Meine Muskeln demonstrieren. Laut und schmerzvoll. Die wollen heute nicht ganz so wie ich. Und noch weniger wollen sie, wenn ich länger sitze und dann der Meinung bin, ich könnte ja mal aufstehen und in den Keller zur Waschmaschine gehen. Nee, das wollen die Muskeln grad nicht. Besonders lustig ist es Treppe runter, da glaube ich fast, es wäre weniger schmerzhaft, wenn ich mich einfach hinunterstürze. Geht auch schneller. Dabei habe ich gestern Abend und heute Morgen Magnesium-Brausetabletten getrunken. Memo an mich selbst: 2 Tage gammeln + 1 Tag Extrem-Wanderung = Muskelkater
Nützt ja nix. Das Leben geht weiter. Und irgendwie ist Muskelkater ja auch ein schöner Schmerz. Man hat eben seine Muskeln gefordert und das ist ja grundsätzlich eine gute Sache. Und so lange man nach drei Tagen nicht immer noch unkontrolliert durch die Gegend humpelt, ist es auch halb so schlimm. Das Leben ist eben doch kein Ponyhof, ein Weingut mit Schokoladenfabrik wäre mir sowieso lieber ?
Wie ich schon erzählte, während der Arbeit läuft bei mir im Hintergrund immer das Radio. WDR 2. Und heute war Armin Laschet für eine Stunde zu Gast und hat Hörer-Fragen beantwortet. Da ging es um die Schulöffnungen, Gastronomie und Verunsicherung aufgrund der teils doch undurchsichtigen Maßnahmen, was, wann, wo gilt.
Eine Dame fragte aber folgendes: „Meine Kinder fahren jedes Jahr mit dem Bus nach Schweden (so eine Art Jugendreise). Das wollen sie auch dieses Jahr wieder machen. In den ersten beiden Sommerferienwochen (Ende Juni). Herr Laschet, sorgen sie doch bitte dafür, dass früher entschieden wird, dass die Kinder wieder fahren dürfen.“
Achso, ja nee, is klar. Der Herr Laschet soll da jetzt eine Entscheidung herbeiführen. Nochmal, ich verstehe, dass soziale Kontakte und Reisefreiheit fehlen. Uns auch. ABER – wie soll Herr Laschet oder irgendwer, jetzt sagen oder einschätzen können, wie sich die Lage Ende Juni verhält? Weder er noch sonst irgendwer – außer vielleicht Meister Trump ? – ist in der Lage Prognosen oder gar verbindliche Antworten zu geben, keiner steuert das Virus oder kann es gar abschalten.
Und das Geschrei möchte ich hören, wenn Laschet jetzt sagt: „Ja, ab Anfang Juni können sie wieder lustig durch die Welt reisen.“. Und dann kommen die Kinder entweder infiziert zurück, können nicht wieder ausreisen, weil sie erstmal in Quarantäne müssen oder reisen ist dann eben doch noch nicht möglich. Das sind so viele Faktoren. Wie sieht es denn mit unseren Nachbarländern aus? Vielleicht möchten die uns ja auch im Juni, Juli und August noch nicht bei sich haben. Vielleicht, hoffen wir es nicht, gibt es wirklich eine zweite Infektionswelle. Ich weiß, ich steigere mich da rein, aber ich kann nicht verstehen, warum Menschen nicht einfach ein bisschen weiterdenken – über den eigenen Tellerrand hinaus und an den eigenen Bedürfnissen vorbei.
Bei mir ist z. B. auch noch eine Urlaubswoche offen. Normalerweise würde ich kommenden Sonntag für eine Woche an die Nordsee fahren. Im Rahmen einer Gruppenreise, gebucht über meine Krankenkasse. Das ist immer ganz lustig. Man trifft nette Menschen, bekommt ein paar moderate Sportkurse und ist eben, in diesem Fall, schön an der Nordsee. Und ich bin wirklich sehr gerne am Wasser. Bis heute weiß ich nicht, ob es am Sonntag losgeht oder nicht. Weil der Veranstalter es auch noch nicht weiß. Ich gehe davon aus, dass die Info diese Woche kommt.
Aber ich muss auch sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich die Reise machen möchte. Es würden dann doch ca. 15 Personen zusammenkommen, wenn es denn erlaubt ist. D. h. Sport mit Maske und mehr Abstand als normal, zumal ich auch nicht weiß, wo diese Menschen herkommen und ich gehe davon aus, dass wir nicht vorab getestet werden. Ich habe auch keine Lust, im Anschluss an die Reise wirklich 14 Tage zur Sicherheit in Quarantäne zu müssen.
Was ist mit Gastronomie? Die Reise beinhaltet Hotel mit Frühstück. Dürfen die Hotels wieder öffnen und dann auch bewirten? Restaurants – wir benötigen abends noch eine Mahlzeit und ich möchte nicht eine Woche lang von Tiefkühlprodukten aus dem Supermarkt leben. Oder die Sauna im Hotel – darf die wieder öffnen? Geschweige denn von Cafés, in die man sich auch mal entspannt setzen möchte. Das gehört für mich alles zu einem Urlaub dazu. Und solange die Maßnahmen gelten, kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich besonders gut anfühlt einen so halbgaren Urlaub an der Nordsee zu machen. Man kann ja am Ende dann doch nichts machen. Und das ist für alle Beteiligten schade, aber ließe sich im Zweifel nicht ändern. Abwarten, mehr kann ich jetzt nicht machen.
Die Zeit des Wartens werden wir uns heute Abend galaktisch verkürzen. Heute ist nämlich ein ganz besonderer Tag. Offizieller Star-Wars-Tag ?. Kurz zur Erläuterung: Das Datum wird auf Englisch folgendermaßen geschrieben/gesprochen: „May, 4th“, gesprochen „May, the fourth“ und das wiederum hört sich fast genauso an wie „May the Force (be with you)“, also „Möge die Macht mit dir sein.“
Besagten Feiertag feiern Timo und ich heute Abend mit einer leckeren Pizza (für jeden eine ?) und Ben & Jerrys-Eis. Ihr müsst die Sorte „ Netflix & Chill’d“ probieren. Da ist irgendwie alles drin, was ultimativ lecker ist. Vervollständigt wird dieses Festmahl selbstverständlich von einem der Star Wars Filme: „Episode 9 – Der Aufstieg Skywalkers“, seit heute bei Disney+ verfügbar. Das wird ein Fest.
Ich sag ja immer wieder, es könnte uns viel schlechter gehen.
May the Fourth be with you!

Nach zwei eher faulen Tagen haben wir heute quasi einen hyperaktiven Tag verbracht. Die Bilanz vorab: über 21.500 Schritte und 15,8 km
Heute haben wir die für Samstag geplante Wanderung um die Sengbachtalsperre nachgeholt. Herrlich. Tonnenweise frische Luft, Wald und Wasser.
Unser Ausgangspunkt war eigentlich der Wanderparkplatz „Sengbachtalsperre“ in Leichlingen, aber als wir da ankamen: Voll. Keine Chance auf einen Parkplatz. Aber so etwas entmutigt uns natürlich nicht. Nur ein paar Meter weiter konnten wir in einer Seitenstraße, vollkommen legal, parken. Los geht’s. Rucksack und Schuhe waren gut geschnürt.

Der Rundwanderweg quer durch die Wälder hat eigentlich eine Länge von 11 km. Ja, dem aufmerksamen Leser fällt auf, wir haben knapp 5 km mehr auf dem Tacho. Es kann wohl sein, dass wir einen kleinen, ungeplanten Schlenker nach Höhrath gemacht haben.
Ich kann auch wirklich nicht erklären, was wir wann und wo falsch gemacht haben. Aber als wir nach einem Anstieg mal kurz Pause machten, habe ich mir von Google Maps anzeigen lassen, wo wir gerade sind. Upsi – so gar nicht mehr in der Nähe des Rundwegs. Gut. Nützt ja nix. Wir waren zwar vom Weg abgekommen, aber der Rückweg zum Weg, war in der Nähe. Und dank Google haben wir das auch auf dem direkten Weg geschafft. Alles halb so wild.

