Juhuuuu – ich habe es mir jetzt gerade im Garten gemütlich gemacht und widme mich diesen Zeilen. Wollte ich seit dem letzten Mal schon längst getan haben, aber irgendwie war immer was. Naja, nützt ja nix. Jetzt passts.
Ich war schon richtig fleißig heute (es ist jetzt kurz nach 15 Uhr). Ich hab die Küche aufgeräumt, gesaugt, gewischt, Wäsche gewaschen und eine Ladung schon aufgehangen, ein Bananenbrot gebacken, ich war kurz noch was einkaufen (u. a. ein Insekten-Hotel, wollte ich schon immer mal haben und Timo ist sowieso gerade dabei hier im Garten ein paar Sachen anzubringen, also wenn nicht jetzt, wann dann 😉). Vor allem habe ich den Tag aber mit einer kleinen Sport-Einheit begonnen. Jetzt werden viele die mich kennen denken „Ja gut, macht sie ja öfter.“ Und genau da liegt der Hase im Pfeffer (warum eigentlich?). Denn, ja, ich gehe 2-3x pro Woche Laufen, aber was eben seit einem Jahr fehlt, sind die Kurse, die ich im Fitness-Studio besucht habe. Meist so functional-Geschichten, bei denen man Übungen zur Kräftigung, Muskelaufbau, Ausdauer etc. nur mit dem eigenen Körpergewicht und wenigen, kleinen Geräten macht. Das hab ich auch so 2x pro Woche gemacht. Laufen ist gut, ohne Frage, aber der Muskelaufbau, die Kräftigung, fehlen mir und das wirkt sich auch aufs Laufen aus. So habe ich mir (mal wieder in diesem Corona-Jahr) vorgenommen, „machste jetzt auch mal wieder, so 2x die Woche, vor dem Fernseher, per YouTube gibt es mehr als genug Angebote“. Am vergangenen Dienstag ging es los und ich kann euch sagen „Heureka! Seit vorgestern kann ich wieder normal gehen!“ Kein Witz! Ich bin ne Lusche geworden! Die Kurse im Studio gingen immer ne Stunde. Volle Kanone durchgepowert und vorher meist noch ne halbe Stunde Laufen. Am Dienstag waren es 20 Minuten „Full Body Workout mit Pamela Reif“. Die Squats – also eine Art breite Kniebeugen – in verschiedenen Variationen, haben mich im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie gezwungen. Jeder der schon mal Muskelkater in den Oberschenkeln hatte, weiß wovon ich spreche. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich in einem Haus lebe, das eine Menge Stufen hat und mein/unser Alltag den ein oder anderen Auf-/Abstieg pro Tag erfordert. Ich bin mir sicher, hätte ich mich einfach die Treppe runterfallen lassen, das hätte weniger weh getan. Ich hab mich auch zwei Tage nicht elegant auf die Toilette setzen können, nein, ich bin drauf geplumpst. Nun gut, das ist überstanden und für mich war es tatsächlich pure Motivation. Denn das kenne ich so nicht, dass so gar keine Power und Kraft mehr in mir stecken und ich schon nach wenigen Minuten mit einfachen Übungen echt platt bin. Das möchte ich auf jeden Fall wieder ändern. Heute morgen ging es dann mit einem anderen 20-Minuten-Workout weiter. Mal sehen welche Qualen mich dann morgen erwarten! Aber – nützt ja nix – Sunday is Runday!

