Ja, es ist ein sehr tierischer Tag. Begonnen hat er mit meiner Wenigkeit als Fleißbienchen. Jaaahaaa! Nach dem Aufstehen bin ich zackig eine mittelgroße Runde gelaufen, zurück nach Hause, „Elefantenhaut“ (noch ein Tier 😊) auf die weiße Wand im Bad aufgepinselt, geduscht und gearbeitet. Das war der Tag zwischen 8.30 und 15 Uhr.
Gegen 16 Uhr ging es dann gleich tierisch weiter. Wir haben nämlich die kommenden zwei Wochen zwei tierische Gäste: Punky und Pünktchen – die zwei Meerschweinchen von den Jungs einer Freundin. Die sind jetzt bei uns im Esszimmer eingezogen und wir haben sie so platziert, dass wir sie von der Couch aus im Blick haben und ich sie während der Arbeit auch ein wenig unterhalten kann. Sie aklimatisieren sich gerade noch und scheinen noch ein wenig schüchtern. Aber ich denke in den nächsten Stunden werden sie sich hier einleben.
Die Ankunft der Schweinchen wurde nicht nur von Sarah und den Jungs, sondern auch von Lu, der französischen Bulldogge, begleitet. Ein absolutes Energiebündel, nachdem sie einmal quer durchs Haus gejagt ist hat sie sich den Garten vorgenommen und so richtig getobt und das natürlich mit dem größten aller Stöckchen.

Gerade – nachdem ich noch eine Schicht Elefant auf die Wand aufgetragen habe – haben wir dann noch einen Krankenbesuch gemacht. Es war gestern ja abgesprochen, dass Nil heute zum Tierarzt soll und wir sie ggf. festsetzen, wenn sie morgens bei uns ist. Sie kam aber nicht, bis jetzt nicht. Und wir hatten schon vermutet, dass ihre Besitzer sie schon eingefangen und zum Tierarzt gebracht haben. Genau so war es auch, haben wir soeben erfahren.
Der Arzt vermutet, dass Nil einen Abszess am Bein hat, also eine Art Entzündung. Von einem Bruch geht man momentan nicht aus. Sie hat jetzt eine Penicillin-Spritze bekommen und muss am Freitag noch einmal zum Doc. Sollte es dann nicht besser sein, muss sie dann doch betäubt und geröntgt werden. Drücken wir mal die Daumen.
Das Schlimmste aber ist, dass Nil quasi Bettruhe verordnet wurde. Also nicht raus und rein, wo und wann sie will. Das ist für sie die Höchststrafe, die sie vermutlich auch gerade überhaupt nicht verstehen kann. Nützt ja nix. Da muss sie jetzt durch. Sie ist also jetzt bei ihren Besitzern eingesperrt. Aber anders geht es nicht, denn sobald irgendwo eine Tür aufgeht, wäre sie weg. Vermutlich ist sie von der Spritze und dem anderen Medikament jetzt sowieso erst einmal etwas müde, so dass vielleicht zumindest die ersten 24 Stunden nicht ganz so schlimm werden. Aber bis Freitag ist doch noch eine Menge Zeit tot zu schlagen.