Ich mag die Natur und ich bin gern zu Fuß unterwegs. Mittlerweile. Immer wenn ich einen Teenager sehe, der mit der puren Lustlosigkeit im Gesicht hinter seinen Eltern herschlurft, habe ich tiefes Mitgefühl. Vor über 20 Jahren hätte ich mich auch nicht über einen stundenlagen Spaziergang durchs Bergische gefreut. Ich möchte den Kids dann immer zurufen „Halte durch! In ein paar Jahren machst du das freiwillig. Glaub mir.“. Hätte mir das damals jemand zugerufen, ich hätte es natürlich nicht geglaubt.
Es war tatsächlich recht voll auf den Wanderwegen. Aber klar, nach zwei verregneten Tagen wollen alle mal raus. Spaziergänger, mit und ohne Kinder, Hunde mit ihren Besitzern, Jogger – ja, die joggen da über Stock und Stein – und Mountainbiker. Über letztere muss man sich wirklich ab und an ärgern. Die kommen teilweise von hinten oder von vorne angeschossen, ohne zu klingeln, dass man gerade noch Glück hat, wenn man es schafft in Sicherheit zu springen, ohne dabei einen Abhang runterzufallen. Ich verstehe, dass die ihr Hobby ausüben möchten und dass es eben keine gemütliche Radtour sein soll. Ich kenne zwar die Besitzverhältnisse nicht, aber ich gehe davon aus, dass ihnen der Wald nicht gehört. Ein bisschen Rücksicht sollte doch drin sein. Zumal das eine Lektion ist, die wir ja nun seit mehreren Wochen intensiv lernen. Die meisten Radfahrer haben sich aber dann doch den Umständen und anderen Waldbesuchern angepasst.

Zweimal kamen wir an der Staumauer vorbei. Sehr beeindruckend. Riesig groß. Schon über 100 Jahre alt. Imposant, welchem Druck die Mauer standhalten muss. Und das Ganze versorgt u. a. Solingen mit frischestem Trinkwasser. Danke dafür ?

Nach knapp 14 km – wir waren schon lange wieder auf dem richtigen Weg – wurde es aber dann doch langsam lang und anstrengend. Wir haben uns dann entschieden, nicht bis zu unserem Ausgangs-Einstiegspunkt zurück zu gehen, sondern schon etwas früher wieder den Weg Richtung Hauptstraße einzuschlagen. Auch um ggf. noch weitere Steigungen zu vermeiden. Denn der Name Bergisches Land ist definitiv Programm.

Einen besonderen tiereischen Wald-Bewohner haben wir auch gesehen. Eine Raupe. Eine schwebende Raupe. Verrückter Anblick. Die hängt da einfach so rum und man muss aufpassen, dass man nicht in sie hineinläuft und ihren Faden abreißt. Wir haben auch kurz überlegt, was es mit dem Rumhängen auf sich hat. Hängt die Raupe an ihrem eigenen Faden und der hat nicht bis zum Boden gereicht? Oder ist das vielleicht eine geschickte Falle. Die Raupe, selbst schon Opfer, wurde von einer Spinne an einem Faden in die Tiefe abgelassen, in der Hoffnung, dass die Raupenfamilie zu Hilfe eilt. Und dann schnappt die Spinnenfalle zu. Die Opferraupe ist dann wahrscheinlich ein besonderer Leckerbissen. Wie ein gutes Steak – gut abgehaben. Dry aged.

Und dann, nach noch einer kleinen Ansteigung und einer schönen, grünen Wiese, war sie wieder da: die Zivilisation. Geschafft. Und der Weg zum Auto war auch gar nicht mehr weit. Meine AppleWatch drehte auch vor Freude durch. Im wahrsten Sinne des Wortes: Bewegungsziel doppelt erreicht, Rekord für ein Geh-Training aufgestellt, Trainingsminuten dreifach erfüllt. Yeahhh!!

Zur Belohnung haben wir uns auf dem Rückweg etwas Leckeres geholt. Eine Bowl mit Sushi-Reis, Sousvide-gegartem Hühnchen, Gurke, Frühlingszwiebel, Erdnüssen, Teriyaki-Sauce, Erdnusssauce – für Timo, mit Edamame-Bohnen und Kirschtomaten – für mich mit Mango und Babyplattspinat. Sehr lecker, frisch und gesund. Kann ich sehr empfehlen. Wenn ihr mal in der Nähe von oder in Pulheim seid, geht mal bei Loco Moco vorbei. Ein recht neuer Laden, den wir vor einigen Wochen zufällig entdeckt haben. Pro Bowl zahlt man knapp 10 € und man wird wirklich pappsatt und hat das Gefühl – ist auch so – dass man was wirklich Gutes gegessen hat. Ihr findet Loco Moco auf facebook und instagram unter Loco Moco Pulheim. Derzeit kann man da natürlich auch nur Abholen oder Lieferando nutzen. Klappt aber super. Loco Moco Pulheim

Leute, was ein Tag. Wir sind platt. Vor dem Essen haben wir uns grad noch so unter die Dusche geschleppt. Die Füße tun weh und auch alle anderen Muskeln wollen nach und nach den Dienst verweigern. Das dürfen sie jetzt auch. Für heute haben wir es geschafft.

Nachtrag bzw. Nachschlag: Die Kraft hat gerade noch ausgereicht, so dass wir uns einen leckeren Apple-Crumble mit Vanille-Sauce machen konnten. So einfach und so köstlich.

Ich muss gestehen, ich stehe heute mit leeren Händen hier. Um genau zu sein, ich sitze mit leerem Kopf und dem Laptop auf dem Schoß, auf der Couch.
Gestern war es schon recht ruhig und wegen des schlechten Wetters konnte man ja auch nicht wirklich etwas unternehmen. Dann hatte ich mir überlegt, dass wir heute mal einen Ausflug machen – ich dachte an die Runde um die Sengbachtalsperre – aber das Wetter spielt ja nun leider nicht mit. Hier haben wir heute einen Mix aus Sonnenschein, einer Menge Regen, Hagel und eher unangenehmen 13 Grad Außentemperatur. Vielleicht können wir das morgen machen, aber heute ist hier nix mehr los.
Ich könnte jetzt natürlich ausschmücken, dass ich eben Rhabarber-Crumble mit Vanilleeis und zusätzlich noch eine Portion Vanilleeis mit selbstgemachtem Eierlikör hatte. Wirklich gut, aber davon habt ihr ja nichts. Selbst im Supermarkt ist nichts Aufregendes passiert, wenn man davon absieht, dass wir einen Freund auf dem Parkplatz getroffen und kurz gequatscht haben. Immer noch komisch, wenn man sich unterhält und dabei so weit voneinander entfernt steht. Wobei ich den Abstand im Kassenbereich als wirklich sehr angenehm empfinde. Ich hasse es, wenn jemand unmittelbar hinter mir steht und mir entweder in den Nacken atmet oder mir seinen Wagen in die Hacken rammt. Also diese Maßnahme kann gerne bleiben.
Tja, also den meisten Spaß hat wohl gerade die Wäsche, die bei angenehmen 40 Grad ihre Runden in der Waschmaschine dreht. Vielleicht gönne ich ihr später noch eine extra Schleuder-Runde.

Nützt ja nix. Schreiben möchte ich trotzdem und deswegen habe ich mir was überlegt. Auch im Hinblick, dass ich mit großen Schritten auf Tag 50 zu gehe. Quasi goldenes Blogiläum ? am Samstag, 9. Mai. Das muss man aus verschiedenen Gründen „feiern“: 1. Ich hatte keine Vorstellung, wie sich dieser Blog entwickelt und das was draus geworden ist, gemeinsam mit euch, macht mir wirklich Spaß. 2. Weil wir somit alle schon seit 50 Tagen mit der Corona-Normalität und den dazugehörigen Maßnahmen leben.
Wie wäre es also, wenn ihr mir bis nächste Woche Schlagwörter liefert oder Ideen für Themen. Vielleicht auch eigene Dinge, Geschichten, Erlebnisse, die euch bewegt haben, euch wichtig waren, über die ihr euch vor Lachen fast ins Höschen gemacht habt – egal was. Nur bedenkt bitte, wenn ihr mir etwas schickt, setze ich voraus, dass ich es hier im Blog veröffentlichen darf. D. h., da ich den Blog auch in meinem facebook- und instagram-Profil (beide privat, Einträge nur für Freunde sichtbar) bewerbe, können auch andere Menschen, die Geschichte lesen.  Also, wenn ihr Lust habt, lasst mir gerne eure Schlagwörter, Ideen, Wünsche zukommen. Egal, ob hier als Kommentar, bei facebook, instagram, WhatsApp – so, wie ihr möchtet.

Ein Foto gibt’s natürlich trotzdem, verbunden mit einem Fun-Fact. Heute ist offizieller Harry-Potter-Tag. Ich verabschiede mich also mit einem fröhlichen „Expecto patronum“.

