So, heute hat der Tag bisher aus Putzen, Arbeiten und Putzen bestanden und das ist tatsächlich genauso unspektakulär, wie es sich anhört. Ich kann mich nur wiederholen: Nützt ja nix. Das ganze Desinfizieren nützt nix, wenn die Bude verlottert.
Apropos Desinfizieren, habt ihr heute Morgen auch den neuesten Knaller von Trump gehört? Er schlägt folgendes vor: Da wissenschaftlich belegt ist, dass sich alle Keime auf glatten Oberflächen mit Desinfektionsmittel vernichten lassen, sollte man doch versuchen, Corona-Patienten mit eben diesem Desinfektionsmittel zu impfen.
Ja, richtig! Im Grunde schlägt er vor, seine Mitmenschen umzubringen.
Gut, wenn man es ganz praktisch sieht, folgendes Szenario: Don Trumpelus stellt sich selbst als Probant zur Verfügung und lässt sich Desinfektionsmittel injizieren. Das dürfte dann ziemlich schnell beweisen, dass diese Idee Schwachsinn ist und uns zwar nicht von Corona befreit, aber ggf. von Dovid Trumpluenza. Also wirklich. Dieser Typ ist der mächtigste Mann der Welt, man sollte meinen, dass diese Position ein gewisses Maß an Intelligenz, Verstand und Menschlichkeit voraussetzt, von diplomatischem Geschick mal ganz abgesehen. Wo sind denn bitte die Berater und Sprecher, die rund um die Uhr um dieses Amt herumscharwenzeln? Achja, richtig, die hat er ja alle der Reihe nach gefeuert, wenn sie nicht seiner Meinung waren bzw. er sie zu einer „really bad person“ gemacht hat.
Unglaublich, und die Amerikaner folgen ihm wie die Lemminge.

Und derweil trägt Deutschland Trauer. Norbert „Nobbi“ Blüm ist tot. Ich bin wirklich nicht die politisch-interessierteste Person, aber ihn habe ich als sympathischen Politiker mit Herz in Erinnerung. Einen Politiker, bei dem man das Gefühl hatte, der macht es wirklich für die Menschen. Er möchte wirklich etwas bewegen und schwafelt nicht nur rum. Er hat keine Macht gebraucht, um etwas zu bewegen, er hat es einfach geschafft, weil er überzeugend war. Möge er in Frieden ruhen.

Gestern Abend haben wir unseren kleinen Einkauf mit dem Käfer – ja der von VW – erledigt und sind dann noch eine Runde durch den sonnigen Abend gefahren. Herrlich. Und weil ich ja immer ein schönes Foto für den Blog brauche habe ich mir Timos Handy geliehen. Mein eigenes hatte ich nicht dabei. Ja, und was soll ich sagen, Timos Handy hat jetzt Burnout. Ich sehe ständig Dinge, die ich schön finde, mache ein Foto und dann zur Sicherheit noch eins und noch eins und noch eins. Beschließe dann, dass es reicht und hoppla – das sieht ja jetzt auch total schön aus, noch besser als eben. Das ist sein armes Handy nicht gewohnt. Wir vermuten es steht kurz vor einem Burnout. Bei uns beiden bin ich diejenige, die für die Fotos zuständig ist. Er sagt, ich kann das besser ? Stimmt aber gar nicht. Er macht auch schöne Fotos. Nur ich machen eben ein paar mehr und vielleicht auch öfter. Ich bin eben ein sehr visueller Mensch und habe immer das Bedürfnis, schöne Dinge und Momente festzuhalten.

Gleich wollen wir noch in den Baumarkt. Ein paar Sachen für den Garten kaufen und ich hätte so gerne eine Vogeltränke. Ich sehe es quasi schon vor mir, wie die kleinen Blaumeisen und Spatzen daraus trinken, nachdem morgens die Eichhörnchen darin gebadet haben. Ich wechsle das Wasser dann natürlich aus. Neuerdings habe ich morgens vor der Arbeit immer noch Zeit und dann sitze ich gerne auf der Treppe vor der Haustür und beobachte die beiden Eichhörnchen, die sich von mir tatsächlich gar nicht großartig stören lassen. Und die Tierchen sollen es doch schön haben.
Und ich möchte mir so gerne etwas Schönes kaufen. Ja, ich bin auf Entzug. Der Baumarkt zu dem wir fahren, hat auch ein ganz gutes Haushalts-Sortiment und auch Artikel von Le Creuset. Und ich glaube ich möchte gern die Espressotassen in den 6 Regenbogenfarben haben. Mal sehen was es gleich gibt ?

Anmerkung von mir zum heutigen Foto: Eigentlich wollte ich nur einen Eindruck von unserer gestrigen Käferfahrt zeigen, aber dann kam gerade Nil und hat sich neben mich und den Laptop in die kleine enge Nische zwischen mir und der Lehne der Sitzbank gerollt, ihre Pfoten liegen auf meinem Schoss und sie döst so vor sich hin, als würde das Klappern der Tasten sie beruhigen.

Was ich jetzt erzähle, ist bestimmt wieder so ein Frauen-Ding. Also, vielleicht kennt ihr das auch. Frau sitzt kaum auf der Couch, der Vorspann des Films ist gerade vorbei und schon merkt man, wie man aus einer sitzenden immer weiter in eine liegende Position rutscht. Ab dieser Phase dauert es noch ca. 30 Minuten bis es einem nach und nach immer wieder und immer schneller die Augen zu zieht. Augen können so schwer sein. Man ist quasi live beim Einschlafprozess dabei, aber nicht mehr beim Film. Und dann ZACK komatöser Schlaf. Absolut tief. Bei mir ist dann auch vollkommen egal, welcher Superstar rumballert oder Häuser in die Luft sprengt. Tiefschlaf. Ab und an mache ich dann mal eins meiner beiden Augen auf, aber die Kraft, um beide aufzumachen, fehlt. Und ZACK ist das Auge auch schon wieder zu. Ob es so etwas wie PrimeTime- oder Fernseh-Narkolepsie gibt? Das hat bestimmt etwas mit den Hormonen zu tun. Es sind ja irgendwie immer die Hormone.
Naja, auf jeden Fall habe ich gestern, ich denke mal, den Mittelteil des Films „I am Mother“ verschlafen. Inhaltlich teilweise etwas lückenhaft ?, aber ansonsten wirklich sehr gut gemacht. Zum Ende hin war ich dann auch wieder halbwegs wach, konnte der Handlung noch folgen, aber Fragen blieben trotzdem offen.
Jetzt sollte man ja meinen „Prima, der Film ist vorbei, die tiefe Müdigkeit nehme ich jetzt sofort mit ins Bett.“ Denkste! Nachdem ich im Bad war und endlich im Bett liege – wach. Dieses Gefühl der schweren Augen, die einen ruckizucki in den Tiefschlaf verfrachten – einfach weg. Ich hätte quasi jetzt den Mittelteil des Films bei vollem Bewusstsein gucken können. Verrückt. Timo sagt auch immer, dass ich nach dem Zähneputzen noch einmal voller Energie bin. Ja gut. Nützt ja nix. Die Zähne müssen geputzt werden. Durch den Redeschwall muss er dann durch, den Film konnte er ja in Ruhe gucken ?

Der Tag war bis hierhin – es ist jetzt 16 Uhr, ich sitze im Garten – recht ereignislos. Ich war nach dem Aufstehen joggen. Ach Moment. Da war ein Feldhase. Total cool. Das sind so unglaublich große, muskulöse Tiere. Der hoppelte, nee, so kann man das nicht sagen, sprang und sprintete übers Feld. Da musste ich dann mal stehen bleiben und mir das genauer ansehen. Ich schaue mir gerne Tiere an. Hier geht das auch wirklich gut. Rehe, Fischreiher, Bussarde, Hühner die aus irgendeinem Stall ausgebüchst sind und eben Feldhasen. Gibt’s hier alles in freier Feld- und Wiesen-Wildbahn.
So, dann die Arbeit und jetzt Feierabend. Das zweite Tageswort für heute fehlte mir noch. Und dann habe ich mir überlegt, ich empfehle einfach mal wieder etwas: Pinterest.
Viele werden es schon kennen, allen anderen kann ich das nur ans Herz legen. Pinterest ist eine App in der man alles findet. Es ist ein riesiger Topf voll mit Ideen, Rezepten, Tipps zu allen Themen. Das gute an der App ist, man muss sich zwar anmelden, aber es geht hier nicht darum sich zu präsentieren oder andren Personen zu folgen oder sie zu liken. Man kann sich einfach nur Ideen anschauen, sammeln und an seine virtuelle Pinnwand pinnen. Ich mache das meistens mit Rezepten. Ob Backen oder Kochen, egal zu welchem Stichwort, egal was man sucht, man findet auf jeden Fall eine Vielzahl von Vorschlägen und Ideen. Das ist wirklich eine gute Sache. Von Freunden habe ich auch gehört, dass sie sich dort für Karnevalskostüme gerne inspirieren lassen. Andere holen sich Deko-Tipps für Parties, den Garten oder die Wohnung. Probiert es einfach mal aus. Ich bin ein großer Fan der App.

