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Ich melde mich mal wieder von der Gartenbank. Nil liegt neben mir im Schatten eines Kissens und chillt. Sehr beruhigend. Es ist sowieso mal wieder alles herrlich ruhig. Kein Stress, kein Lärm, einfach nur Sonntag. Und was für ein sonniger Tag. Die Kleidung auf der Haut wird weniger, die Cremeschicht dafür immer mehr. Jaja, nützt ja nix. Safety first. Sonnenbrand braucht niemand. Ich schon gleich zweimal nicht, da wird es mir nachts unter der Bettdecke nur noch wärmer als es so schon immer ist. Ich wurde nämlich von einem Osteopathen offiziell zum „wandelnden Vulkan“ ernannt. Ja, genauso, wie ihr jetzt vermutlich, habe ich auch reagiert.
Ich hatte den Osteopathen aufgesucht, um grundsätzlich mal meinen Rücken, meine Haltung und ggf. die Ursache für den schweren Bandscheibenvorfall erkunden zu lassen. Alles begann mit einem Gespräch, in dem ich ihm schildern sollte, warum ich da bin und wo meine Beschwerden liegen. Dann stellte er zu einigen Dingen noch ein paar Fragen und schien recht schnell eine Vermutung zu haben.
Nun gut. Also sollte ich mich auf dem Rücken auf seine Behandlungs-Liege legen. Er saß hinter mir am Kopfende und nahm meinen Kopf in seine beiden Hände, so dass seine Finger um meinen Nacken lagen – der Ort des damaligen Bandscheibenvorfalls.
Und dann dachte ich: „Gut, so weit so schön. Sie halten meinen Kopf. Und jetzt?“. Ich bin nicht die geduldigste und am liebsten habe ich auch gleich spürbare und sichtbare Lösungen. Geht nicht immer, weiß ich. Trotzdem. Es dauerte einen Moment, bis ich winzige Bewegungen seiner Finger an meinem Nacken spürte. „Gut, er wird wissen, was er tut.“ Irgendwann wurde es in meinem Nacken sehr warm. Und genau in diesem Moment fragte er mich, ob ich diese Wärme spüren würde. Tat ich. Er war vollkommen von den Socken „Also, das ist ja interessant. Sie haben eine unglaubliche Körperwärme und Kraft. Eine wahnsinnige Energie. Sie sind quasi ein wandelnder Vulkan.“ Aha. Zwar nicht in diesem Wortlaut, aber sinngemäß, habe ich so etwas schön öfter gehört. Auch Timo sagt, dass es mit mir neben ihm ist, als hätte er eine Heizung im Bett, dass ich eine unglaubliche Wärme abgebe. Gut, jetzt wusste ich das also. Er konnte wohl auch ertasten, dass meine Schädel-Hirn-Basis nicht richtig öffnet und schließt, das hat er dann mit seinen kleinen Bewegungen korrigieren können.
Aber ich wollte ja eigentlich eher erfahren, wie es damals zu dem Bandscheibenvorfall kommen konnte und ob bei mir alle Wirbel da sitzen, wo sie hingehören oder ob da vielleicht grundsätzlich etwas nicht ganz richtig eingestellt ist. Aber dann war dieser Termin schon vorbei. Er hat mir noch ein bisschen die Wirbel bearbeitet, aber dann war es das auch. 180 € für eine vulkanische Erkenntnis. Okay. Die Krankenkasse erstattet einen Teil.
Ich wollte mich auch auf die Sache einlassen und den zweiten Termin, den er mir dringend empfahl, auch annehmen.
Ca. 4 Wochen später lag ich also wieder auf der Liege, diesmal ohne Vorgespräch. Arzt und Vulkanette kannten sich ja bereits ? Wieder das Halten meines Kopfes mit ganz kleinen, kaum spürbaren Bewegungen und dann noch eine leicht therapeutische Rücken-Massage. Und nach 18 Minuten war alles schon wieder vorbei.
Die nette Dame am Empfang wollte dann wieder 180 € von mir haben. Respekt! Das ist mal ein Stundensatz. Für mich war damit dann aber klar, nein, das mache ich nicht nochmal. 180 € für 18 Minuten Handauflegen!?! Nicht mit mir. Mein Fazit: Ich habe der Osteopathie eine Chance gegeben, aber für mich scheint es nicht das Richtige zu sein. Ich weiß aber auch, dass viele damit super klar kommen, und darauf schwören. Also ausprobieren schadet nicht. Vielleicht gebe ich irgendwann einem anderen Therapeuten eine Chance.
Ich werde mit meinen Verspannungen und Myogelosen im Schulter-Nacken-Bereich weiter zu meinem Lieblings-Physiotherapeuten gehen, der weiß, wie der mich gelockert bekommt. Das ist zwar dann alles andere als ein Wellness-Vergnügen und tut wirklich weh, aber es hilft mir und das schon nach der ersten von in der Regel sechs Behandlungen.

Wellness gab es nach dem Laufen für mich heute auch. Denn wie es sich für einen Sonntag gehört, war ich gleich nach dem Aufstehen unterwegs. Sonst wird es mir zu warm und die Luft zu trocken und staubig.
Unter der wohlverdienten, anschließenden Dusche gab es dann ein Peeling mit dem Sugar-Oil-Scrub von Babor, für die Haare eine Detox-Maske und fürs Gesicht eine gründliche Reinigung mit dem Babor Enzym Cleanser. Ja, Mädels, älter werden ist nichts für faule Weicheier. Haut und Haare wollen gepflegt und verwöhnt werden. Und es macht ja auch Spaß und – da haben wir es wieder – das Ergebnis, nämlich super weiche Haut und ganz weiche Haare, sind sofort fühlbar.

Dann dauerte es auch gar nicht mehr lange und Timos Eltern haben uns abgeholt und wir waren im Restaurant „Pitt Jupp“ zu Mittag essen. Leider war draußen sitzen nicht möglich, da es einfach viel zu windig war. Im Anschluss noch ein kurzer Spaziergang am Rhein entlang.
Wir kamen da an einem Campingplatz vorbei. Also ich muss ja sagen, mein Urlaub wäre das nicht. Gemeinschafts-Bäder mit diesen Duschkabinen, immer Menschen um einen herum. Was ja wiederum heißt, man sollte sich auch möglichst mit ihnen verstehen, sonst gibt es am Ende noch Ärger am Vorzelt. Nein, ich glaube, das wäre mir wirklich zu wenig Privatsphäre und nicht die Art Urlaub, die ich möchte. Allein die Frage: Wer leert das Chemieklo? An der Stelle steige ich aus.
Ich mag schöne Hotels, mit großen Zimmern und einem Bad nur für mich. Vor allem aber, morgens aufstehen und an ein reichhaltiges Frühstücksbuffet kommen, herrlich. So stelle ich mir Urlaub vor. Und bald können wir das bestimmt auch wieder genau so genießen. Und bis dahin, machen wir eben Urlaub im Garten. Mir gefällt es und Nil auch. Sie hat sich gerade in Position geräkelt und chillt jetzt weiter.