Leute, ihr ahnt ja nicht, was ich für einen Stress in den letzten 24 Stunden hatte. Einen „in geheimer Mission“-Stress. Ich hatte nämlich eine Überraschung für Timo geplant, gemäß der Tradition zum 1. Mai. Normalerweise stellen hier in der Nacht zum 1. Mai, die Jungs für ihre Mädchen einen Maibaum auf. Alternativ hat sich auch das Mai-Herz etabliert. Ein Blumengesteck in Form eines Herzens mit dem Anfangsbuchstaben des Liebsten. Wie gesagt, dass machen normalerweise nur die Jungs.
ABER! Dieses Jahr haben wir ein Schaltjahr. Quasi mein Jahr ? Und in einem Schaltjahr dürfen die Mädchen auch einen Maibaum oder ein Mai-Herz für die Jungs aufstellen.
Na da bin ich doch dabei. Als Schalttag-Kind bin ich ja quasi von Geburt an zu dieser Tradition verpflichtet. Ich finde es aber auch eine wirklich nette Tradition und da man dieses Jahr nicht in den Mai feiern konnte, ist das eine schöne Alternative.
Also bin ich am Dienstag ins örtliche Blumengeschäft gegangen und habe mir ein Herz ausgesucht. Die Floristin musste nur noch das „T“ anbringen und Mittwoch konnte ich es dann schon abholen. Da begannen die Heimlichtuereien. Am Dienstag bestellen war ganz einfach. Das konnte ich auf dem Rückweg von Solingen erledigen. Am Mittwoch zum Abholen war schon eine kleine Flunkerei nötig. Ich habe mich also nach der Arbeit recht schnell mit den Worten „Ich geh mal zum Deko-Laden“ verabschiedet und bin los gestiefelt, in der Hoffnung, dass Timo nicht mitgehen möchte. Aber da hat der Deko-Laden seine Wirkung getan. Auf dem Rückweg musste ich mir dann überlegen, wo ich das gute Stück nun verstecke. Erstmal in den Kofferraum. Okay, aber ich musste aufpassen, dass Timo nicht gerade telefonierend am Fenster steht.
Bis hier hin schien er nichts mitbekommen zu haben. Noch am gleichen Tag habe ich das Gesteck ins Haus geholt und im Esszimmer hinter der Kommode versteckt. Davor lagern gerade die Kissen der Garten-Garnitur, damit sie im Regen nicht so nass werden. Ich wähnte mich in Sicherheit.
Denkste. Gestern Mittag kam Timo mich im Büro besuchen und versuchte die Katze zu überreden in ihr Körbchen zu gehen. Und jetzt ratet mal, wo das Körbchen steht. Genau, in der gleichen Ecke bei der Kommode, wie zu dem Zeitpunkt das Mai-Herz. Ich musste kurz den Schreck verarbeiten und habe mich dann für „Angriff ist die beste Verteidigung“ entschieden. „Geh doch mal da aus der Ecke weg.“, „Häh, wieso?“, „Geh doch da jetzt einfach mal weg. Komm hier rum zu mir.“, „Was ist denn los?“, „Nichts. Guck mal, ich hab die Schokolade aufgegessen.“
Das gute am starken Geschlecht ist ja, und das meine ich positiv, sie lesen nicht so viel zwischen den Zeilen und nehmen Dinge oftmals einfach hin. Wo Frauen eine Intrige, Verschwörung oder sogar eine andere Frau in der Kommoden-Schublade vermuten würden, gehen Männer dann eben einfach aus der Ecke raus. Verstanden hat Timo das in dem Moment auch nicht, aber er war weg von der Ware. Das war die Hauptsache. Aber, blöd ist er natürlich nicht, jetzt wusste er, dass irgendwas los ist.
Er hat auch noch ein paarmal gefragt und immer wieder in die Ecke geguckt, aber nicht geschnüffelt. Es hätte auch nichts mehr zu schnüffeln gegeben. Ich habe das Herz dann nämlich umgelagert. Aus der Ecke raus, auf meinen Bürostuhl, den ich dann komplett unter den Tisch geschoben habe.
Für den restlichen Abend waren das Herz und ich safe und wir konnten den Abend entspannt ausklingen lassen.
Wir haben uns für die Serie „The Mandalorian“ entschieden, eine Space-Western Serie im Star Wars-Universum. Ich mag ja fast alles was mit Star Wars zu tun hat. Nur „Solo“ hat mich bisher so gar nicht vom Hocker gehauen. Den Film hätte es nicht gebraucht. „The Mandalorian“ kann man sich aber wieder sehr gut ansehen. Die Serie kommt recht unaufgeregt daher und der Mandalorianer um den es geht ist ein eher ruhiger Genosse. Aber!! Und ich habe gelesen, dass alle Star Wars-Fans sofort schockverliebt waren: Baby-Yoda!! Soooooo süß. Yoda – also nicht der echte – als Baby. Ein ganz putziges Kerlchen. Allein dafür lohnt sich die Serie. Star Wars lohnt sich immer. Die Macher schaffen es, dass Laser-Kanonen, Speeder, Raumschiffe und alles was nicht Mensch ist, einfach total normal wirken. Zeit haben wir ja jetzt alle – also schaut euch doch mal Episode 1-9 an und der SpinOff „Rogue One“ ist auch sehr zu empfehlen, sollte aber entweder in der richtigen Reihenfolge, also nach Episode 3 oder erst nach Episode 6, wenn man im Bilde ist, geguckt werden.

So, die geheime Mai-Herz-Mission musste noch beendet werden. Man hängt das Herz am Haus des Liebsten auf, damit er es am Mai-Morgen sieht. Gut. Haus ist da, aber wie und wo aufhängen? Die Gedanken haben mich bis ins Bett begleitet, bis ich beschlossen habe: Wird schon irgendwie klappen.
Hat es dann auch. Meiner Mädchen-Blase sei Dank. Ich vermute so zwischen 5 und 6 Uhr heute Morgen, trieb mich die volle Blase aus dem Bett. Nützt ja nix. Was muss, das muss. Die Gelegenheit habe ich dann direkt genutzt. Joggingbuchse und T-Shirt an, Herz aus dem Versteck geholt, in Timos Schuhe geschlüpft und ruckzuck das Herz am Haselnuss-Baum aufgehangen.
Ich konnte es gar nicht glauben, wie gut das gelaufen ist.
Ruckzuck war ich wieder im Bett und Timo schlief. Hatte er das wirklich alles nicht mitbekommen?? Verrückt.
Er war heute Morgen vor mir wach und als ich dann irgendwann auch runter in die Küche ging, schien er noch nichts bemerkt zu haben. Aber für diesen Fall hatte ich natürlich einen Plan. „Oh, ich glaube die Katze ist da, mach mal die Tür auf.“. CHECK! Er machte die Tür auf und direkt geradeaus in Blickrichtung hing das blumige Mai-Herz. Überraschung gelungen. Mission accomplished.
Er hat mir übrigens bestätigt, dass er nichts mitbekommen hat. Weder, dass ich heute Morgen mal eben im Garten war, noch hat er das leuchtend grüne Papier hinter der Kommode entdeckt.

Der Tag hatte also erfolgreich begonnen. Jetzt musste ich nur noch erfolgreich meine Motivation zum Joggen finden. War heute gar nicht so leicht. Aber ich habs durchgezogen. Und ich hatte wirklich gar keine Lust. Wenn man es aber dann hinter sich hat, ist es umso besser. Und die heiße Dusche danach war auch herrlich. Und weil heute Feiertag ist, gab es auch eine Portion Nougat-Kissen und dazu die Nachrichten – in Schriftform.
Dabei bin ich auf einen Artikel der Süddeutschen Zeitung gestoßen. Der entspricht sehr meiner Meinung und dem was ich gestern zum Thema Corona und unrealistische Forderungen geschrieben habe. https://www.sueddeutsche.de/medien/coronavirus-illner-kubicki-lindner-1.4893695

Gerade habe ich noch – wie ich finde ganz wunderschön – eine Pink Paeonia eingepflanzt. Eine Pfingstrose. Das ist das gleiche Pflänzchen, dass ich am Dienstag auch Erika mitgebracht habe. Außerdem soll ja auch niemand denken, dass mich die etwas übereifrige Baumarkt-Mitarbeiterin am Mittwoch außer Gefecht gesetzt hätte. Nee, nee. Die Pfingstrose wohnt jetzt vor der Tür in einem großzügigen Zink-Bottich. Herzlich Willkommen ?

Für mich war es das auch heute mit dem Tagewerk. Wir haben uns jetzt auf die Couch zurückgezogen und werden faulenzen. Muss ja auch mal sein.
Habt alle einen schönen 1. Mai. Fun-Fact: Heute ist nicht nur Tag der Arbeit, sondern auch Ohne-Hose-Tag. Macht was draus ?