Nachdem die Suche nach dem zweiten Tageswort heute etwas schwerer war, habe ich Timo eben nach dem dritten gefragt. Wie aus der Pistole geschossen kam: Corona-Wampe
Naja, die Pistole wurde abgefeuert, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich schon wieder ein neues Kuchenrezept auf Pinterest gefunden habe das ich gern ausprobieren möchte ?
Also Kuchen gibt es dann erst mal keinen mehr. Timo erklärte mir, dass er sich selbst nicht von der Corona-Wampe betroffen fühlt, aber dass es wohl derzeit ein sich immer weiter ausbreitendes Phänomen ist. Ich habe dann vorgeschlagen, dass ich bei Pinterest auch gern LowCarb-Rezepte (also wenig bis keine Kohlenhydrate also u. a. kein Zucker, also keine Müßigkeiten*, kein Brot, keine Nudeln etc.) raussuchen kann. Seine Antwort kam prompt nachdem ich ihm erklärt hatte, was das dann zu bedeuten hat: „Das ist doch auch keine Lösung.“. Recht hat er. Das wäre ja noch schöner, wenn wir uns jetzt auch noch kulinarisch einschränken müssten. Ich werde einfach ein bisschen mehr darauf achten, dass die Müßigkeiten* (*an dieser Stelle zeigt sich, wer meinen Blog schon länger liest ? Tag 1) wieder weiter außer Reichweite liegen und Kuchen gibt’s jetzt auch nicht mehr so oft. Und vielleicht richte ich meine Pinterest-Aufmerksamkeit jetzt mehr auf die Gartengestaltung als auf jegliche Art von Backwerk.

Wusstet ihr eigentlich, wie schwer es ist, einen Briefkasten zu finden? Heute Morgen brauchte ich genauso eine gelbe Kiste. Nützt ja nix. Ich bin also, während mein Auto neu bereift wurde, los gegangen um „mal eben“ einen Brief einzuwerfen. Ich bin so lange und so weit gelaufen, dass mich irgendwann meine Smart-Watch fragte „Trainierst du? Soll ich das Training aufzeichnen?“. Äh, nein danke, ich werfe nur einen Brief ein. Ich musste bis zur Hauptstraße laufen und da an einer Bushaltestelle stand er dann. Gelb und strahlend, der Briefkasten. Leerung um 16.45 Uhr. Wunderbar. Auftrag erledigt. Jetzt ist der Brief hoffentlich schnell bei meinem Patenkind. Das ist schon ganz schön doof, dass man nicht auf ein Abendbrot-Würstchen, eine Runde Tobi Toaster oder eine Vorlese-Geschichte vorbei gehen kann. Aber die Zeiten ändern sich, irgendwann ist das überstanden und dann sehen wir uns wieder.

Mit den neuen Gummisohlen bin ich dann auch ruckizucki zurück in Roki gewesen. Schnell noch ein Brötchen gefrühstückt und dann ging es schon wieder an den Schreibtisch. Man hat schon mittlerweile so seine Routine in allem. Finde ich aber gut. Ich brauche Strukturen und ich mag Regeln. Läuft doch bei uns auch alles ziemlich gut. Ich lebe gern in einem Land mit Regeln, Gesetzen und Ordnung. Und wenn man sich daran hält ist auch alles eigentlich ganz easy.
Und das bringt mich zu meinem zweiten Tageswort: Shit-Storm. So einen habe ich mir heute eingehandelt.
Als am frühen Nachmittag u. a. auf facebook bekanntgegeben wurde, dass die Maskenpflicht ab Montag gilt, habe ich mich dazu unter der Meldung von Radio RSG (Lokalsender für Remscheid und Solingen) folgendermaßen geäußert: „Ich finde das sehr richtig. Es ist eine Schutzmaßnahme und vor allem eine sichtbare Erinnerung, dass die Situation noch nicht überstanden ist und dass wir weiterhin auf uns aufpassen und Rücksicht nehmen sollten. Schade, dass es erst eine Pflicht werden muss, damit alle reagieren.“. Und dann ging es los. Ich wurde beschimpft, beleidigt und man versuchte mich zu provozieren. Hier einige Beispiele:
„Einfach mal die Schnauze halten, wenn man keine Ahnung hat.“
„Du lässt dich wohl gern vom Staat bevormunden. Stehst du da drauf? Und wenn sie dir sagen, hör auf zu atmen, tust du das auch?“
„Du hast keine Ahnung vom Leben.“
„Nein, das ist nicht richtig. Das ist meine Einschränkung. Was will die BRD? Ausrotten?“
„Frau Pfennigwerth ist wohl eine Hobby-Virologin.“
usw. usw.
Ihr macht euch kein Bild, oder doch, ihr habt sowas mit Sicherheit auch schon erlebt oder gelesen. Furchtbar engstirnige, dumme, kleingeistige Menschen, die offenbar nichts anderes zu tun haben, als andere Menschen zu beleidigen und zu beschimpfen.
Normalerweise gehöre ich auch nicht zu den Usern, die Meldungen kommentieren, aber diesmal eben doch. Und das hatte ich nun davon. Mich trifft das nicht. Ich weiß, dass es dumme Menschen sind, mit denen man, selbst wenn man wollte, kein vernünftiges Gespräch führen könnte. Aber trotzdem habe ich noch eine ganze Weile beobachtet, wie sich die Kommentare zu meinem Kommentar vermehrten. Es waren auch User darunter, die meiner Meinung waren, aber auch die wurden innerhalb von Sekunden zerfleischt. Man darf sich nie provozieren lassen und auf deren Kommentare eingehen, das ist verschwendete Lebenszeit. Die haben keine Argumente und vor allem wollen die sich auch nicht über ein Thema austauschen. Nein, die wollen einfach nur rumpöbeln.
Das sind diese RTL-2-geschwängerten, Bild-lesenden Couch-Experten, die immer nur, wenn überhaupt, eine reißerische Schlagzeile lesen und nicht in der Lage sind, sich eigenständig mal richtig zu informieren. Ggf. auch eigenartig anmutende Schlagzeilen in Frage zu stellen. Nein, das wird dann so gelesen, weitergesponnen und dann dem Volk per Hate-Post entgegengebrüllt.
Man muss sich das mal vorstellen. Da fielen dann vorhin so Sätze wie: „Die können mich zu gar nix zwingen.“, „Wenn die wollen, dass ich ne Maske trage, sollen die das auch bezahlen.“. „Alles Vollidioten in der Regierung, Maske bringt gar nichts.“, „Das fällt denen ja früh ein. Und wo bekomm ich jetzt die Maske her.“
Zu diesem letzten Satz habe ich tatsächlich nochmal geantwortet, dass man sich in den letzten Wochen schon damit hätte beschäftigen können – eigenständig. Überall im Netz konnte man Nähanleitungen finden oder sogar schon fertig genähte Masken bekommen und in den Apotheken werden auch Masken angeboten. Aber diese Peilomaten halten sich ja für die Krone der Schöpfung, weil sie wissen, dass die Stoffmasken nicht gegen das Virus schützen. Richtig. An der Stelle gibt’s ein Fleiß-Bienchen. Die Masken oder auch Schals und Tücher, die wir uns jetzt verpflichtend vor Mund und Nase binden sollen, dienen als Schutzmaßnahme für andere bzw. gegenseitig. Schon mit einem Schal vor dem Gesicht ist die Ausbreitung der Tröpfchen verringert. Die Sendung Quarks hatte dazu ganz simple, aber verständliche Animationen.
Da liegt aber genau das Problem. Ich bin überzeugt, dass diese Klientel eben keine Sender wie WDR oder ARD und ZDF einschalten, die nehmen sich keine Zeit für eine Sondersendung mit Experten oder lesen in seriösen Tageszeitungen Artikel ohne Bilder. Sorry, aber so sehe ich das. Nur so ist diese Stumpfsinnigkeit und die Fähigkeit sich eigenverantwortlich zu verhalten und selbständig zu informieren, zu erklären.
Auf der anderen Seite sind das auch genau die Leute, die rumheulen, wenn sie dann selbst betroffen sind und dann sind natürlich auch nur alle anderen schuld.
Ich stelle mir das bildlich ganz klassisch vor: Der übergewichtige Vater der im speckigen Baumwollunterhemd und ausgebeulter, verblichener Jogginghose, mit Bier in der Hand im durchgesessenen Fernsehsessel thront und lauthals das Training der DFB-Elf übernimmt. Selbst hat er aber in seinem Leben noch nie einen Fußball getreten, geschweige denn sich mal damit auseinandergesetzt, was es bedeutet, so eine Mannschaft zu führen und immer wieder zu motivieren.
Anmerkung von mir: Ich habe mir die Freiheit genommen, die zitierten Hate-Posts zu korrigieren und fehlende Buchstaben und Satzzeichen ergänzt.
Das kommt ja immer noch on top. Diese Leute, die da beleidigen und beschimpfen, die bekommen nicht einen Satz gerade heraus. Groß- und Kleinschreibung oder Satzzeichen?!? Drauf gesch….