Soviel zu den Dingen, die in meinem Körper vorgegangen sind, aber in meinem Kopf war auch wieder eine Menge los.
Der Anstoß meiner Schreibmotivation war schon letzte Woche Samstag. Wir hatten uns an der Auto-Waschstraße angestellt. Ein altes Ehepaar stand vor der Anlage und wartete, während drinnen das Auto gewaschen wurde. Dann war der Waschgang beendet, die Türen öffneten sich und der ältere Herr – es war so schön zu beobachten – nahm seine Gattin am Arm und geleitete sie in die Anlage, über diese Schienen, bis zur Beifahrertür und hat auf eine so schöne Art und Weise sichergestellt, dass seine Liebste sicher und trocken ins Auto kommt. Das hat mich richtig gerührt. Irgendwie wollen wir das doch alle, jemanden der uns im Alltag begleitet, der auf uns aufpasst und um unser Wohl besorgt ist.
Ich musste in dem Moment dann direkt an die Queen und Prinz Philip denken. Sein Tod hat mich sehr traurig gemacht. Natürlich habe ich ihn nicht gekannt, aber man muss sich das mal vorstellen: Elisabeth hat ihren Lebensgefährten verloren. Und hier ist das Wort Lebensgefährte die tiefe und absolute Wahrheit. 82 Jahre haben sie sich gekannt, über 70 Jahre waren sie verheiratet. Das können wir uns alle gar nicht vorstellen. Manche von uns werden so lange nicht leben oder auch nur annähernd so lange mit einem Partner zusammen sein (können).
Ich musste wirklich die ganze Zeit daran denken, wie verloren die kleine Lillibet jetzt ist. Ich habe großen Respekt vor dieser kleinen, großen Dame. Und ich bin mir sicher, dass sie ihre Aufgaben voller Pflichtbewusstsein und Hingabe weiterführen wird, aber das ist schon krass.
Keine Ahnung, ob man es dürfte, aber wäre ich bei ihr gewesen, hätte ich sie gern mal in den Arm genommen. Einfach so.
Als ich mir die Beerdigung angesehen habe, habe ich gesehen, dass sie gemeinsam mit ihrer Hofdame im Auto in die Kapelle gefahren ist. Beide hatten ihre Hände im Schoß. Da habe ich mich gefragt, ob die Hofdame einfach mal zu ihr rübergreifen und ihre Hand nehmen darf. Denn Queen hin oder her, am Ende ist sie auch nur ein Mädchen, dass seine große Liebe verloren hat.