Gestern hatten wir unsere Date-Night. Ganz klassisch, erst ein Baumarkt-Besuch und dann gings ins Auto-Kino. Ja, in den Baumarkt. Essen gehen kann ja jeder – naja, im Moment keiner.
Ich wollte gern im Baumarkt noch einen Pflanztopf, Erde, Kiesel und etwas gegen diese lästigen Fliegen in Smullgubbe (Tag 28) kaufen. Ich hatte davon berichtet, die LuckyPlant ist von diesen kleinen Fliegen, Trauermücken, befallen. Ich habe mittlerweile einiges probiert. Umtopfen, Gelbfallen, Kaffeesatz, Streichhölzer. Nichts hilft. Und seit vorgestern ist es wieder richtig schlimm. Also habe ich beschlossen, dass jetzt Chemie her muss.
Und!! Was in einem Baumarkt ja eher nicht bis überhaupt niemals vorkommt – ich wurde von einer Mitarbeiterin angesprochen, als ich vor dem Regal mit den chemischen Keulen stand. Sehr nett, dachte ich in dem Moment. Ich habe ihr also das Problem geschildert und dann sagte sie „Ja, und was soll ich da jetzt machen?“. Ich war kurzzeitig sprachlos und verwirrt, über diese Antwort. „Ähhh, ja mir was verkaufen, womit ich diese Tiere loswerde.“, „Warum haben sie denn umgetopft?“, „Ich habe im Internet gelesen, dass das helfen kann, genau wie Gelbfallen, Kaffeesatz und Streichhölzer.“. Und dann hat die Gute so richtig losgelegt: „Ach und das Internet hat immer recht? (zu Timo) Sind sie der dazugehörige Mann? (Timo nickt) Nehmen sie der Frau die Gießkanne weg.“.
Ich habe dann mal eingehakt und nachgefragt, ob ich jetzt nur ausgeschimpft werde oder sie mir jetzt doch ggf. im Sinne ihres Arbeitgebers helfen möchte. Daraufhin wurde mir ein Vortrag gehalten, dass man der Pflanze nur hilft, wenn man sie komplett austrocknet, also die Erde. Gelbfallen könnte ich aber weiter benutzen. Denn in der Erde liegen die Eier dieser Fliegen, oben krabbeln nur die Erwachsenen-Tiere und wenn sie nicht gerade krabbeln, dann (ich zitiere) „poppen die und es entstehen neue Eier“. Die machen was? In meinem Blumentopf? In der Küche? Ich war schon wieder fassungslos. Nun gut, mittlerweile hatte die eifrige Kämpferin der Pflanzen gemerkt, dass mir nicht mehr nach Zurechtweisungen zumute war. Wir einigten uns darauf, dass ich die Pflanze erstmal nicht mehr gieße (mache ich schon so gut wie gar nicht), damit sie komplett austrocknet. Das sollte dann helfen. Wenn nicht, empfängt mich meine neue Baumarkt-Freundin auch in zwei Wochen nochmal in der Chemie-Abteilung.

Dann war es aber auch langsam Zeit, ins Kino zu fahren. Nach Köln-Porz ins DriveIn. War mein erstes Mal Auto-Kino. Und ich kann schon vorwegnehmen: Ich kann es empfehlen. Eine riesige Leinwand, Timo sagte die Leinwand hat eine Größe von 36 x 15 Metern. Und das sah auch sehr imposant aus. Die Park-Einweiser haben auch einen wirklich guten Job gemacht. Die Autos müssen nämlich mit je 2 Meter Abstand geparkt werden. Der Clou dort auf dem „Parkplatz“: Hügel an denen die Autos in jeder zweiten Reihe mit den Vorderreifen draufstehen. Für den perfekten Blick auf die Leinwand die auch in mindestens 4-5 Metern Höhe stand. Wir hatten einen perfekten Platz, ziemlich mittig. Da wir eine Stunde zu früh da waren, haben wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten. Und dann sprach uns eine junge Frau mit Mikro an. Ob sie uns ein paar Fragen stellen könnte. Klar. Warum nicht.
Auf dem Mikro stand Deutschland-Funk. Die erste Frage war folgende: „Warum seid ihr heute hier?“. Wir mussten sehr lachen. Timo sagte auch gleich „Ja, einkaufen, Haare schneiden wäre auch nicht schlecht.“. Ja, sorry, aber was machen wir wohl im Autokino??
Dann wurde das Interview auch „ernsthaft“. Sie wollte wissen, wonach wir den Film ausgesucht haben, wie es uns dort gefällt, ob wir schon mal im Autokino waren. Also alles ganz easy. Ich würde sagen, ich habe 10 von 10 Punkten geholt ?
Dann war es endlich 21.30 Uhr und der Film begann. Wir waren gut gerüstet mit einem Körbchen voll mit süßen und herzhaften Leckereien und Getränken und den Ton hatten wir auch über den genannten Radiosender eingestellt. Wirklich ein cooles Erlebnis.
Der Film war leider nicht so toll. „Nightlife“ mit Elyas MBarek, Palina Rojinski und Frederick Lau. Eigentlich Schauspieler, die ich total gern zusammen sehe, aber der Film ist nicht wirklich in Fahrt gekommen. Aber egal, der Abend war trotzdem schön.
Ach, da haue ich doch gleich noch eine Film-Empfehlung raus: „Das perfekte Geheimnis“ der lief vergangenen Winter in den Kinos. Wirklich gut. Auch mit Elyas Mbarek, Frederick Lau und Florian David Fitz UND dem Vakuum-Kuss. Müsst ihr gucken. https://www.youtube.com/watch?v=4Ay4YQX0iiY

So, heute ist die Woche auch schon wieder rum. Morgen ist Feiertag. Naja, viel zu feiern gibt’s ja gerade leider nicht. Fällt ja alles aus. Gerade heute Morgen hat mir Facebook eine Erinnerung angezeigt. Von vor drei Jahren. Timo und ich bei der Mai-Feier im Nachbarort. Meine erste Limo-Lustig-Begegnung. Achja, das waren noch Zeiten ? Nützt ja nix. Dann gibt’s eben in 2021 mehr lustige Limo für mich.
Und passend zur Situation und dem Verzicht in und mit dem wir gerade leben müssen, beende ich meinen Eintrag heute mit einem Liedtext von Bosse, den ich heute Morgen im Radio gehört habe. „Und alles ist jetzt – Es ist alles, alles jetzt – Das Leben ist kurz – Zu kurz für ein langes Gesicht – Und das, was du träumst musst du machen, einfach machen – All die besten, super Sachen – Alles ist jetzt“
Zusätzlich noch ein wunderbares Zitat von Charlie Chaplin in meinem Tagesfoto. Macht euch ein paar schöne Tage.

Nachtrag aus aktuellem Anlass: Wir sehen gerade die Pressekonferenz mit Angela Merkel und Markus Söder. Und Herr Söder spricht mir sehr aus dem Herzen. „Es wird immer nur gefragt und bemängelt, was durch die Lockdown-Maßnahmen in Deutschland passiert ist. Aber keiner fragt: Was wäre bzw. wo stünden wir, hätte es die Maßnahmen nicht gegeben.“ Er kann verstehen, dass die Bürger wieder nach Normalität rufen. Die möchte er selbst auch haben. Aber es ist nicht richtig, dass wir die Situation jetzt schon als erledigt ansehen. Ganz meine Meinung. „Es geht um Normalität, aber um Normalität mit Corona. Eine andere Normalität wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Geduld und Zusammenhalt ist weiterhin gefragt.“
Normalität mit Corona, ich glaube genau das trifft es auf den Punkt. Und genau das ist es, was viele nicht verstehen. Da wird nur gejammert über Masken, über Einschränkungen, darüber, dass wir unserer Freiheit beraubt werden. Sorry, aber das ist in meinen Augen Schwachsinn. Wir können uns frei bewegen, aber eben mit Auflagen und man muss immer wieder sagen: Diese Auflagen dienen unserem Schutz und dienen dazu das Virus einzudämmen, zu stoppen.
Ich verstehe, dass es für Eltern und deren Kinder eine unfassbar belastende und Kräfte zehrende Situation ist, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass auch die Schul- und Kita-Öffnungen mit viel Bedacht in Angriff genommen werden müssen. Hier in der Nähe wurde nach nur wenigen Tagen das Gymnasium wieder geschlossen, weil eine Mutter positiv getestet wurde. Oder das Hochhaus in Grevenbroich. Eine Familie missachtet die Regeln, infiziert sich und jetzt ist das ganze Haus eine Quarantäne-Station. Ein glanzvolles Beispiel, wie man die Bemühungen von vernünftigen Menschen, die sich Gedanken über die Maßnahmen machen und diese auch einhalten, mit dem Arsch wieder einreißt.
Ich mag diese „die Politiker ziehen es künstlich in die Länge, um sich zu bereichern“-Theorien nicht mehr hören. Erst gestern haben wir im Radio gehört, dass man davon ausgehen muss, dass die Wirtschaft erst in 2022 im „Vorher“-Zustand sein wird. Und ich glaube auch nicht, dass die Politik ein großes Interesse an wieder wachsender Arbeitslosigkeit oder steigenden Zahlen bei häuslicher Gewalt hat.
Und am Ende des Tages kämpft die ganze Welt gerade gegen einen unsichtbaren Feind, den keiner wirklich kennt und einschätzen kann. Außer natürlich Herr Trump ? Wir alle lernen jetzt. Und Wissenschaftler und Politiker müssen nun noch mehr lernen, forschen und entscheiden. Wie kann man denn da bitte erwarten, eine verbindliche Auskunft zum Ende der Pandemie zu bekommen? Das ist vollkommen absurd und unrealistisch. Wie kann man, mit den Bildern aus Italien und New York vor Augen, von einer Verschwörung und Bereicherung der Politik ausgehen? Einfach mal kurz nachdenken und dankbar sein, dass wir hier in Deutschland leben und wir so spießig und kontrolliert durch die Situation geschippert werden.