So, Schluss jetzt damit. Mich tangiert das schon gar nicht mehr, dafür ist der Nachmittag viel zu schön. Der Wind lässt langsam nach und wir haben uns in kurzer Hose und Rock in den Garten verzogen. Ich habe meine Margeriten gewässert und auch mal alles andere was hier so an Hecken und Büschen wächst. Im Radio sagten sie heute Morgen, dass so schnell kein Regen kommt.
Und so stand ich da mit dem Schlauch und habe mir im Vorgarten meinen eigenen Regenbogen gemalt. Wunderschön. Alles wird gut.
Und wie ich da so mit dem Schlauch stand und vor mich hin träumte ging eine Dame vorbei. Da habe ich den Schlauch abgestellt, weil doch noch Wasser vom Wind auf die Straße geweht wurde. Sie sagte „Och, das ist doch bei dem Wetter ganz nett.“, „Ach, na dann kommen sie gerne näher, kostet auch nix.“, „Nee, dann geht ja die ganze Makulatur ab (und dabei zeigte sie auf ihr Gesicht).“ Das sind nette Leute und nette Gespräche. Einfach so. Das echte Leben ist doch das was wirklich zählt. Meine Lektion für heute ist auf jeden Fall, dass ich mich noch weniger, als ich es sowieso schon tue, mit Worten bei facebook etc. einbringe.

Die Krise wirkt sich auf jeden Fall auf mich aus. Nein, also ich habe keine Corona-Symptome, aber ich verändere mich. Ich entwickle ernstzunehmende Hausfrauen-Qualitäten ?. Wenn die Katze mal wieder den halben Busch ins Haus geschleppt hat, stehe ich schon mit dem Staubsauger parat, ich habe hier meine geliebten Feuchten-Reinigungstücher für die Küche etabliert. Das ist soooo praktisch. Ein Fleck? Kein Problem. Ein Tuch, ein Wisch und weg. Ich koche bzw. wir kochen. Und wir kochen richtig gut. Ich laufe regelmäßig mit dem Wäschekorb zwischen Waschmaschine und Wäscheständer hin und her. Ich achte darauf, dass möglichst keine Wasserspritzer oder -flecken auf den Spiegeln sind. Und kennt ihr das? Ihr habt gerade die Böden gesaugt und gewischt und nochmal gesaugt, alle Putzutensilien weggeräumt und dann seht ihr wieder was auf dem Boden liegen!! Huiuiui, das ist so … Monk. Ja, genau, dieser Detektiv aus dem Fernsehen, der ganz viele Ordnungs- und Hygiene-Ticks hat, also der Mann ist ein einziger Tick. Aber lustig. In diesem Punkt sind Timo und ich uns zum Glück sehr ähnlich und legen beide Wert auf Sauberkeit und Ordnung. Wir finden noch heraus, wer von uns beiden monikger ist.
Aber jetzt kommt der Höhepunkt, der eindeutige Beweis, dass ich die Hausfrauen-Abschlussprüfung ablegen könnte! Ich habe gestern so einen Tortenboden belegt. Ich glaube man nennt es dann Obstkuchen. Obst! Ich! Nützt ja nix. Wäre schade, wenn die Erdbeeren schlecht werden. Und man kann meine Obstphobie durchaus überlisten, in dem man die Früchte einfach sehr klein schneidet. Das habe ich getan. Noch als Erdbeeren zu erkennen, aber man muss sie nicht unnötig lang im Mund zerlegen. Das, kombiniert mit Vanillepudding, einer Banane und ein paar Walnüssen … et voilà! Ach, und nicht zu vergessen, der rosafarbene Tortenguss mit Erdbeergeschmack.
Und was soll ich sagen. Mein erster Obsttortenboden schmeckt. Sogar mir. Und ich bin immer so froh, dass wir jetzt auch endlich gelernt haben, immer alles zu verarbeiten.

Heute schreibe ich mal aus Solingen. Ich sitze auf meinem Balkon und versuche nicht weg zu fliegen. Schon wieder so windig. Aber das soll ja bald vorbei sein. Der Sommer kann kommen. Muss er auch, denn morgen bekommt mein Flitzer nigelnagelneue Sommer-Schluppen. Dann kanns losgehen. So viel, wie eben gerade los ist. Nützt ja nix. Was muss, das muss.
Auf kalt habe ich wirklich keine Lust mehr. Das geht bei mir so weit, dass ich tagsüber bei der Arbeit immer ein eiskaltes Computermaus-Händchen habe. Echt. Total kalt. Das tut irgendwann richtig weh. Timo und ich haben schon nach beheizbaren Mäusen gegoogelt. Müsst ihr mal machen, da gibt es total lustige Plüsch-Pantoffeln, quasi für den Schreibtisch. Zum Kaputtlachen. Heute habe ich probiert mit einem von Timos Handschuhen zu arbeiten, war nicht so optimal. Aber irgendwann denkt man so viel darüber nach, wie man die Hand warm bekommt, dass sie dann plötzlich einfach warm ist.
Ich habe mir aber vorgenommen, dass ich es ohne Zubehör durch die restlichen nicht ganz so warmen Tage schaffen werde. Tschacka!!

Eiskalt. Ja, eiskalt ist es in meinem Solinger Kühlschrank ab heute nicht mehr. Da ich jetzt schon seit mehreren Wochen nicht mehr hier bin und das voraussichtlich auch noch eine Weile so bleiben wird, habe ich mich entschieden meinen Kühlschrank abzutauen. Da war eh außer etwas Restalkohol nichts mehr drin. Ein trauriges Glas Marmelade. Dem war auch schon so kalt – hat sich nen Pelz zugelegt ?
Momentan bin ich so einmal pro Woche hier. Einkäufe abliefern, Post kontrollieren, Pflanzen versorgen und heute – womit sich der Kreis des heutigen Eintrages schließt – habe ich hier noch das Treppenhaus geputzt. Wir machen das im Wechsel auf den Etagen. Und auch, wenn ich momentan nicht hier bin, möchte ich dieser Pflicht gerne nachkommen. Gehört sich einfach so.

Morgen früh steht dann der Termin für den Reifen- und wie mein Auto mir eben mitteilte auch Ölwechsel an. Drückt mir die Daumen, dass es bei der Anschaffung neuer Sommerreifen bleibt. Aber ich bin sehr zuversichtlich. Die Autos heutzutage sind ja sehr mitteilungsbedürftig und geben ständig von einem „DingDing“ begleitet Meldung, was gerade benötigt wird oder dass man doch bitte die Handtasche auf dem Beifahrersitz anschnallen möge, da sie mit ihrem Gewicht offiziell als Beifahrer gilt. Ist mir wirklich schon passiert.
Wenn das dann alles geschafft ist geht es auch flugs wieder zurück nach Rommerskirchen „zur Arbeit“.

So, jetzt gehe ich aber rein. Hier auf dem Balkon ist es doch etwas schuppig.