Heute Morgen beim Laufen hatte ich seit langem Mal wieder so einen „Whaaaat is hier eigentlich los? Was erleben wir hier gerade?“-Moment. Also zum Thema Corona. Ich hörte während dem Laufen Radio-Nachrichten und da ging es unter anderem darum, dass die Rückkehrer von den Balearen ggf. erst einmal 14 Tage in Quarantäne müssen, weil eben gerade genau das passiert, wovon auszugehen war. Die Menschen fahren in den Urlaub, vergessen die Lage, vergessen Corona und somit auch die Abstands- und Hygieneregeln. Sie vergessen einfach, dass es nicht vorbei ist und es wird auch noch nicht so bald vorbei sein. Und wenn genau solche Menschen jetzt so weiter machen, wird es auch nach den Urlaubswochen nochmal richtig knackig, was Corona-Maßnahmen angeht. Ich bekomme es einfach nicht in den Kopf, wie man so gedankenlos sein kann. Und ich kann auch nicht verstehen, warum ab dieser Woche wieder 150 Personen gemeinsam privat feiern können oder bis zu 300 Personen zu einer Veranstaltung gehen dürfen. Als würde da irgendwer die Abstandsregel einhalten (können). Ich bin der Meinung man hätte das Ende der Urlaubszeit abwarten sollen um dann erstmal sicherstellen zu können, dass die Schulen geöffnet werden, die Kinder in die Kita gehen können.
Ja, ich vergesse es auch, aber ich bzw. wir sind in der Corona-Normalität angekommen. Sprich wir haben immer mind. eine Maske für jeden von uns dabei, treffen uns immer nur mit 2 bis max. 4 Freunden, fahren nicht in den Urlaub und meiden generell große Menschenansammlungen. Und wir werden unsere Masken auch weiter tragen, auch da, wo es nicht vorgeschrieben ist. Wir tragen sie einfach dann, wenn wir es selbst für nötig erachten.
Und das war heute wieder dieser Moment: Wie krass ist das bitte!?!? Wir leben gerade mit einer Pandemie! Wer hätte gedacht, dass wir mal eine Maskenpflicht haben? Wer hätte überhaupt gedacht, dass uns so etwas mal bedrohen würde? Hat schon etwas von einem Apokalypsenfilm.
Vielleicht ist es auch genau das, was die Leute jetzt nach einigen Monaten alles vergessen lässt. Zum einen wollen sie sich ihre Freiheiten nicht nehmen lassen und zum anderen „wir sind doch unverwundbar, uns kann doch keiner was, so schlimm wird das schon nicht sein und das war doch jetzt lange genug“.
Doch es ist schlimm und es ist erst vorbei, wenn man weiß was wirklich gegen das Virus hilft. Und wenn jetzt selbst das Trumpeltier eine Maske trägt! Ja dann, dann wird es Zeit es ernst zu nehmen.
Nee, mal im Ernst, es ist ernst. Es ist ernst, weil einfach noch viel zu wenig über dieses Virus bekannt ist, weil es keinen Impfstoff gibt und weil jetzt die ersten Studien andeuten, dass ein Geheilter offensichtlich nicht ewig Antikörper hat, die ihn gegen eine zweite Infektion schützen. Wir müssen einfach weiter abwarten und uns wohl auch in einigen Dingen schlicht in Geduld üben.
Nützt ja nix.

Und schon wieder ist ein Wochenende und auch ein verhasster Montag rum. Es ist tatsächlich wieder etwas später geworden, als ich mir vorgenommen hatte, aber wie Timos Mama immer sagt „Bei euch ist immer was los.“ Richtig. So siehts aus. Aber nützt ja nix – man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen.
Beendet haben wir den Tag gerade spontan bei und mit unseren Nachbarn – den Besitzern von Nil. Und gemäß der berühmten türkischen Gastfreundschaft wurden wir auch überhäuft mit leckeren türkischen Spezialitäten. Unglaublich. Das Treffen war absolut gar nicht geplant und trotzdem standen plötzlich leckeres Brot, Joghurt mit Gurke, Köfte, Hühnchen und und und auf dem Tisch und die Gastgeberin entschuldigte sich noch, dass es alles „nur mal schnell“ gemacht war. Sooo lecker und gut. Wirklich ein schöner Abschluss für einen Montagabend.
Zustande gekommen ist das Treffen, weil wir uns alle ein wenig um Nil sorgen. Denn seit Sonntag humpelt sie. Es sieht aus, als könnte sie mit dem rechten Hinterbein nicht mehr richtig auftreten. Wir wissen leider alle nicht, wie es dazu gekommen ist. Sie ist ja nun mal ein Freigänger und jede Nacht unterwegs. Es kann also sein, dass sie irgendwo runtergefallen ist, blöd irgendwo hängen geblieben ist oder sogar von einem Auto angefahren wurde. Nachdem sie nun heute den zweiten Tag gehumpelt ist und wir den Eindruck hatten, dass sie sehr ruhig und anhänglich ist, haben wir ihren Besitzern nochmal Bescheid gegeben, ob man nicht morgen doch besser mal zu einem Arzt gehen sollte. Nil kann noch auf unsere Küchenzeile springen – klar, Leckerlies gehen immer – aber so richtig, will sie dann nicht mehr runter. Und so blieb sie dann eben einfach oben auf der Theke liegen und das ist tatsächlich noch nie vorgekommen.
Also sicher ist sicher. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass, wenn Nil morgen früh zu uns kommt, wir sie erstmal bei uns behalten, bis unsere Nachbarn sie mit einem Körbchen abholen kommen. Da muss sie dann durch. Ist ja nur zu ihrem Besten.
Jetzt liegt sie hier gerade neben mir und ruht sich aus. Das kann ja auch nicht schaden.