Nachtrag zu gestern Abend: Unsere gefüllten Paprika waren super. Und sogar ich habe auch fast die ganze Paprika mitgegessen – nachdem ich die Haut abgezogen und das Fruchtfleisch klein gehackt hatte. Aber immerhin. Ich kenne mindestens 2 Personen, eher mehr, die jetzt sehr erstaunt über meine Gemüse-Entwicklung sind.

Ich hatte gar nicht erzählt, dass ich gestern beim Schreiben nebenher den Fernseher laufen hatte. Vor Kurzem habe ich das Sky Serien-Ticket gebucht. Ursprünglich um Timo endlich mal die aufregende Welt von Game of Thrones zu zeigen, aber er weigert sich noch. Bei mir hat es auch etwas gedauert, ich war damals eher so „Wenn es alle gucken, gucke ich es erst recht nicht.“. Aber dann habe ich irgendwann doch angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Und ich bin mir sicher, dass es Timo auch gefallen wird. Naja, so lange kann man das Sky-Ticket aber auch nutzen, um andere Serien zu streamen und das habe ich gestern nebenbei gemacht: Sex and the City. Für mich die Mutter aller Serien. Damals haben wir jede Folge, und die kam nur einmal pro Woche und ging inkl. Werbung nur knappe 45 Minuten, gesehen und zelebriert. Niemand durfte uns in der SATC-Stunde stören. Und ich finde, die Serie ist nicht nur ein Muss für Frauen, nee, nee, Männer können da ne Menge lernen und vielleicht uns Mädchen auch ein bisschen besser verstehen. Natürlich ist die Serie das ein oder andere Mal etwas überspitzt, aber in den Charakteren der 4 Hauptdarstellerinnen steckt auf jeden Fall ein bisschen Wahrheit, die bestimmt auf jede von uns ein bisschen passt.
Die erste Folge musste Timo letztens mit mir zusammen gucken. Der Erfolg und die Begeisterung waren so eher suboptimal. Aber ich zwinge ihn nicht, sonst muss ich demnächst noch Zombie-Serien gucken. Zumindest hat er gestern eine ganze Weile die Titelmelodie von SATC vor sich hin gepfiffen ? Und das mit Game of Thrones kriegen wir auch noch hin. Er hat mir versprochen, dass er es mit mir guckt, an einem verregneten, kalten Abend oder Wochenende. Und derzeit stehen die Chancen ja ganz gut. Letztens haben wir Star Trek Picard geguckt. Ich bin da nicht so im Thema, da ich zur Star-Wars-Fraktion gehöre. Aber ich konnte der Serie gut folgen und fand sie auch gut gemacht. Gutes Ende. Ich musste ein bisschen weinen.
Muss ich irgendwie ständig beim Fernsehen. Was das angeht bin ich wirklich eine Heulsuse. Ich meine, wer hat bitte nicht bei „My Girl“ geweint, als die kleine Vada weinend die Treppe runterläuft, ihr bester Freund Thomas (verstorben nach einem allergischen Schock aufgrund eines Bienen-Angriffs) liegt ohne Brille im offenen Sarg und sie ruft unter Tränen „Gebt ihm seine Brille! Er kann doch ohne seine Brille nichts sehen!“.
Egal, ob jemand stirbt, heiratet oder sonst irgendwas Schönes oder Trauriges erlebt – ich bin emotional voll total dabei. Daher vermeide ich gruselige Filme, da bin ich nämlich Angst-technisch auch ganz weit vorne.

Da ich, anders als im „echten“ Büro, in meinem HomeOffice alleine bin, höre ich nebenbei immer Radio. Also ich höre eigentlich nicht richtig zu, aber ich bekomme z. B. immer die Nachrichten mit.
Heute Morgen kam die Meldung über den SEK-Einsatz in Gelsenkirchen, der für einen der Beamten tödlich endete. Erst 28 Jahre alt, von dem Verdächtigen, durch die Haustür, erschossen. Furchtbar sowas. Für nichts. Einfach abgeknallt. Mein Verstand kann das absolut nicht erfassen, was in so einem Menschen vorgehen muss. Durch die Tür schießen, in der Hoffnung keinen zu treffen, die SEK-Beamten gar zu vertreiben oder alle zu erschießen und davon zu kommen!?!?!? Nicht wirklich. Jetzt hat er ein Menschenleben auf dem Gewissen und sitzt jetzt irgendwo in einer Zelle oder einem Verhörraum. Was geht dem jetzt durch den Kopf? „Scheiße, was habe ich getan?“, „Krass, nen Bullen abgeknallt!“ Geht dem überhaupt irgendwas durch den Kopf? Hoffentlich hat er ein Gewissen und wird diese Tat und den Menschen nie vergessen und es ewig bereuen. Es soll ihn verfolgen.
Was ist mit den Kollegen des toten Beamten. Die waren dabei, haben ihn vielleicht gehalten, weggeschleppt, versucht wiederzubeleben. Für so viele Menschen kann nur eine einzige Sekunde zu einem Albtraum werden. Von der Familie und den Freunden des Toten ganz abgesehen.
Ich weiß gar nicht, warum mich so was dann immer so lange beschäftigt. Vielleicht weil ich irgendwann angefangen habe, nicht nur meine eigene Sicht der Dinge zu sehen, sondern auch die Absichten und Denkweisen von anderen. Das ist eigentlich eine ganz einfache Herangehensweise, aber ich muss mich immer noch regelmäßig dran erinnern, dass ich sie auch berücksichtige. Sie kann in vielen Situationen sehr hilfreich, wichtig und interessant sein. Oftmals vergisst man ja einfach, dass eine andere Person eine Situation mit vollkommen anderen Augen sieht und beurteilt. Somit entstehen dann auch vollkommen andere Konsequenzen und Meinungen.
Ich bin ein Kopfmensch. Wenn man mir genügend Zeit gibt, schaffe ich es wahrscheinlich auch mit den wildesten Gedankengängen, die Relativitätstheorie zu widerlegen. Damit meine ich, dass ich zu den Menschen gehöre, die alles zerdenken können und sich dabei oftmals einfach im Kreis drehen. Und das ist manchmal wirklich anstrengend. Man denkt dann so lange über etwas nach und malt sich Konsequenzen und Reaktionen aus. Nützt aber nix, da man im Endeffekt, den Ausgang oder Auslöser einer Situation gar nicht kennt.
Mein Bauch ist da eher wenig involviert. Und selbst wenn ich meine, ich hätte eine Bauchentscheidung getroffen, denke ich hinterher darüber nach, ob es richtig war und ob ich es nicht doch anders hätte machen können. Ein Teufelskreis.
Irgendwie spielt sich bei mir alles im Kopf ab. Schon in meinem Schulzeugnis der 1. oder 2. Klasse stand: Daniela träumt sehr viel.
Das passiert mir bis heute. Ich sitze irgendwo und starre ins Nichts. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich dann nachdenke bzw. was da in meinem Kopf vorgeht. Einfach mal Null-Linie. Vielleicht versucht mein Gehirn dann im Hintergrund einfach mal Ordnung zu schaffen und schaltet mich zu diesem Zweck einfach mal kurz ab, damit nichts Neues nachkommen kann.
Mein Kopf gibt auch nachts keine Ruhe. Entweder lassen mich Gedanken nicht los, so dass ich nicht schlafen kann oder ich verarbeite Gedanken und Erlebnisse sehr aktiv in Träumen. Deswegen kann ich auch keine Horror-Filme gucken. Denn ich kann euch garantieren, dass ich im Anschluss nachts diejenige bin, die sich vor einem Serienkiller oder einer Zombie-Meute in Sicherheit bringen muss. Timo denkt nachts regelmäßig er müsste mir antworten, weil ich im Schlaf spreche. Interessanterweise kann er mir aber morgens nie sagen, was ich erzählt habe und ich kann mich natürlich auch nicht daran erinnern, womit ich ihn unterhalten habe. Vielleicht sollte ich mal eine ganze Nacht aufzeichnen, könnte interessanter Stoff für diesen Blog werden.