Meine Herren, ich kann euch sagen, der Tag fing heute alles andere als entspannt an. Wir wurden von einem schrillen und für mein Empfinden sehr lautem „RRRRIIIIIINNNNNNGGGGG“ aus dem Schlaf gerissen. Timos Türklingel. Die ist echt zum Abgewöhnen. Kennt ihr das Telefonklingeln in alten Filmen – genau so, nur so richtig laut.
Es schrillte also so laut, dass ich innerhalb des Bruchteils einer Sekunde aufrecht im Bett saß. Timo ist da dann erstmal vollkommen cool „Um die Uhrzeit mache ich nicht auf.“. Ich schon. Es war 7.53 Uhr. Ich habe mich also in meine Bettdecke gehüllt und bin schlaftrunken und vollkommen unter Schock, zum Glück unfallfrei, die Treppe runtergelaufen und habe die Tür geöffnet. Da standen nun zwei Männer, einer etwas jünger, einer etwas älter. Der jüngere mit einer Kladde im Arm, der ältere mit einer Handwerkerhose. Und die haben mich und meine Bettdecke etwas verwirrt angesehen, ich könnte mir auch vorstellen, dass ich etwas schläfrig aus der Bettwäsche geguckt habe. Aber!!! Meine Haare waren immer noch absolut fluffig und umschmeichelten meinen müden und verwirrten Gesichtsausdruck!
„Ähh, guten Morgen. Wir sind von der Firma XX und wollten uns mal den Parkettboden ansehen.“. Ich wusste zwar, warum sie das tun sollten und dass das bei Timo irgendwann mal Thema war, aber von einem Termin wusste ich nichts. Und jetzt sortiert diese ganzen Informationen mal, wenn ihr nur körperlich anwesend seid und das Gehirn noch auf dem Kopfkissen liegt. „Ähh ja, keine Ahnung. Moment, ich gehe das mal klären. Setzen sie sich vielleicht so lange in den Garten.“ „Ja, okay, wir sind in 5 Minuten wieder da.“.
Ich bin also wieder nach oben gestapft und habe ein knurriges Etwas im Bett vorgefunden. Timo ? Nützt ja nix. Die Informationen musste ich loswerden. Und auch wenn ich absolut parteiisch bin, kann ich mir trotzdem sicher sein, dass wenn Timo sagt, dass er keinen Termin mit der Firma hat, das auch so korrekt ist. Der letzte Kontakt zu der Firma, wegen eines Angebots, war vor 6 Monaten und dann kam nie wieder etwas von denen.
Also sind wir ins Bad, haben uns die Zähne geputzt und etwas angezogen. Und dann hatte Timo seinen Auftritt. Wie Evita Perón stand er auf seinem Balkon und hat den Herren erstmal die Wacht angesagt. Sehen und hören Sie heute: „Don’t ring for me before coffee.“  Er klärte die beiden darüber auf, dass es keinen Termin gibt, dass er sehr ungern zu dieser Zeit aus dem Bett geklingelt wird und dass vor dem ersten Kaffee schon mal gar nichts geht. Bestimmt, aber höflich. Wäre ich nicht im Bad sondern unten bei den Handwerkern gewesen, ich hätte ihm zugejubelt.
Die beiden Handwerker haben sich dann in ihr Auto verkrümelt und noch 5 Minuten später sind sie einfach weggefahren. Ohne eine Nachricht oder sonst irgendwas.
Mittlerweile hat sich die Firma wieder hier gemeldet. Eine kleinlaute Disponentin hat sich mehrfach entschuldigt, dass sie wohl vergessen hatte, Timo den Termin zu nennen. War ihr furchtbar unangenehm. Naja, hat sich eh erledigt. Nach 6 Monaten brauchen wir die nun auch nicht mehr.
Zumal die auch vollkommen ungeschützt vor unserer Tür standen. Ich gehe irgendwie davon aus, dass Handwerker auch mit Mundschutz zu einem nach Hause kommen sollten. Aber gut, das Ding ist durch.

Apropos Masken. Unsere wurden heute endlich geliefert. Ich habe der Postbotin das Paket quasi vom weit ausgestreckten Arm weggerissen. Und ich muss sagen, die sind wirklich gut verarbeitet. Schöne Farben, so ein biegbarer Bügel, dass man die Maske an der Nase anpassen kann und ein angenehmer Stoff. Ab sofort sind wir dann nur noch inkognito unterwegs.
Timo sagte auch gleich: „Los, wir gehen zu IKEA und in den Baumarkt und nach Roermond und wir fahren in den Urlaub.“. Nee, leider steht uns die Welt auch mit Masken noch nicht wieder offen. Wir gehen weiterhin nur in den Supermarkt, aber jetzt auch noch mit Masken geschützt. Quasi wie Superhelden, wie Batman und Robin ? Das sollte man den Menschen vielleicht mal so beibringen. Auch ohne, dass es von der Politik und den Ländern als Pflicht vorgegeben ist, macht man auf jeden Fall nichts falsch, wenn man sich und andere mit den Masken schützt. Und wenn wir jetzt schon wieder in den Genuss von vielen geöffneten Läden kommen, ist das doch das Mindeste an Respekt gegenüber den Mitarbeitern im Einzelhandel. Denn selbstverständlich finde ich das nicht, dass sie sich jeden Tag der Gefahr einer Infektion aussetzen, die die Kunden nun mal mit sich bringen.
Jetzt gerade wehen die Masken neben mir am Wäscheständer im Wind. Es sind nachhaltige Baumwollmasken, die man immer wieder bei 90 Grad waschen kann und vor dem ersten Gebrauch, soll man sie auch bei mind. 60 Grad waschen. Habe ich natürlich sofort gemacht. Safety first.

So, jetzt sitze ich hier im Hauseingang und mir wehen die Kirschblütenblätter um die Ohren. Das sieht immer aus, als würde es im Frühling schneien. Es ist schön warm, aber doch recht windig.

Ah und neueste Neuigkeit: Timo und ich haben nächste Woche ein Kino-Date. Ich konnte doch tatsächlich zwei Tickets für das Kölner Auto-Kino ergattern. Und gar nicht mal so teuer. 8 Euro pro Person. Das ist echte Konkurrenz zu den großen Kino-Betreibern. Und aufgrund der Situation wird man sogar gebeten, sich seine Getränke und Snacks selbst mitzubringen. Ich freu mich. Ein bisschen Abwechslung. Und im Auto-Kino waren wir auch beide noch nie. Ich werde auf jeden Fall berichten.

So, meine Lieben, nachdem ich nun mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass ich u. a. gestern „etwas spät dran war“ habe ich für heute zugesagt bis zur Tagesschau abgeliefert zu haben. Es ist jetzt 18.08 Uhr – das könnte klappen.
Der Tag ist heute wieder gerannt. Allerdings haben wir auch wirklich lange geschlafen. Ich bin gegen kurz nach 10 aufgestanden und habe die Küche nach meinem „Back-Erlebnis“ von gestern Abend aufgeräumt und die Küche mit der Zubereitung eines Nudelsalates wieder dreckig gemacht und dann nochmal aufgeräumt. Es soll ja niemandem langweilig werden.
Timo ist gegen 11.30 Uhr aufgestanden. Da er sowieso immer seine Zeit braucht, um alle Systeme hochzufahren, bin ich erstmal Laufen gegangen. Das Wetter ist zwar wochenendtechnisch nicht so doll, wie angesagt, aber zum Laufen ist es super. Klare Luft, nicht zu warm, nicht zu kalt. Da läuft es sich fast wie von alleine. Naja, fast.
Als ich zurück war, bin ich gleich unter die Dusche. Darauf habe ich mich schon seit gestern Abend gefreut. Ich habe mir nämlich gestern bei dm so eine Detox & Repair Haarmaske gekauft, was ganz Feines von John Frieda. Das können jetzt wahrscheinlich nur meine weiblichen Leser verstehen – die wollte ich unbedingt ausprobieren. Weil wir Frauen fallen ja nicht nur auf Werbung rein, nein, wir sehen uns ja – im Falle einer Haarmaske – vor unserem inneren Auge schon mit den schönsten, seidigsten, luftigsten und überhaupt tollsten aller Haare nach der einmaligen Anwendung eines solchen Produktes.
Egal, das macht eben Spaß. Dafür sind wir Mädchen. Also nach dem Duschen habe ich mir gemäß Dosen-Angabe die Maske in die Haare und vor allem in die Spitzen massiert und das Werk dann mit einem Handtuchturban abgeschlossen. Ich hatte mir eine längere Einwirkzeit als angegeben vorgenommen, ich wollte ja schließlich das beste aller Ergebnisse erzielen. Ich muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich sehr gesunde Haare habe. Das mag daran liegen, dass meine Haare noch nie gefärbt wurden, nie geglättet werden und ich mir auch sonst keinerlei Lacke oder Sprays in die Frisur sprühe. Aber in Zeiten von Corona muss man sich ja auch mal verwöhnen, auch wenn es nur eine Haarmaske ist. Aber immerhin Detox!
So, dann war die halbe Stunde um und ich hatte schon im Gefühl, dass ich meinen Haaren etwas unglaublich Gutes getan habe. Also alles wieder ab ins Bad und den Kopf unter die Brause gehalten. Immer alles ganz gründlich ausspülen. Ich kann sagen das Dufterlebnis bei dieser Haarmaske ist schon mal super, die Kämmbarkeit auch. Und nach dem Föhnen waren meine Haare auch wirklich ganz leicht und fluffig und ich fühle mich unheimlich wohl damit. Und das ist doch die Hauptsache. Egal ob die Werbung uns etwas verspricht, was vielleicht gar nicht passiert – am Ende kommt es doch darauf an, dass wir uns gefreut haben und uns wohl fühlen.
Fazit: Ich kann die Maske sehr empfehlen. Sie macht die Haare nicht schwer oder ölig/fettig, sondern man hat wirklich das Gefühl, dass Haar wird so richtig durchgelüftet und ausgereinigt. Und riechen tut die Maske auch wirklich gut. Hat Timo auch gesagt, nachdem ich ihm meine fluffigen Haare durchs Gesicht gewedelt habe ?