So, was gibt es denn nachträglich von gestern zu berichten? Eigentlich gar nicht so viel. Wie es sich für einen Sonntag gehört, war ich natürlich morgens gleich Laufen und schon da deutete sich an, dass es ein wirklich schöner Sonntag wird. Und nach meinem sonntäglichen Schönheitsprogramm habe ich mich auch gleich in den Tag gestürzt. Da wir doch den ganzen Samstag unterwegs waren, habe ich dann gestern erst die Wand im Bad abgeklebt und neu weiß gestrichen. Morgen kommt dann auch diese Elefanten-Schicht drauf – dann kann man die Wand wohl besser auch mal abwischen, bzw. Wasserspritzer hinterlassen keine Spuren.
Ich habe gestern noch einen neuen Versuch gestartet Mohn anzupflanzen. Dafür habe ich die kleinen Mohnkörner diesmal zuerst in kleine Töpfe verbuddelt. Laut Packung kommen aber die ersten Blüten ungefähr in zwei Jahren. Hmm – ich weiß jetzt schon, dass mir das zu lange dauert. Aber gut, warten wir mal ab.
Dann habe ich gestern den zweiten Band von „Das Lied von Eis und Feuer“ zu Ende gelesen und einfach endlich mal wieder im Garten gesessen. Herrlich.

Von unseren drei Vogel-Findelkindern gibt es nichts Neues. Und das ist gut, denn das heißt, wir haben sie gestern nicht tot im Garten gefunden. Ich bin also guter Hoffnung, dass sie die doch etwas schwierige und langwierige Rettungsaktion überstanden haben. Vielleicht haben sie die gewonnene Zeit genutzt und ihre ersten Flugversuche optimiert. Dann sollten sie jetzt erstmal safe sein. Und da Nil offensichtlich verletzt ist, war auch gestern Jagd-technisch nichts zu befürchten.
Trotzdem waren gestern und heute hier einige Vögel in Alarmbereitschaft. Wir haben mittlerweile rausgefunden, dass die Vögel sich tatsächlich untereinander warnen, wenn sich ein Feind am Boden oder sogar aus der Luft nähert. So wussten wir immer, wann Nil im Garten ist oder sich nur nähert, denn dann wurde hier mit einem regelmäßigen, schrillen Pfeifton der Alarm ausgelöst. Nicht zu vergessen, dass hier (zumindest im Garten ) noch mindestens zwei Katzen (die wir kennen) ein und aus gehen. Ruhe gab es hier also immer nur, wenn einer von uns bei Nil war oder Nil gar nicht anwesend. Und wenn dann doch Alarm war, war wohl eine der anderen Fellnasen in Sichtweite. Das ging auch heute noch den ganzen Tag so. Und ich kann euch sagen, zwischenzeitlich ist das ganz schön anstrengend.

