privatem Eigentum. Das macht man einfach nicht PUNKT
Deswegen – von mir aus, da es ja offensichtlich anders nicht geht – gerne Kameras an öffentlichen Plätzen, wie Parks, Spielplätzen, Busbahnhöfen etc. und leider wohl auch an Gedenkstätten, überall da, wo sich diese Klientel gern tummelt. Klar, dann schreien alle „Datenschutz und Privatsphäre“. Jaja, ich würde mal tippen, dass alle die, die dann am lautesten Brüllen einen facebook- und instagram-Account haben – ihr Leben eh schon mit der ganzen Welt teilen. Und wenn es dem Schutz der Allgemeinheit dient und verhindert, dass ständig alles vermüllt und zerstört ist, bitte. Immer her damit. Frei nach dem Motto „Big Brother is watching you“. Naja, in dem TV-Format sind sich die Protagonisten ja auch für nix zu schade. Aber das ist ggf. ein anderes Thema. Ich notiere mir mal eben Trash-TV ?

Bei uns im Garten wurde gestern wieder verschönert und natürlich nicht zerstört. Die Vögel haben jetzt nicht nur eine Vogeltränke (Tag 36) sondern quasi eine Bar mit Club. Jaja, richtig gelesen. Die Garten-Deko wurde durch vier LED-Lampen ergänzt. Zwei in blau und zwei in pink. Und! Das ist der Clou, das Lichtelement im Inneren dreht sich und da die Gläser in Bruchoptik gestalte sind, bricht sich das Licht ganz wunderbar. Dagegen erblasst jede Club-Lichtanlage. Ein Traum. Da der Club natürlich erst mit Einbruch der Dunkelheit öffnet, gibt es bisher noch keine Bilder des bunten Treibens im Club „Water-Bird“. Zumindest haben wir bisher morgens noch keine übriggebliebenen Partygäste am Haselnussbaum gefunden ?

Schluss mit lustig. Nützt ja nix. Gearbeitet werden muss auch. In meiner Schicht heute, wurde mir mal wieder die Tragweite der ganzen Situation bewusst. Mitte März hatte ich mir, mit Beginn der Pandemie und den ersten Maßnahmen, überlegt, dass man den Lesern (unseren Kunden) Mut machen soll und sie auffordern in dieser Situation zusammenzuhalten. Und da habe ich ein Anzeigenmotiv mit einem Herz und eben dem Spruch „Lasst uns zusammenhalten“ und einem Bild „Menschen, die an einem Strang ziehen“ gestaltet. Das war damals ein Anzeigenmotiv. Heute, 7 Wochen später, musste ich den Text der Anzeige anpassen, da die aktuelle Situation nicht mehr der von vor 7 Wochen entspricht und ich verwalte einen ganzen Datei-Ordner mit den unterschiedlichsten Corona-Anzeigenmotiven. Das hätte ich damals nie gedacht. Aber irgendwann wurde es so viel, dass ich, um den Überblick zu behalten, tatsächlich Ordnung in die vielen Anzeigen bringen musste. Da war dann heute wieder dieses Gefühl: Krass.

So und jetzt zu einem Highlight der letzten Wochen: Ich hatte heute Besuch. Erika war da. Und das war toll. Sitzen, quatschen, lachen. Herrlich. Und ganz süße, wunderbare Geschenke habe ich bekommen. Vielen Dank! Wir saßen im Garten, mit ausreichend Abstand und haben uns mal wieder ordentlich ausgetauscht. Was muss, das muss. Und, seit gestern, darf man das ja sogar auch. Eine weitere Person aus einem anderen Haushalt. Also alles richtig gemacht.
Sie hat mir davon berichtet, wie schwer das HomeSchooling ist. Und ich kann es mir vorstellen. Müsste ich jetzt mein Kind z. B. bei der Kurvendiskussion unterstützen . . . ja, also, ja, keine Ahnung. Ich habe Abitur und Mathe hatte ich im dritten Fach (auch bestanden, in der 13.1 und 13.2. hatten wohl Aliens mein Gehirn infiltriert), aber der Nachteil an einem Abitur ist, man lernt eine Menge Dinge, die man später im Leben nicht mehr braucht. Wie z. B. Kurvendiskussion. Was soll ich über Kurven diskutieren?? Ich habe auch nie verstanden, warum es in einer Rechnung mit Buchstaben Unbekannte gibt – ja, dann sollen die sich halt vorstellen. Wieso soll ich überhaupt mit Buchstaben rechnen, mit denen schreibe ich. Ihr versteht was ich meine. In Englisch (1. Abifach) könnte ich gut helfen, das brauche ich bis heute und spreche es auch regelmäßig. Französisch, joah, hatte ich auch ein paar Jahre und das ein oder andere „je ne sais quoi“ verstehe ich schon auch noch, aber helfen . . . schwierig, also difficile. An Chemie und Physik möchte ich gar nicht denken. Und genau mit dieser Aufgabe schlägt sich Erika jetzt seit Wochen rum und Erika, möchte ich an dieser Stelle betonen, ist die Freundin, die sich auch seit Wochen an der Toilettenpapier-Front bei dm mit den Kunden rumärgern muss. Also – Hut ab, vor Erika und allen Eltern, die jetzt neben Beruf, Haushalt, Ehe/Beziehung jetzt auch noch die Ausbildung ihrer Kinder übernehmen müssen. Da könnte man eigentlich auch mal applaudieren.
Wir hatten heute auf jeden Fall einen schönen Nachmittag und werden das auf jeden Fall in dieser kleinen Runde wiederholen. Michael – du kannst den Grill schon mal vorbereiten. Bis ganz bald ?