Und jetzt muss ich etwas gestehen. Ich muss gestehen, dass wir im Grunde heute gegen die derzeit gültigen Maßnahmen verstoßen haben. Aber wisst ihr was, das musste einfach mal sein. Meine Schwester und meine Mutter waren aus Solingen zu Besuch. Zuerst waren sie hier in der Gegend eine Runde spazieren und dann sind sie zu uns gekommen und wir haben gegrillt. Und das alles selbstverständlich mit Abstand. Diese Regelung gilt bei uns definitiv immer. Timos Eltern kamen dann auch noch vorbei und wir saßen wie bei den Anonymen Alkoholikern in einem sehr großen Stuhlkreis und haben lecker gegessen und uns einfach nur unterhalten. Und das hat gut getan. Es war irgendwie Normalität, auch wenn einem die ganze Zeit über bewusst war, das eigentlich gerade nichts normal ist. Aber dieser Trubel, ein paar Gäste, das Bewirten und Zusammensein – nein, ich bereue das nicht. Und da alle Beteiligten seit ca. 4 Wochen sehr regelkonform und isoliert leben, denke ich, dürfen wir heute mal ein Auge zu drücken. Es war auch eine Ausnahme. Versprochen. Nützt ja nix. Ab und zu muss man einfach mal raus und etwas anderes sehen.

Jetzt genießen wir aber auch wieder die Ruhe und sitzen noch ein bisschen im Garten. Hat was von Kunst „Mann und Frau mit Katze im Garten“. Nil genießt die Ruhe auch und holt sich gerade die tägliche Schmuse-Einheit ab. Manchmal denke ich schon fast, ich muss eifersüchtig sein, aber ich tröste mich mit „feinsten Baumkuchenspitzen – Verpoorten“. Leute – wenn ihr die irgendwo seht: KAUFEN! Die sind so lecker. Außen knackige Zartbitter-Schokolade, innen saftiger Baumkuchen, getränkt in Eierlikör. Ein Gedicht. Und Eierlikörchen geht und hilft eben einfach immer. Erst recht wenn er aus dem berühmten digitalen Küchenmaschinchen meiner Freundin Erika kommt.

Ein letztes habe ich für heute noch, und zwar auf Wunsch der Gäste von heute. Das Rezept für die Lachs-Blätterteigröllchen. Eigentlich habe ich dafür kein Rezept. Es gibt nur eine Regel: Man kann eigentlich alles in Blätterteig einrollen.
Also: Man nehme einen fertigen Blätterteig aus dem Kühlregal, dazu eine halbe Packung Frischkäse (ich nehme immer Philadelphia Balance), nach Gefühl so 2-3 Esslöffel Senf-Dillsauce (die haben wir bei Rewe im Saucen-Regal neben dem Meerrettich, in kleinen Gläsern, entdeckt). Frischkäse und Senf-Dillsauce werden verrührt und auf den ausgerollten Blätterteig verteilt. Darüber kommt dann der Lachs. Da geht der aus der Packung, Wildlachs, ca. 120-150 g, aufgeschnitten in Scheiben. Dann rollt man den Blätterteig von der Längsseite her auf und die Rolle wird dann wiederum in Scheiben geschnitten und die legt man auf ein Backblech. Ich streiche gerne noch ein verquirltes Ei auf die Blätterteigröllchen, für die Farbe und die Knusprigkeit. Letztens haben wir entdeckt, dass ein bisschen Streukäse über den Röllchen auch nicht schadet ?
Dann geht es schon ab in den vorgeheizten Ofen, ca. 15 Minuten bei ungefähr 175 Grad. Wenn die Röllchen schön goldgelb und knusprig sind, sind sie perfekt. Rausholen und am besten kurz abkühlen lassen, innen können die kleinen Sch… ganz schön heiß sein.
Lasst es euch schmecken.

PS: Meine Haare sind immer noch ganz duftig und fluffig und wunder- wunderschön.

Ich bin heute wieder etwas später dran, sorry dafür. Genau sagen, warum das so ist, kann ich gar nicht. Eigentlich habe ich heute nicht so viel Produktives getan. Nach dem Aufwachen bin ich im Bett geblieben und habe die letzten Seiten meines Poldi-Romans (Tag 18) gelesen.
Gutes Ende. Eigentlich vollkommen bescheuert, aber wiederum so bescheuert, dass man im Leben nicht draufkommen würde und das macht es so gut. Als nächstes liegt das Buch „Zitronentisch“ auf meinem Nachttisch. Ich werde berichten.

Als ich fertiggelesen hatte, habe ich mir meine Wochenend-Nougatkissen – ja, nur am Wochenende – gegönnt und dann bin ich zu dm und Lidl gelaufen. Ein Nachfüller für die Anti-Mücken-Station musste her, Dreamies für die Katze, Weißwein und ein paar LED-Solarleuchten für den Garten von Lidl. Nur leider lässt uns ja die Sonne irgendwie im Stich. Aber egal. Denn plötzlich, im Lidl, stand ich vor einer Wand aus Toilettenpapier und Küchenrolle!! Unglaublich! Da bei uns in den nächsten Tagen das Toilettenpapier zu Ende geht, habe ich gleich ein Paket genommen. Und unmittelbar danach stellte sich bei mir das Gefühl ein, ich muss mich rechtfertigen, dass ich Toilettenpapier kaufe. Vollkommen bescheuert. Ich hatte das Bedürfnis allen Anwesenden zu sagen: „Wir brauchen das wirklich, wir haben bald keins mehr. Ich hamstere nicht.“. Fürs Protokoll: Ich habe es niemanden gesagt. Aber auch auf dem Nachhauseweg, ich gehe ja immer zu Fuß, habe ich mich gefühlt wie Cersei Lannister auf ihrem Walk of Shame. Obwohl mir fast niemand entgegen kam hatte ich das Gefühl, dass jeder Auto- oder Fahrradfahrer mich vorwurfsvoll anschaut und denkt „Jaja, das wievielte Paket ist das denn?“. Nützt ja nix. Jetzt musste die heiße Ware auch nach Hause. Noch nie war es mir so unangenehm Toilettenpapier durch die Gegend zu tragen. Und ich möchte anmerken, dass unsere Masken heute doch nicht geliefert wurden, ich konnte mich also noch nicht einmal hinter einem Mundschutz verstecken. Ich denke, es wäre weniger unangenehm gewesen, eine prallgefüllte braune Plastiktüte aus einem Beate-Uhse-Shop durch Rommerskirchen zu tragen. Aber ich habe es durchgezogen und Timo dann zu Hause voller Stolz meine Beute gezeigt.

Ja und dann habe ich eigentlich erstmal nicht mehr viel gemacht. Timo musste noch arbeiten und es war leider zu frisch, um draußen im Garten zu lesen oder fleißig zu sein. Also habe ich mich auf die Couch gepackt und mir nach Cleopatra (Tag 25) heute „Toja“ angesehen. Im Vergleich zu dem Film über die ägyptische Königin, fast schon ein Kurzfilm mit nur knapp 3 Stunden. 2 Stunden und 42 Minuten Brad Pitt in knappen Lederhöschen. Kann man mal machen oder eher sollte „frau“ unbedingt machen ?
Während ich so einen langen Film gucke schweift meine Aufmerksamkeit immer mal wieder zu meinem kleinen Laster oder sagen wir einer kleinen Nebenbeschäftigung ab. Homescapes. Vielleicht kennen es einige von euch schon. Das ist so eine Game-App fürs Handy und Tablet. Nichts Wildes. Kostet auch nichts. Es gibt zwar In-App-Käufe, aber sowas nutze ich nicht. Man muss in aufeinanderfolgenden – ich glaube unendlich vielen – Leveln, farblich gleiche Steine nebeneinander kombinieren. Sobald mind. drei gleiche Symbol-Steine nebeneinanderliegen, man schiebt sie da jeweils hin, verschwinden diese. Bringt man 4 oder mehr Steine zusammen, entstehen daraus sogenannte Booster mit denen man noch mehr Steine gleichzeitig zerstören kann. Durch das Zerstören der Steine „befreit“ man z. B. Donuts oder Kirschen und je nach Level gilt es eine bestimmt Anzahl Donuts oder Kirschen zu sammeln. Mit jedem gemeisterten Level kann man sein Haus renovieren. Also eigentlich das Haus von Austins Eltern. Austin ist der heimgekehrte Sohn, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, in meinem Fall, mit meiner Hilfe, das Haus, den Garten etc. auf Vordermann zu bringen. Dafür benötigt man Sterne und diese gibt es als Belohnung für die gemeisterten Level. Es ist ein reiner Zeitvertreib, aber ich habe schon den Ehrgeiz entwickelt mein Haus und meinen Garten schön zu machen. Einen Kater, Fred, habe ich auch schon ?
Das klingt für euch wahrscheinlich jetzt genauso unsinnig, wie für Timo. Er teilt mein digitales Handwerker-Hobby nicht. Es entstehen dann schon mal Dialoge wie folgender:

Ich: „Jaahaaaa, endlich geschafft.“
Das war ein freudiger Ausbruch über das Beenden von Level 400irgendwas.