So, heute geht es los mit dem Bericht zur gestrigen Challenge für Timo und mich. Die haben wir nämlich, ich zitiere „sensationell“ oder „Hammer-Video“, umgesetzt. Normalerweise mache ich bei Kettenbriefen o. ä. Aktionen nicht mit, ich bin sogar sehr gegen diese verschwörerischen Aufgaben, die, wenn man sie nicht erfüllt, mit andauerndem Unglück und baldigem Dahinscheiden drohen. Also ich kann sagen, ich hatte in meinem Leben bisher ein recht normales Maß an Unglück, ein paar minderschwere Katastrophen, eine Menge tolle Momente, aber auch unschöne Momente und Erfahrungen, viele tolle Erlebnisse und vor allem viele liebe Menschen und die, die wirklich wichtig sind, sind auch noch da. Meiner Einschätzung nach deutet das daraufhin, dass mir das bisherige Verweigern von Kettenbriefen/Aktionen nicht geschadet hat, denn aktuell ist der Glückspegel auch ziemlich hoch ?
Den Spaß der WhatsApp-Video-Challenge habe ich aber sehr gern mitgemacht. Das Ganze steht unter dem Motto „Lasst uns gemeinsam einen trinken.“. Also ein bisschen virtuelles Zusammenkommen mit dem ein oder anderen Kaltgetränk. Finde ich eine tolle Idee. Folgendes ist zu tun, wenn man nominiert wurde: Man trinkt zuerst einen „harten“ Schnaps, neutralisiert dann mit Bier – für mich die größte Herausforderung, ich mag kein Bier – und zum Abschluss gibt es noch ein kleines Schnäpperken. Wir hatten zum Start einen scharfen, eisgekühlten Jägermeister, gefolgt von einem Gläschen Pils und das Finale war ein „Kleiner Klopfer – Pfläumchen“. Timo und ich haben die Challenge gemeinsam bestritten. Nach der zügellosen Trinkerei muss man noch die nächsten 5 Personen nominieren, die die Aufgabe innerhalb von 24 Stunden erfüllen sollen. Das ganze Spektakel wird per Handy gefilmt, dann an den Nominator, in unserem Fall Christian H., geschickt und natürlich an die 5 neu Nominierten. Dazu gibt es eine Spielanleitung sowie die Erläuterung der „Strafe“, wenn man es nicht tut. Verweigert man die Teilnahme, muss man seinem Nominator einen Kasten Bier schenken. Ich hätte gern lieber zwei Flaschen Wein ? Meinen Lieblingswein gibt es für 3,99 € bei Lidl, ein Sauvignon Blanc aus Neuseeland, ich meine Malborough. Sehr lecker, schmeckt ganz fruchtig nach Mango.
Wir haben gleich den ersten Take unseres Videos genommen und waren hoch zufrieden mit unserem Werk. Meine lieben Freunde Erika und Michael haben auch prompt reagiert. Es dauerte keine 30 Minuten, bis mich das entsprechende Video von den beiden erreichte. Und was soll ich sagen, wir haben sehr gelacht. Und das ist es doch, worum es geht. Trotz allem Spaß haben und das Lachen nicht verlieren. Auch Timos Nominierte haben bereits reagiert. Und alle geben sich wirklich Mühe. Spaßige Abwechslung. Ich bin gespannt wer noch ein Video schickt.

Heute hat mir die Kurzarbeit wieder einen freien Tag beschert, damit ich meine erlaubte Stundenzahl nicht überschreite. Nützt ja nix. Dann muss ich den Tag anderweitig nutzen. Ist aber auch kein Problem. Nachdem ich das Wasser in der Vogeltränke ausgetauscht und den Spiegel im Bad geputzt hatte, bin ich nach Solingen gedüst. Die Sommerreifen mussten nachgezogen werden und dazu waren sowieso noch ein paar Kilometer nötig. Danach wurde mein Briefkasten inspiziert und eine kleine Freundschaftsmission erledigt.
Seit zwei Monaten haben Erika und ich uns schon nicht mehr gesehen. Wir schreiben uns fast täglich und FaceTimen regelmäßig, trotzdem freuen wir uns darauf, wenn wir uns endlich wieder persönlich sehen können. Aber zumindest wollte ich heute einen kleinen Gruß hinterlassen. Also gab es eine kleine Leckerei, einen Pfingstrosen-Setzling in pink und die leckere Senf-Dill-Sauce für Lachsröllchen. In geheimer Absprache mit ihrer Tochter habe ich alles vor der Haustür platziert und auf mein Stichwort, hat sie es reingeholt. Natürlich erst nachdem ich schon wieder in sicherer Entfernung im Auto saß. Und dann kam auch bald der gerührte Anruf von Erika. Sie hat sich sehr gefreut und das hat mich gefreut. Deswegen macht Schenken so einen Spaß. Kleine Gesten, große Wirkung.

Als ich wieder zurück war, ging es mit der Freude auch gleich weiter. In meinem Briefkasten war nämlich auch ein Umschlag für mich bzw. für Timo. Meine Omi aus Dresden hat wieder die Stricknadeln geschwungen und für Timo auch so kuschelige Puschel-Socken genäht, wie schon vor einigen Wochen für mich. Er durfte auch einen Farbwunsch äußern und hat sich für rot-weiß, Köln und so, entschieden. Et voila. Das Ergebnis seht ihr rechts auf dem Foto. Ich finde die Socken super.
Vielen Dank und liebe Grüße nach Dresden ?

Und die Freuden haben noch kein Ende, aber dazu später mehr.

Da es jetzt endlich mal ein bisschen regnet, sitze ich gerade drinnen auf der Couch, eingemuckelt in eine Decke. Die Stimmung ist gut, ich freue mich weiterhin auf meine Überraschung (Tag 37). Später geht es noch kurz in den Supermarkt und dann wird gekocht. Es soll gefüllte Paprika geben. Ein Rezept aus meinem derzeit Lieblingskochbuch (s. Foto). Leute, ich habe keine Ahnung, wo diese Le Creuset-Affinität herkommt. Ob das was mit dem Alter zu tun hat?

Seit heute ist sie nun da, die Maskenpflicht beim Einkaufen und im ÖPNV. Ich habe schon ein paarmal davon geschrieben und auch, dass ich sie befürworte. Auch wenn die wenigsten Masken, die nun im öffentlichen Raum genutzt werden vor dem Virus schützen, sind sie doch alle ein sichtbares Signal. Eine Ermahnung und eine Erinnerung. Wir dürfen jetzt die Rücksichtnahme, die Abstandsregelungen und Kontaktverbote nicht schleifen lassen. Auch nicht, wenn wir jetzt nach und nach wieder „normal“ einkaufen und bummeln dürfen. Wobei ich auch hier weiterhin davon überzeugt bin: Es war und ist zu früh. Nach nur 14 Tagen Lockdown in Deutschland kann es noch keine wirklich zuverlässigen Zahlen geben, wie und ob sich die Maßnahmen ausgewirkt haben. Geschweige denn, dass wir über den Berg sind. Ich bin mir fast schon sicher, dass mit weiteren Lockerungen, die Infektionszahlen wieder hoch gehen. Vielleicht ist es bei euch so wie bei uns. Wir schauen nicht mehr jeden Tag Nachrichten, wir lesen nicht mehr täglich die Meldungen über Infektionszahlen, Tote und Genesene. Wir konzentrieren uns auf die Meilensteine und Maßnahmen, auf die Meldungen, die für uns im täglichen Leben relevant sind. Und so schleicht sich aber auch leider die Gewohnheit ein und Gewohnheit führt ja leider dann auch zu Vernachlässigung. Und das darf nicht passieren.
Daher bin ich pro Maske.
Wichtig ist natürlich auch, dass man nun richtig und verantwortungsbewusst mit den Masken umgeht. Z. B., sieht man auch immer häufiger, darf die Maske beim Autofahren nicht getragen werden. Ich habe das mal gegoogelt. Die Straßenverkehrsordnung sagt ganz klar – das Gesicht der Person, die das Kraftfahrzeug führt, muss zu erkennen sein. Oder man sollte auch immer darauf achten, dass man nicht ständig an der Maske herumfummelt. Genauso, wie man sich derzeit nicht immer wieder ins Gesicht greifen soll, soll man auch nicht ständig die Maske anfassen, schon gar nicht mit Handschuhen, und wenn, dann nur zum Öffnen und Schließen an den Bändeln. Heute habe ich auch gehört, dass man die Maske nicht „mal eben“ unters Kinn oder cool auf die Stirn ziehen soll. Das hat alles hygienische Hintergründe. Ich meine normalerweise werden Masken, die im medizinischen Bereich getragen werden, auch nur einmal pro Patient, pro Behandlung, getragen und dann entsorgt. Selbst das ist ja in den Krankenhäusern aufgrund von Maskenmangel, kaum noch möglich. Aber wir gehören (zum Glück) nicht zum medizinischen Personal. Trotzdem sollten wir aber unsere Masken, wenn es Papier ist, regelmäßig austauschen und wenn sie aus Stoff sind regelmäßig bei mind. 60 Grad waschen und möglichst dampfbügeln.
Und für alle die Probleme haben, sich die Maskenbändel hinter dem Kopf zu binden, hier ein Tipp von Mutter Pfennigwerth: aus den beiden Bändeln je Seite eine Schlaufe binden, so kann man die Maske einfach an den Ohren befestigen.