Aber es gibt natürlich auch schönes zu berichten. Vergangenen Samstag – wir waren natürlich wieder frisch negativ getestet – war ein befreundetes Pärchen aus Köln bei uns zu Besuch. Eigentlich wollten wir einen kleinen Spiele-Abend machen, das wurde aber dann aufgrund der in Köln herrschenden Ausgangssperre ein Nachmittag. Die beiden hatten die „Game of Thrones“-Variante des Gesellschaftsspiels „Risiko“ dabei. Hatte ich noch nie gespielt und es hat mich auch nie gereizt, weil ich immer dachte, dass es mir zu kompliziert und taktisch ist. Da habe ich mich gleich doppelt getäuscht. Kompliziert ist es nur, wenn man die Anleitung liest – nicht, wenn man einfach drauf los spielt und währenddessen lernt. Und ja ein bisschen taktisch muss man schon denken, aber es macht wirklich Spaß. Und was soll ich sagen – mit wenig Ahnung, aber hübschen „Püppchen“ 😊, habe ich am Ende recht deutlich gewonnen.
Schade war halt wirklich nur, dass wir ab kurz vor 20 Uhr auf die Uhr schauen mussten, damit die beiden pünktlich zum „Einschluss“ wieder in Köln sind. Natürlich haben wir überlegt, ob wir die Ausgangssperre einfach ignorieren, womöglich für ein Bußgeld zusammenlegen. Nein! Ganz deutlich nein. Da waren wir uns einig. Das ist es nicht wert und wir gehören einfach zu den Leuten, die sich an die Regeln halten. Auch wenn es manchmal schwer ist, sie überhaupt noch zu verstehen.
Denn letzte Woche galt die Ausgangssperre ab 21 Uhr. Danach nur noch raus im Notfall, zur Arbeit oder mit dem Hund. Jetzt gilt sie – bei uns ab heute Abend auch – ab 22 Uhr, Hund, Notfall, Arbeit bleibt UND man darf alleine noch spazieren gehen und bis Mitternacht alleine Joggen.
Leute! Mal im Ernst, was ist denn das für ein inkonsequenter Quatsch.
1. Möchte ich nicht mit denen tauschen, die das kontrollieren müssen und 2. sehe ich schon die ganzen Party-Rückkehrer die lustig kurz vor Mitternacht betrunken durch die Straßen „joggen oder spazieren gehen“.
Ich komme mittlerweile bei Regeln und Bestimmungen wirklich nicht mehr mit, aber da wir sowieso eigentlich nur noch in den Supermarkt gehen und uns ohnehin 1x wöchentlich testen lassen und normalerweise nicht mitten in der Nacht Joggen und Spazierengehen – sollten wir safe sein.
Für mich fühlt sich der ganze Wahnsinn an, als hätte die Regierung die Ausfahrt zum „richtigen Lockdown“ schlicht verpasst. Warum trauen die sich nicht, alles mal 2-3 Wochen dicht zu machen?? So langsam habe ich das Gefühl, dass selbst die Querdenker demnächst für den Lockdown demonstrieren, einfach weil die Regierung es nicht will und die QDs immer das Gegenteil wollen. Egal – auch das nützt nichts, wir müssen da weiter durch.
Ach, das führt mich auch gleich brandaktuell zu dieser Schauspieler-Aktion „#allesdichtmachen“, die seit zwei Tagen durch die Medien geht. Ich habe mir dann gestern auch mal ein paar der Videos angesehen. Und ohne, dass ich die Presse dazu gelesen hatte – ich war verwirrt und teils erschrocken über die vor Ironie, Sarkasmus und Respektlosigkeit triefenden Statements. Ich habe einfach nicht so richtig verstanden, was genau diese Aktion bezwecken soll und mittlerweile hat man den Eindruck, dass sich einige der Protagonisten auch nicht mehr ganz sicher sind, ob sie die Aktion und ihre Beiträge so richtig bis zu Ende gedacht hatten. Ich kann dazu nur sagen: Falls das Kunst ist – das kann weg!

Liebe Leute, was ist denn das mit dem Wetter!?! Ich sitze hier zwar in der prallen Sonne, aber so richtig schön warm wird es mir – vor allem an den Füßen – nicht. Man hat weiterhin das Gefühl, dass der Frühling echt in den Startlöchern festhängt. Besonders an den Pflanzen hier im Garten sehe ich es sehr deutlich, bzw. nicht. Denn auch die Blüten und Blätter brauchen dieses Jahr deutlich länger. Vor allem geht mir der Wind so auf den Keks, der macht es ja erst wieder so kühl. Zumal ich das Problem habe, dass mir Wind immer sofort die Tränen in die Augen treibt. Egal, ob beim Laufen oder Spazierengehen. Es kann durchaus passieren, dass mich fremde Menschen trösten möchten, da mir beim kleinsten Windstoß die Tränen in die Augen schießen und über die Wangen laufen. Dagegen habe ich mir vorhin mal Augentropfen geholt. Mir hat zwar mal ein recht desinteressierter Augenarzt gesagt, dass das bei mir am Heuschnupfen liegt, aber 1. habe ich das Problem auch im Winter und 2. habe ich überhaupt nicht das Gefühl, dass das zusammenhängt. Denn meinen Heuschnupfen habe ich sehr gut unter Kontrolle und der zeigt sich auch nur in kleinen Niesattacken. Zumal ich gelesen habe, dass die Ursache trockene Augen sein kann. Und trockene Augen werden durch Umwelteinflüsse, wie Kälte, Wind, Sonne stark gereizt und produzieren diese Unmengen an Tränenflüssigkeit. Lange Rede, kurzer Sinn – ich kleine Hobby-Medizinerin habe mir Hyaluron-Augentropfen besorgt und werde das jetzt mal probieren.

So, apropos feucht und trocken – ich muss die zweite Ladung Wäsche aufhängen.
Habt alle ein schönes Wochenende und bleibt gesund 😊

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