Timo: „Na, hast du das Level endlich geschafft?“

Ich: „Das war eigentlich ein leichtes (Level sind in leicht, schwer, megaschwer unterteilt), was aber total umständlich ist und man muss auf den Zufall hoffen, so dass man zwei Diskokugeln bekommt, damit wenigstens der ganze blöde Schaum schon mal weg ist. Und ich muss doch noch eine Minibar im Wohnzimmer aufbauen.“

Timo: „Ähh, hörst du dich eigentlich selbst reden.“

Naja, mich entspannt es und ihn entspannt es, wenn er mit Trevor, Michael und Franklin durch Los Santos fahren und spektakuläre Überfälle und Randale machen kann.

Eben waren wir noch kurz für die nächsten Tage einkaufen und nach den schmackhaften Oster-Muffins hatte ich Lust uns noch ein paar andere Muffins zu backen. Wir haben uns für Bananen-Erdnuss-Muffins entschieden. Und ich sage es nur ungern, denn es ist mir erst später aufgefallen: Es ist ein veganes Rezept. Selbst als ich mir die Zutaten aufschrieb und ich sogar googeln musste, was genau Pflanzenmilch ist. Pflanzenmilch ist z. B. Soja- oder Mandelmilch. Wir haben Mandelmilch genommen. Irgendwann bemerkte ich dann, dass das Rezept auch ohne Butter und Eier auskommt. Naja, wir haben die Zutaten gekauft und ich habe den Bananen-Teig mit Erdnussbutter angerührt. Jetzt sind die Dinger schon seit fast einer Stunde im Backofen und immer noch bleibt Teig am Messer kleben. Lt. Rezept sollten sie 20 Minuten backen!
Aber was solls. Nützt ja nix. Wir sitzen das jetzt aus.
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Vegetarier und Veganer. Aber da ich so gut wie kein Gemüse oder Obst esse (Anmerkung von mir: es wird aber immer besser), ist das eben eine für mich vollkommen ausgeschlossene Ernährungsweise. Zumal ich meine Ernährung quasi auf Milchprodukten, wie Joghurt, Quark, Käse etc. aufbaue. Und vollkommen auf Fleisch verzichten könnte ich auch nicht. Hinzu kommt, dass ich bisher keine besonders guten veganen Erfahrungen gemacht habe. Die schlimmste waren wohl die veganen Brownies. Der Genussgipfel in Sachen Schokolade und Backen. Eigentlich. Diese vegane Variante war trügerisch. Die Dinger sahen unglaublich schokoladig und saftig aus, aber in dem Moment, in dem man hineingebissen hatte, wurde es sehr unangenehm. Es entstand eine klebrige Masse im Mund, die gar nicht mehr schokoladig war und einfach gefühlt immer mehr wurde.
Ich sage es, wie es für mich ist: Beim Backen gehören Milch, Eier und vor allem Butter dazu.

So, hier sind jetzt gleich die nächsten 10-Back-Minuten um. Drückt mir die Daumen, dass ich den Mixer nicht umsonst habe durchdrehen lassen.
Ich komme gerade aus der Küche zurück, die Teile sind immer noch nicht fertig. Komische Sache. Ich werde morgen berichten, ob es Muffins gibt oder nicht.

Nachtrag aus aktuellem Anlass: Die offenbar veganen Muffins sind gnadenlos durchgefallen. 0 von 10 möglichen Punkten. Zitat Timo: „Wären da nicht die gehackten Erdnüsse drauf, wäre es einfach nur braune Matschepampe.“. Und das trifft es genau. Man beißt rein und hat einen klebrigen Brei im Mund. Ich denke, ich habe das Geheimnis der veganen Brownies gelüftet.

Mein Back-Stolz ist gerade erschüttert. Aber ich weiß, ich habe nichts falsch gemacht. Habe das Rezept mehrfach gelesen. Die Dinger werde ich auch niemandem sonst zum Probieren anbieten. Weg damit. Aber die Silikon-Muffinförmchen kann ich empfehlen. Da ging sogar der vegane Klebe-Teig spurlos wieder raus.  

Und schon wieder Freitag. Wenn ich bedenke, dass ich vor vier Wochen noch Angst hatte, dass ich zu viel freie Zeit habe, mit der ich nichts anzufangen weiß. Totaler Quatsch. Im Gegenteil. Ich habe noch so viel zu tun und so viel vor. So wirklich sorge ich mich jetzt nicht mehr wegen möglicher Langeweile.

Jetzt zum Beispiel ist der Blog dran, meist beansprucht das so 1-2 Stunden pro Tag. Jetzt gerade vielleicht etwas länger. Ich habe mich nämlich wieder in den Garten gesetzt, um zu schreiben und hier gibt es immer was zu gucken. Nil hat grad vorbeigeschaut und kurz „Miau“ gesagt, ein kleiner Zitronenfalter umkreist die neuen Margeriten, die ich auch gleich noch gießen muss, und mein Blick schweift immer wieder durch den Garten auf der Suche nach dem Eichhörnchen. In den letzten Tagen war es immer hier und hat den halben Garten umgegraben. Wir scheinen hier noch einige geheime Nüsschen-Verstecke zu haben.

Ach, das wollte ich noch mit euch teilen, bzw. euch empfehlen. Mein Mittagessen bestand gerade aus zwei Butterbroten. Eins mit Camembert und (1. Empfehlung) rotem Feigensenf und eins mit (2. Empfehlung) Nutella und Quark. Vom Feigensenf hatte ich schon mal geschrieben, aber die Kombi Nussnougat-Creme und Quark … ein Traum! Das müsst ihr mal probieren. Jeder dem ich davon erzähle ist immer total skeptisch, aber wenn es dann probiert wird, ist da so ein Leuchten in den Augen. Also ihr nehmt ein Brot, ich am liebsten Vollkorn, mit Butter (unter Nutella gehört Butter), streicht Nutella darauf und dann den Quark. Hierbei darf die Quark-Schicht gern doppelt so dick sein, wie die Schokoschicht. Und dann ab damit in die Futterlucke. Erzählt ruhig mal, ob ihr es probiert habt und was eure Geschmacksknospen davon halten.

Mein zweites Tageswort dreht sich heute mitnichten um ein schwedisches Möbelhaus, auch wenn vielleicht einige das Wort als Produktnamen erkannt haben. Smulgubbe ist in der Tat ein IKEA-Pflanzen-Übertopf. So einen haben wir und darin haben wir eine sog. Lucky Plant. Die habe ich in Urlaubslaune auf Teneriffa in so einem Touri-Schnick-Schnack-Laden für 2,95 € gekauft. Kann man mal machen. Es handelt sich dabei erstmal nur um ein ca. 10 Zentimeter hohes Stück Stamm. Soweit ich weiß, gehört dieses Stämmchen zur Gattung Drachenbaum – das sind diese Zimmerpalmen, die fast jeder von uns hat.
So, das Ding soll man nun für 4 Wochen in ein Schälchen mit Wasser stellen und das Wasser jede Woche wechseln. Dann sprießen irgendwann die ersten grünen Blätter. Ich hatte selbst nicht dran geglaubt, aber nach exakt 4 Wochen wurde das Stämmchen grün. Nach noch weiteren 4 Wochen habe ich dann entschieden, dass das Stämmchen aus dem Wasserkübel in einen richtigen Topf mit Erde umziehen darf, damit es sich richtig entfalten kann – so kam der Palmensetzling auch zu seinem Namen „Smulgubbe“. Mein Traum war ja, dass es eine riesige Zimmer-Lucky-Plant wird.
Nun gut – so weit sind wir noch nicht. Mit Hingabe habe ich mich um Klein-Smulgubbe gekümmert. Doch irgendwann haben wir entdeckt, dass gefühlt Millionen von winzigen Fliegen in der Erde rumkrabbeln. Da hat sich alles bewegt. Das habe ich natürlich sofort gegoogelt. Raus kam, dass es sog. Trauermücken sind oder vielleicht auch Fruchtfliegen. Wie auch immer, die wollte ich da nicht haben. Also wurde Smulgubbe umgetopft, in richtig gute Palmenerde und auch – damit er nicht im Wasser steht – zusätzlich noch in so ein Kunststoffding und dann erst wieder in den Übertopf. Ich war so stolz ?
Lange Rede kurzer Sinn, nach einiger Zeit waren die blöden Fliegen wieder da. Neu gegoogelt. Ergebnis: Jetzt stecken Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in der Erde, ich habe eine Gelbfalle installiert und versorge meinen Zögling regelmäßig mit frischem Kaffeesatz. Es sind weniger Fliegen geworden, aber so richtig zufrieden bin ich erst, wenn auch die letzte Fliege das Weite gesucht hat.
Letztens hat Timos Mutter Blaukorn, zum Düngen, für einen der Außenbüsche vorbeigebracht und sie meinte, das könnte ich auch bei der Palme probieren.
Habe ich gemacht (s. Tagesfoto). Ich bin jetzt ganz aufgeregt und hoffe, dass das des Rätsels Lösung war und die blauen Körnchen nun endgültig die Fliegen ausrotten. Ich sage es nur ungern, aber es nützt ja nix, denn ich befürchte, jetzt ist Geduld gefragt.
Solltet ihr auch noch Tipps und Tricks haben, immer her damit bitte.
#rettetsmulgubbe #smulgubbemusswachsen