Heute hat mich mal wieder ein facebook-Post beschäftigt. Das Bild seht ihr auch in meinem heutigen Tagesbild. 1Live hat eine Grafik zur Luftverschmutzung in Indien gepostet. Am 31. März 2019 und am 31. März 2020. Selbst wenn das Bild nur zur Hälfte der Wahrheit entsprechen sollte, ist das unglaublich. Da kam mir dann doch kurz der Gedanke: „Was, wenn die Welt sich gerade wirklich selbst reinigt? Sich eine Auszeit gönnt, um die Chance zu haben, wieder durchzuatmen?“
Mit der Evolution, ich gehe vom Urknall aus, hat sich das Leben quasi selbst erschaffen und entwickelt, was wir über die Jahrmillionen daraus gemacht haben… Naja, vielleicht hatte der Mensch nicht immer die besten Ideen. Aber, ich meine, wenn sich etwas aus dem Nichts bzw. aus Pantoffeltierchen und anderen Kleinstpartikeln entwickeln kann, warum sollte es sich nicht auch selbst bereinigen können?
Ich bin keine Verschwörungstheoretikerin und halte auch von diesen, meist auf YouTube verbreiteten, Theorien überhaupt nichts. Wobei die Geschichte bei Domian mit den Reptiloiden wirklich lustig war. Wer das nicht kennt – hier könnt ihr es euch angucken und anhören: https://www.youtube.com/watch?v=dn5iHj1hL10
Ich denke ihr kennt alle Domian. Jürgen Domian, ein Talkmaster im WDR, der über Jahre jeden Abend bzw. jede Nacht eine Live-Talkshow, 1 Stunde, gemacht hat. Übertragen wurde es im WDR-Fernsehen und im Radio. Ich habe viele der Sendungen damals live gehört. Zuerst, weil ich nicht schlafen konnte und dann aber immer, weil mich die Geschichten gefesselt haben. Das Konzept der Sendung war, dass es außer einem Thema pro Abend kein Konzept gab. So konnte dann jeder der wollte bei Domian in der Sendung anrufen und sich live mit ihm über das Thema der Nacht unterhalten. Freitags war immer freier Themenabend. Die Geschichten waren lustig, unglaublich traurig, schrecklich, schön und skurril. Domian redet über alles. Wenn z. B. das Thema „Vergewaltigung“ war hat er nicht nur Opfer aufgerufen mit ihm zu sprechen, wenn sie möchten, nein, er wollte auch mit Tätern sprechen. Teilweise war es wirklich hart. Im Hintergrund der Sendung standen immer Psychologen für die Anrufer zur Verfügung. Aber auch eben echt abgefahren, wie das o. g. YouTube-Video zeigt. Der Gesichtsausdruck von Domian ist bis heute ein Highlight.
Die Live-Sendungen von ihm gibt es leider nicht mehr. 2016 musste er nach über 20 Jahren damit aufhören. Er hatte so lange immer nur nachts gearbeitet, dass nicht nur sein Sozialleben extrem gelitten hatte, er wurde auch tatsächlich krank durch diesen unnatürlichen Lebensrythmus. Schade, aber man kann sich seine Sendungen in verschiedenen Podcast-Kanälen immer noch anhören.
Zu Domian kann ich noch ein Buch empfehlen. Er hat es gemeinsam mit einer engen Freundin geschrieben, Hella von Sinnen. In dem Buch interviewen sich die beiden gegenseitig und sprechen über Domians Anrufer. Es heißt „Jenseits der Scham“. Wirklich lesenswert. Ich habe bei einer Domian-Lesung sogar ein signiertes Exemplar ergattern können. Bin ich sehr stolz drauf.

Verrückt, wie sich meine Schreiberei jeden Tag entwickelt. Domian war gar nicht in meinem Kopf. Eigentlich wollte ich noch erzählen, dass sich die derzeitige Situation sehr gut auf mich und meinen Gemütszustand auswirkt. Ihr kennt das bestimmt auch, irgendwie immer müde. Nie so richtig ausgeschlafen sein. Habe ich nicht mehr. Ich bin fit. Und ich bin mir sicher, es hat damit zu tun, dass ich mir weiterhin Mühe gebe, einen gut durchgetakteten Alltag zu erhalten.

So, jetzt muss ich aber fertig werden. Timo und ich haben heute noch einen wichtigen Termin. Wir wurden nämlich zu einer Challenge herausgefordert und die müssen wir gleich noch vorbereiten und durchführen. „Christian – as I said, challenge accepted.“
Ein paar von euch, werden aktiv daran teilhaben, alle anderen werden es morgen zu lesen bekommen.

Ich bin heute wieder von einem zum anderen Thema gekommen und habe dabei ganz das Eichhörnchen von heute Morgen vergessen. Eine halbe Stunde habe ich es dabei beobachtet und auch fotografieren können, wie es im Garten Nüsschen-Verstecke gesucht und gefunden und die ausgegrabenen Schätze gemümmelt hat. Ich glaube so langsam, der ganze Garten ist unterkellert. Unterkellert mit einem riesigen Nüsschen-Speicher und wenn wir irgendwann mal an einer Stelle mit zu vielen Leuten stehen bleiben, brechen wir ein in eine Dagobert-Duck-Geldspeicher-ähnliche Höhle, voll mit Nüssen. Und dann stehen die Eichhörnchen alle oben am Rand des Abgrundes, haben die kleinen Ärmchen in die Seiten gestemmt, schimpfen und schütteln fassungslos die Köpfchen.

Heute wieder ein sonniges „Hallo“ aus dem Garten. Und ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mir so ein paar Nüsse, NicNacs, zum Schreiben dazu geholt. Kennt ihr. Man kann nicht aufhören. Nützt ja nix. Schreiben muss ich trotzdem. Ich schiebe die Nüsschen mal ein bisschen außer Reichweite.
Wirklich drinnen war ich heute bisher irgendwie nur zum Duschen. Das schöne Wetter muss man einfach genießen. Das haben wir auch gestern Abend noch gemacht. Nach der harten Gartenarbeit haben wir uns mit Grillwürstchen und Kartoffelsalat belohnt, dazu gab es Fassbrause und alkoholfreies Radler. Witzig! Das könnt ihr nicht sehen, aber die Word-Autokorrektur unterstreicht die Worte „alkoholfreies Radler“, so nach dem Motto „Häh? Ey, User, da stimmt was nicht, alkoholfrei?!?! Was isn das?“. Ja, ja, alkoholfrei, aber erfrischend ist es allemal. Und Ich will ja nach der Krise nicht zu den anonymen Alkoholikern.
Für mich hat der Abend aber nicht nur sehr lecker und entspannt geendet, nein, für mich gab es noch was ganz Tolles. Das kann ich jetzt noch nicht erzählen. Habe ich mir zumindest vorgenommen. Und für meine lieben Freundinnen, die mir nach dem Lesen dieses Beitrags gleich per WhatsApp schreiben „Sag, was ist es.“. Nein, nein, ihr müsst auch warten. Ich freue mich auf jeden Fall ?

Gewundert habe ich mich gestern Abend über die News die mein Handy angezeigt hat. Also der Nachrichtenüberblick „News“ in den Widgets, die das iPhone anzeigt, wenn man auf dem Display ganz nach links wischt. Die ersten beiden Meldungen lauteten: „bild.de – Corona: Amerikaner trinkt nach Rede von Trump Aquarien-Reiniger – tot!“, „n-tv.de – Polizei entdeckt illegale Friseurgeschäfte“, oder heute noch „n-tv.de – In Illinois gehen immer mehr Giftnotrufe ein“.
Ich meine, wer hätte das gedacht, dass wir solche Meldungen mal lesen. „Illegale Friseurgeschäfte“ und Tote, weil ein orangener Präsidenten-Vollpfosten die Bekämpfung eines Virus mittels Injektion von Desinfektionsmittel empfiehlt. Gut, die Menschen, die jetzt so bescheuert sind und Desinfektionsmittel trinken oder das auch nur in Erwägung ziehen, denen kann man man auch einen Schein ausstellen. Das ist doch der Wahnsinn in Tüten. Da ist man zu fassungslos, um noch den Kopf zu schütteln.

Nach dem Aufwachen hatte ich heute wieder so einen Mädchenmoment. Kennt ihr 100%. Ich liege noch im Bett, der Blick schweift verträumt durch das Schlafzimmer und dann „BAAAAHHHH“. Ein schwarzer Fleck an der Wand. Wir alle wissen, was das bedeutet. Timo hat den Fleck dann auch als Spinne identifiziert, hat die Situation nicht angenehmer gemacht. Mein Hobby-Biologe, noch unbebrillt, ging dann ins Bad und siehe da plötzlich konnte der schwarze Fleck fliegen. Wir verkünden hiermit die Entdeckung einer neuen Spezies: Arachno Fliegus Rommerskirchus. Wir stufen sie als ungefährlich ein, also keine Sorge.