Und apropos schwedisches Möbelhaus. Also ich muss sagen, dass ich die neuen Maßmahmen zur schrittweisen Aufhebung der Schließungen der Geschäfte sehr skeptisch sehe. Ja, man sollte zugunsten der Wirtschaft, Einzelhändler, Dienstleister etc. nach und nach wieder einige Geschäfte öffnen. Aber, dass es jetzt plötzlich auch wieder ganze Shopping-Center, Möbelhäuser und weitere große Geschäfte sind…. Ich weiß nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir „Das ist zu früh.“ Ich habe das Gefühl, dass die Maßnahmen der letzten Wochen, gerade erst einigermaßen in den Köpfen der Menschen angekommen sind. Gerade erst lernen alle mit Abstand, begrenzter Kundenzahl etc. umzugehen. Und jetzt soll alles wieder anders werden.
Okay – die Geschäfte dürfen nur unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen öffnen, aber leider traue ich vielen Menschen nicht zu, dass sie dies weiterhin beachten. Vielmehr denke ich, dass jetzt in vielen Köpfen die Freude über die zurückgewonnene „Shopping-Freiheit“ überwiegt und nicht die angebrachte Vorsicht und Besonnenheit, mit der man an die ganze Sache rangehen sollte.
Vor allem, wie sollen denn z. B. die Möbelhäuser die Regelungen einhalten ohne dass sich z. B. riesige Schlangen vor den Geschäften bilden, weil nur eine bestimmte Personenanzahl ins Geschäft darf? Wie sollen die Mitarbeiter mit Schutzkleidung und Masken versorgt werden, wenn doch eigentlich für Pflegepersonal und Mitarbeiter in Drogerie- und Supermärkten nichts mehr zu bekommen ist? Müssen dann ständig Mitarbeiter die ausgestellten Produkte desinfizieren, weil der Kunde – und ich auch – gerne mal alles anfasst? Egal, ob mit oder ohne Handschuh. Oder wie soll in einem Einkaufszentrum die Kundenanzahl kontrolliert werden? Dort müssten dann eigentlich die Toiletten verschlossen bleiben, auch aus hygienischen Gründen und dann stellt sich aber die Frage, ob das rechtlich zulässig ist oder eine öffentliche Toilette Pflicht ist.
Mir persönlich sind da einfach noch zu viele Fragen offen.
Und bitte!?!? Wie dringend muss man denn jetzt zu IKEA um Teelichter und Nippes zu kaufen? Ja, ich will da auch gern wieder dort durchbummeln und die neuen „Geschmäcker“ der Duftkerzen kennenlernen und neue Sessel testen. Und bestimmt gibt es da draußen auch ein cooles T-Shirt, dass schon nach mir ruft. Aber bitte – dringend ist das alles nicht. Zumal ja wirklich unfassbar viele Geschäfte sehr schnell reagiert haben und – wenn sie es nicht schon hatten – einen Online-Shop aufgebaut haben. Es steht uns also eigentlich alles zur Verfügung, halt nur nicht mal eben. Okay, dann fallen Versandkosten an. Aber hey, die mussten beim Online-Shoppen vor Corona auch schon bezahlt werden. Aber irgendwie habe ich, wenn man das so in den sozialen Medien verfolgt, den Eindruck, dass manche Kunden der Meinung sind, dass in dieser Situation nicht nur der Versand geschenkt sein sollte. Nein! Niemand hat derzeit etwas zu verschenken.

Wie gesagt, ich verstehe die Not der Einzelhändler und z. B. Friseure, aber ich denke, man hätte vielleicht vorab schon darüber beraten müssen, wie diese schrittweise Öffnung aussehen soll und wie die Maßnahmen umzusetzen sind. Jetzt stehen die Einzelhändler da, freuen sich vermutlich auf der einen Seite und auf der anderen Seite sind sie ggf. etwas ratlos.
Bei den Friseuren habe ich es im Übrigen die ganze Zeit über nicht so kritisch gesehen. Hier kann man wie gewohnt bzw. ausschließlich mit Termin arbeiten und hat so nie mehr als z. B. 3 Kunden im Laden. Die Friseure hätten sich sofort mit Schutzmasken und/oder Visieren ausstatten können, zumal sie ja meist hinter dem Kunden stehen. Dann hätte es eben keine Dienstleistungen wie Augenbrauen zupfen/färben oder MakeUp geben können, halt nichts, wobei nah am Gesicht gearbeitet werden muss. Kompromisse auf allen Seiten sind hier gefragt.

Ich hoffe für uns alle, dass wir dieses doch sehr schnelle Vorpreschen nicht bereuen werden und im schlimmsten Fall innerhalb der nächsten Tage wieder alles geschlossen werden muss, weil die Infektionszahlen wieder ansteigen.
Vielleicht wäre es ein Kompromiss, Läden zu öffnen, aber die Kunden dürfen diese nur mit Masken betreten. Ja, ich bin für die Maskenpflicht. Ich denke, dass schützt uns nicht nur, sondern stärkt bei den Verbrauchern das Bewusstsein für die Situation, die noch lange nicht vorbei ist. Ein Öffnen der Läden ohne Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, gefährdet nicht nur die Mitarbeiter und Kunden, sondern suggeriert den Menschen doch irgendwie auch „Alles ist gut, alles läuft wieder.“. Und das ist falsch.
Ich für mich habe beschlossen, dass ich nicht in die wieder geöffneten Geschäfte gehe. Vorerst nicht. Zum einen, weil ich gerade nichts besonders dringend brauche und weil einfach noch nicht die Zeit zum gemütlichen Bummeln gekommen ist. Vielleicht werde ich es mir noch 1-2 Wochen ansehen. Die LockDown-Maßnahmen wurden auch permanent beobachtet und ständig neu bewertet. Morgen sollen endlich unsere bestellten Stoffmasken geliefert werden, d. h. dann auch für uns: nur noch mit Mundschutz in den Supermarkt.

Huiuiuiuiui – ich entschuldige mich schon jetzt für eventuelle Unsinnigkeiten, die ich schreibe. Ich habe nämlich leicht einen sitzen. So ist das jetzt. Mitgehangen, mitgefangen… oder so. Ich habe jetzt gerade unmittelbar nach dem FaceTime-Date mit Erika und Wein angefangen zu schreiben. Und aufgrund einiger Verzögerungen sind es eben drei Gläser Wein geworden. Nützt ja nix. Luxus-Sorgen. Die hat man doch gerne ?

So, erstes Tageswort: Frühsport. Man mag es kaum glauben, aber ich war heute schon vor der Arbeit Joggen. Dazu muss man sagen, dass „vor der Arbeit“ derzeit bei mir heißt vor 11.30 Uhr. Also alles im komfortabel grünen Bereich. Mir würde es nämlich im Traum nicht einfallen, vor der Arbeit Sport zu treiben. Vor der Arbeit schlafe ich. Also normalerweise. Ohne Corona.
Aber so war das recht entspannt. Wobei ich den Eindruck hatte, dass ich nicht die einzige bin, die derzeit mehr Freizeit hat als ihr lieb ist. Erstaunlich, wie viele Jogger um diese Tageszeit unter der Woche unterwegs sind. Aber gut, bei dem Wetter.
Mein Weißwein-Schwips und ich sitzen auch gerade im Garten und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. So schreibt es sich so furchtbar beschwingt.

Erika und ich hatten auch wieder so viel zu bequatschen. Es wird wirklich langsam Zeit, das nächste Glas Wein gemeinsam zu trinken, den Grill anzuschmeißen und bis in die laue Sommernacht hinein zu quatschen und zu lachen. Aber wir sind tapfer und vernünftig. Es geht gerade nicht, aber wir Frauen haben ja die Macht des Wortes. Läuft. Aber es gibt ja Leute. Aber gut, wir denunzieren hier niemanden. Außer TRUMP!
Ist das zu fassen, was dieser Typ … ach ich kann das gar nicht in Worte fassen. Bis heute habe ich die Hoffnung, dass irgendwann jemand um die Ecke kommt und sagt: „Trump. Verarscht!! Das war nur ein Gag.“ Aber leider ist das in den letzten drei Jahren nicht passiert.
Nachdem heute Morgen seine Sprecherin den neuesten Klopper zu Corona rausgehauen hat. Zusammengefasst: Sie ist der Meinung, dass die WHO über Corona besser hätte Bescheid wissen müssen. Weil, es ist ja schon Covid-19 und nicht Covid-1. Also die 19. Variante des Virus (Anmerkung von mir: es heißt Covid-19, weil es 2019 erstmals identifiziert wurde). Man kann doch diesem achso fortschrittlichem, unglaublich, unfassbar faszinierendem Land – den Vereinigten Staaten von Amerika – nur einen Schein ausstellen. Nicht nur, dass sie sich diesen schlecht frisierten Typen an die Macht gewählt haben, nicht nur, weil sie meinen, jeder Humpti-Dumpti, braucht ne Waffe – nee, die sind echt doof. So richtig blöd. Man kann doch diese Regierung und deren Aussagen in keinster Weise ernst nehmen. Erschreckend nur, wieviel Macht ER trotz allem hat.
Mit Worten ist das gar nicht mehr zu beschreiben. Ich merke auch, wie ich im Grunde die Nachrichten aus den USA und die Pressekonferenzen von Donald Trump einfach ignoriere. Es beleidigt meine Intelligenz und ich rege mich viel zu sehr auf. Ändern kann ich es auch nicht. Auch wenn es mir um die vielen Menschen leidtut, die unter dem Unvermögen des Toupets leiden und dieser Tage sterben müssen. Das Résumé nach jedem einzelnen Urlaub in den USA war: Wie im Film. Da wird ein Bild für die Welt aufrechterhalten, dass nach nur ein paar Sekunden genauerem Hinsehen, ganz schnell zerbröckelt. Wir, in Deutschland, müssen jeden Tag dankbar sein, für unser Sozial-System und das für uns so selbstverständliche Gesundheitssystem. Davon können Amerikaner nur träumen.
Und warum?? Weil ein einzelner meint, er müsste seine anatomischen Defizite durch Pseudo-Macht ausgleichen. Wobei ihm ja genau diese Macht vom amerikanischen Volk gegeben wurde. Traurig. Aber wenn sie es selbst nicht merken …

Aber trotzdem: Ist das krass!! Ein Land, dem eigentlich alle Möglichkeiten offen stehen, das sich selbst für die Krone der Schöpfung hält. Und dann ein orangener Typ, der einfach, weil er es auf Wunsch des eigenen Volkes darf, sich, wie Pippi Langstrumpf, die Fakten und die Welt macht, wie es ihm gefällt.
Wenn wir nicht alle seit Anfang 2017 wüssten, dass das tatsächlich passiert ist – keiner von uns würde es glauben.
Wenn im Duden oder im Oxford Dictionary eine Definition für Unwahrheiten und Selbstüberschätzung  stehen würde, dann stünde da ganz oben, in fett und kursiv, Donald Trump.

Aber, bevor ich mich da jetzt weiter reinsteigere und ihr euch womöglich auch – ich muss was essen. Allerdings müssen wir dafür erst den örtlichen Supermarkt aufsuchen. Timo möchte gern nochmal die Lachs-Röllchen haben und die soll er auch bekommen. Also bis morgen dann mal. Tüdelüüü ?

Jetzt ist es also soweit. Ich bin ab sofort in Kurzarbeit. Nur noch 17,5 Stunden pro Woche arbeiten. Komisch. Aber okay. Nützt ja nix. Es ist eine überlebenswichtige Maßnahme für meinen Arbeitgeber und auch für mich, damit ich auch nach der Krise noch einen Job habe.
Damit hätte wohl vor knapp 3 Wochen noch niemand gerechnet. Aber wir haben mit so vielem noch vor einiger Zeit nicht gerechnet, geschweige denn, dass wir uns hätten vorstellen können, wo wir am 15. April 2020 stehen. Aber ich sage es immer wieder: „Leute, es könnte schlimmer sein.“
Und man muss es mal so sehen, also ich für mich: Ich verdiene jetzt zwar weniger Geld, aber ich habe ja auch weniger Gelegenheit es auszugeben. Ich hatte ja bereits erzählt, dass ich nicht so die große Online-Shopperin bin. Wobei es mir derzeit schon in den Fingern juckt. Von Birkenstock gibt es jetzt, wohl ganz neu, eine Pantolette mit Obermaterial aus Nubuk-Leder in altrosa und einer rosé-goldenen großen Schnalle. Voll schön!!
Was mich zurückhält? Die blöde Vernunft, mein Gewissen und das Wissen, dass ich eben in den nächsten Wochen mit weniger Geld auskommen muss und meine laufenden Kosten, wie der Name schon sagt, weiter laufen. Ach, und zur Krönung, brauche ich natürlich genau jetzt neue Sommerreifen. Da geht jetzt die Bereifung des Autos einfach mal vor der meiner Füße. Aber schön sind die Tempelflitzer schon ?

Wer hätte das gedacht, dass sich diese Marke mal zum absoluten Top-Schuh mausert. Super bequem und mittlerweile Modelle in vielen coolen Farben und Materialien. Könnt ihr euch auch noch erinnern, wie gern man als Kind der 80er Birkenstock-Sandalen hatte? Ich habe sie gehasst. Ich fand die so richtig doof. „Ökolatschen“ haben wir sie immer genannt. Das lag wohl auch daran, dass die Kork-Pantoffeln damals auch eher ein Schuhwerk für „Bio-Menschen“ waren. Wir hatten genauso eine „Bio-Familie“ in der Nachbarschaft. An dieser Stelle möchte ich sofort anmerken, dass wir mit dieser Familie immer sehr eng befreundet waren und die „Bio-Mama“ ? noch heute eine liebe Freundin ist.
Ich weiß noch, wie ich als Kind das erste Mal in deren Wohnung kam – barfuß. Einer der ersten Eindrücke war nämlich der harte, kratzige Sisal-Bodenbelag. Und überall hat es auch so „öko“ gerochen. Die Möbel, natürlich alle aus unbehandeltem Holz, Brot immer mit Körnern, viel Mineralwasser, Schulhefte aus Umwelt-Papier aus dem „anderen Laden“ und Brotaufstrich „Tartex“ aus dem Reformhaus. Das war für mich damals alles neu. Die Kinder – mit denen ich dann auch immer gespielt habe – hatten ein Hochbett mit Rutsche im Kinderzimmer, eine Schaukel mitten im Wohnzimmer und der Knaller war das Wasserbett im Elternschlafzimmer. Der Wahnsinn!
Irgendwann habe ich dann auch Schulhefte aus Umweltpapier bekommen und es gab dann auch bei uns Körner-Brot. Esse ich auch bis heute fast ausschließlich – aus Überzeugung.
Und aus der Not heraus, bin ich auch vor einigen Jahren wieder bei den Kork-Pantoffeln gelandet. Ich hatte mir mit nagelneuen Schuhen (wie passend), beim ersten Tragen, nicht nur Blasen gelaufen, sondern auch einen Nagel in die Verse gerammt, der aus dem Absatz des Schuhs kam. Mit letzter Kraft konnte ich mich damals zum Schuhgeschäft schleppen und habe meine geschundenen, aber schon mit Pflastern versorgten Füße, in in das wohltuende Fußbett von ein Paar Birkenstock-Latschen gebettet.
Mittlerweile mein Highlight des Frühlings und beginnenden Sommers: „Endlich wieder rein in die Latschen“.

Ein Highlight ist für mich auch jeden Tag zu sehen, wie viele mittlerweile täglich meinen Blog lesen. Das kann ich ja in diesem Dashboard-Ding (Tag 12) sehen. Keine Ahnung, was ich erwartet habe, als ich vor 26 Tagen (!) zu Timo sagte: „Weißte was, ich schreibe ab sofort Tagebuch – also so nen Blog.“. Das war ja nur so ne fixe Idee. Aber ich habe, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass so viele ihn täglich lesen und, dass ich auch so viel Lob bekomme und das es für mich zu einer Verantwortung wird, an der ich wirklich Spaß habe. Fast jeden Tag schreibt mir jemand, wie viel Spaß es macht meine Geschichten zu lesen und wie gut ich das mache. Oder mir wird ausgerichtet, dass man den Blog an jemanden weitergeleitet hat und derjenige auch ganz begeistert ist. Wow! Danke! Das freut mich wirklich sehr und ich bin sehr geschmeichelt.
Aber!! Ich mache ja nur einen Teil der Arbeit. Damit das alles so hübsch aussieht und auch funktioniert, habe ich ja meinen allerliebsten Haus- und Hof-Administrator. Timo hat für mich die Seite aufgebaut und mir erklärt, wie ich das alles zu handhaben habe. Und wenn ich mich jetzt mal verklicke oder die zulässige Anzahl meiner Schlagwörter überschreite oder sonst irgendwas mit der Seite ist, was ich nicht verstehe, ist Timo meist nur ein „Kannst du mal bitte gucken.“-weit entfernt.
Also gebe ich das Lob gern auch an den verantwortlichen IT-ler (www.paprika-media.de) weiter ?