Wie immer – weil Sunday ist ja Runday – war ich heute Morgen eine Runde Joggen. Nützt ja nix und gesund ist es auch noch. Und zwischendurch war es auch mal wieder da: dieses Gefühl. Alles etwas anders als sonst. Ich jogge hier immer durch das Neubaugebiet, bevor es auf die Felder geht. Und an einem Haus standen im Hauseingang eine Person und mind. 3 Meter entfernt ein Paar und die drei unterhielten sich. Das ist einfach ein für mich immer noch ungewohntes Bild. Aber auf der anderen Seite ist es unsere neue Realität. Strange. Ich ertappe mich trotzdem dabei, wie ich die Leute dann innerlich lobe, weil man es ja leider auch immer noch anders zu sehen bekommt. Genauso wie ich in Gedanken Menschen rüge, wenn ich Gruppen zusammenstehen sehe, die offensichtlich kein Haushalt bzw. eine Familie sind. Das ist dann ein Fall für meinen inneren Sheriff.
Spuren eines solchen Zusammentreffens habe ich auf meiner Joggingrunde heute auch gesehen. Hier gibt es einen stillgelegten Bahndamm, da kann man hoch und ist dann geschützt unter Bäumen. Da steht eine Bank. Um diese Bank lagen Unmengen von Plastikflaschen, Dosen und Verpackungen – alles noch recht frisch. Das muss nicht sein und das darf nicht sein. Ich kann verstehen, dass die Kontakte fehlen. Uns auch. Aber selbst, wenn man sich unerlaubter Weise trifft: Mann! Dann räumt wenigstens euren Scheiß weg.

Wir hatten heute auch Kontakt. Kontakt zu einer lieben Freundin, ihren zwei Kids und deren Französischer Bulldoge Lu. Natürlich ohne die gewohnte Begrüßung und natürlich mit Abstand. Wie letzte Woche mit meiner Mutter, ging es auch heute darum einfach mal was anderes zu sehen.
Die zwei Jungs haben im Garten gespielt und wir Erwachsenen saßen mit der gebotenen Distanz zusammen und haben gequatscht. Ich habe mir natürlich im Vorhinein Gedanken gemacht und auch den Spielverderber-Hinweis auf ein ggf. drohendes Bußgeld gegeben, aber ich glaube alles in allem haben wir uns „legal“ verhalten.
Man möchte sich einfach ein bisschen austauschen, Mut machen, Sorgen los werden, zusammen lachen – einfach ein kleines bisschen Normalität.
Dem Hund hat es hier auch super gefallen, denke ich. Lu ist grunzend wie ein kleines Trüffelschweinchen durch den Garten gewandert, hat hier und da geschnüffelt, sich im Gras gewälzt und mit den Jungs getobt. Er hat es sich richtig gut gehen lassen. Ob Tiere jetzt merken, dass so vieles anders ist? Man weiß es nicht.
Zum Abschluss unseres kleinen Treffens gab es noch einen kleinen Spaziergang für alle und unser Ziel war die örtliche Eisdiele. Mit etwas Geduld und jeweils 2 Meter Abstand zum Vordermann hat es auch gar nicht lange gedauert, bis wir unser absolut köstliches Eis hatten. Lecker!! Ich hatte salziges Karamel und Spaghettino (also Spaghetti-Eis in Kugelform). So eine Gönnung ab und zu muss einfach sein, sei es ein semi-erlaubtes Abstands-Treffen mit einem Freund oder ein leckeres Eis. Also: Support your friends and your local Eis-Dealer!

Anmerkung von mir: Timo ist gerade wieder gekommen, jetzt isst er die Nüsschen ?

Wir starten heute mit dem Rückblick bzw. dem Ergebnis des gestrigen Baumarkt-Besuches. Der war zu 50% erfolgreich. Von Le Creuset habe ich nichts gekauft, die hatten nicht die Farbe, die ich haben möchte (kirschrot) und auch nicht die hübschen kleinen Espressotassen. Aber! Wir haben jetzt eine Vogeltränke. Die hängt jetzt wunderbar, als wäre es schon immer so gewesen, im Haselnuss-Baum. Sehr hübsch. Ich bin zufrieden und freue mich schon auf die ersten Gäste an der Theke.

Der gestrige Ausflug bringt mich auch gleich zu meinem ersten Tageswort: Mobilität. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber während der Fahrt habe ich Timo erzählt, was ich letztens beim Joggen gesehen habe. Zwei junge Frauen, beide recht kräftig, die eine schob einen Buggy. Ein Mädchen darin, mind. 4 Jahre alt, auch schon sehr kräftig für ihr Alter. Nicht nur, dass sie ein bisschen mopsig war, nein, sie wirkte für mich auch, als wäre sie definitiv aus dem Buggy-Alter raus und schlicht zu groß für das Gefährt. Und immer, wenn ich so etwas sehe, denke ich an meine Mutter, die mir mal erzählt hat „Als du laufen konntest, gab es für dich keinen Buggy (bzw. in der DDR nannte man es Sportwagen) mehr, da bist du dann auch gelaufen.“. Ganz schön hart?!? Hmm, weiß ich nicht. Macht ja schon irgendwie Sinn. Und schaut was aus mir geworden ist, ich gehe regelmäßig joggen und auch sonst gern überall zu Fuß hin. Bei Timo ist es genau anders. Er, so erzählte er dann, wurde im Käfer-Cabrio seiner Mutter rumgefahren und er legt bis heut jeden Meter am liebsten motorisiert zurück. So kann es gehen. Irgendwann schließt sich der Kreis dann wohl immer wieder.

Während der Fahrt schaue ich immer so gern was auf den Feldern so los ist – Rehe, Fischreiher, Fasane und eben auch Kühe. Und als wir so an einer Kuhweide vorbeifuhren „Ahh, schau mal. Kühe mit ihren Kälbern.“, Timo: „Ah, quasi eine Mettwiese.“ ?
Ja, so ist er. Aber wir können das dann auch wunderbar zusammen weiterspinnen. Es ist nämlich so, eigentlich ist es erst dann eine Mettwiese, wenn Kühe und Schweine gemeinsam darauf stehen würden, weil, Mett ist ja halb und halb. Somit ist ein Bauernhof mit Rindern und Schweinen quasi eine Mettmanufaktur. Macht Sinn, oder?!?
Ich sag ja immer, Hauptsache wir haben Spaß.
Den haben wir beim Autofahren auch eigentlich immer. Denn wir weisen beide gern andere Autofahrer auf ihre Fehler hin. Grundsätzlich nicht blinken, nicht blinken beim Verlassen des Kreisverkehrs, rechts vor links missachten, einfach mal losfahren, quer über den Parkplatz heizen und dabei fast in Menschen oder andere Autos fahren. Und natürlich die Raser. Ich merke an dieser Stelle an, dass wir beide auch gern etwas zügiger fahren, aber immer im Rahmen der Legalität und vor allem Sicherheit. Zumal mit dem neuen Bußgeldkatalog, wohl in den nächsten Wochen einige Führerscheine mal eine kleine Auszeit bei der Polizei bekommen werden. Gar nicht so verkehrt.
Aber wenn wir uns so über die Fahrfehler der anderen echauffieren, wünschen wir uns immer ein ganz besonderes Accessoire: ein Megafon, mit dem wir die Fahrbanausen auf ihre Verstöße aufmerksam machen können. „Hey, wie wäre es mit Blinken, BIATSCH!“, „Ey, BIATSCH, die Vorfahrt wäre meine gewesen.“. Wir beide wären super Sheriffs, ich hätte auch so gern eine STOPP-Kelle ?
Die Ausdrucksweise ist natürlich nur Spaß, aber über den Egoismus im Straßenverkehr kann man sich wirklich ärgern. Vieles wäre so viel einfacher und sicherer, würden sich alle an die Regeln halten und ich meine, Blinken kostet nix. Naja, nützt ja nix. Ich vermute, das sind die kleinen Ärgernisse des Alltags. Aber, die bescheren uns zumindest immer lustige Auto-Momente.

Seit gestern werde ich in meiner Schreibarbeit von einem kleinen Notizheft begleitet. Es ist nämlich so, dass im Laufe des Tages immer wieder Dinge passieren oder gesagt werden, die ich dann gerne in den Blog bringen möchte und ab und an geht dann schon mal der ein oder andere Gedanke verloren. Also habe ich mir gestern noch ein kleines Oktavheft gekauft in dem ich jetzt unterwegs immer schon mal Gedanken, Tagesworte und Zitate notieren kann. Finde ich irgendwie cooler, als Handy-Notizen.

Geschrieben habe ich heute wieder im Garten. Und ihr ahnt ja nicht im Ansatz, was wir heute geschafft haben. Unkraut an der Straße entfernt, neuen Rindenmulch ein einem weiteren Beet verteilt, ein komplett zugewuchertes Bett von Unkraut etc. befreit, alles gewässert, Timo hat an der Hecke und im Steinvorgarten gelaubsaugbläsert (auch so ein Wort aus meinem Notizheft ?) und jetzt schnibbelt er noch mit so einem Elektro-Ding die Kanten der Wiese gerade. Alles in allem werden unsere Trink-Gäste einen wunderbaren Garten vorfinden. Na dann: PROST!