Ich wollte schon früher geschrieben haben, aber wir hatten gerade noch einen Einsatz, einen Einsatz der SoKo „Piepmatz“.
Folgendes hat sich zugetragen. Wie angekündigt, waren wir heute Mittag direkt in Roermond und haben uns den letzten, jetzt wirklich allerletzten, Le Creuset Serviettenhalter gesichert. Mehr aber auch nicht. Und ich muss wirklich sagen, in diesem Outlet hat man den Eindruck, es ist nie etwas gewesen. Also Corona und so. Es war rappelvoll, 98 % der Menschen haben keine Maske getragen (wir somit umso überzeugter) und Abstand, ja das war so gut wie nicht möglich. Von daher haben wir uns da gar nicht lange aufgehalten, sondern sind noch ein bisschen durch die eigentliche Stadt Roermond spaziert. Das hatte ein bisschen was von Urlaub.
Naja, dann waren wir eben zurück und es dauerte gar nicht lange, da kam auch Nil schon in den Garten spaziert und kurze Zeit später sagte Timo „Nil hat schon wieder etwas gefangen.“. Ich hatte schon die Befürchtung, dass wir wieder ein totes Vogelbaby einsammeln müssen. Dann hab ich das Vögelchen gesehen und es war wider Erwarten quicklebendig. BibuBibuBibu – Einsatz für die SoKo „Piepmatz“. Ich habe also die Katze zur Seite gehalten und versucht das Vögelchen einzufangen. Es konnte, wie letztens der kleine Kamerad, statt fliegen bisher eher purzeln. Und so ist es dann ins Gebüsch gepurzelt, mir aus den Augen und Nil ist hinterher. Da sich die Katze leichter einsammeln lässt, habe ich zuerst Nil gefangen und im Haus eingesperrt. Ich hab versucht das Vögelchen im Gebüsch zu finden, aber kleines graubraunes Vögelchen im dunklen Gebüsch – schwierig. Dann rief Timo „Schau mal, hier ist noch eins.“. Und da saß wirklich noch so ein kleiner Piepmatz in der Wiese, den haben wir dann erstmal aufgesammelt. Und dann haben wir versucht das Nest zu finden. Ist uns leider nicht gelungen, aber wir konnten die ganze Zeit über die aufgeregten Vogel-Eltern hören und sehen und haben versucht ihnen zu folgen. Ging irgendwie nicht.
Jetzt hatte ich immer noch das Vögelchen in der Hand und es schien sich auch so langsam an mich zu gewöhnen, reagierte auf meine Stimme und wurde immer ruhiger.
Dann sagte Timo „Hier ist noch eins.“ Jap, Patient Nummer 3. Hat Timo eingesammelt. Der war zwischenzeitlich auch im Haus und hat eine Schale geholt und die mit Erde und Gras aufgefüllt, quasi als Nest-Ersatz. Den Teller haben wir dann in den Nussbaum gesetzt und die beiden Vögelchen hinein. Mein kleiner Freund wollte gar nicht mehr weg und blieb erstmal auf meiner Hand sitzen.
Timo hat sich in der Zwischenzeit auf die Suche nach dem ersten Vögelchen gemacht. Dazu haben wir die Katze raus gelassen und die ist gleich wieder Richtung Gebüsch gelaufen und hat offensichtlich – voll im Jagdmodus – gesucht. Timo ist gleich hinterher, hat die Mülltonne weggezogen und siehe da, die Katze hatte das Vögelchen gefunden, kurz mit der Pfote danach geschlagen und so das Vögelchen direkt in Timos Hände getrieben. So war auch der dritte Vogel erstmal safe. Den haben wir dann zu seinen Geschwistern ins neue Nest gesetzt und dann gewartet.
Die Katze hatten wir zwischenzeitlich wieder eingesperrt.

Irgendwann purzelte wieder ein Vögelchen aus dem Baum. Die Eltern schienen sich mittlerweile auch in der Nähe aufzuhalten, denn man hatte den Eindruck sie riefen nach den Babies und die antworteten auch. Den Nest-Flüchtling haben wir wieder zurückgesetzt, Nr. 2 hatte sich mittlerweile auf einen Ast gesetzt. Das Spielchen ging dann noch eine Weile. Immer mal ist einer der drei rausgefallen. Und immer mal wieder habe ich den kleinen Tollpatsch eingesammelt und zurückgesetzt. Der eine kam dann auch einmal sofort zurückgesprungen und ist mir quasi ins Dekolleté gefallen und hat sich an meinem Pulli festgekrallt.
Gut, das konnten wir jetzt nicht ewig so machen, also haben wir, als wieder ein Vögelchen raus fiel, es mal loslaufen – naja, stolpern – lassen. Und dann ging es auch los. Die Eltern kamen angeflogen und blieben dann auch immer in der Nähe. Und so machte sich dann das kleine Vögelchen auf den langen Weg, der ihm von den Eltern vorgegeben wurde. Immer geradeaus zum Birnenbaum. Plötzlich kam dann auch das zweite Vögelchen aus dem neuen Nest geflogen und schlug die Richtung „Birnenbaum“ ein. Auch begleitet vom Rest der Familie. Jetzt saß Nummer 3 noch im Nest und schien nicht so ganz zu wissen, was zu tun ist.
Also habe ich ein bisschen Hilfe geleistet und es aus dem Nest genommen und zum Birnenbaum getragen. Doch als ich es absetzen wollte, hielt es sich an meiner Hand fest. Aber es piepste. Ich habe dann die Hand hochgehalten und ein bisschen bewegt, so dass die Flügelchen ausgebreitet wurden. Und dann ging es ab – das kleine Vögelchen flog, nicht weit, aber immerhin, in das Gebüsch hinter dem Birnbaum und hielt sich dann an einem Ast fest. Und dann wurde es auch schon von den Eltern „eingesammelt“. Irgendwo dahinten in der Ecke, scheint also die Homebase der Familie zu sein. Wir wissen gar nicht genau, was es für Vögelchen sind. Eher klein, so Spatz-Größe.

Wir sind mittlerweile wieder drinnen und werden von der Katze vollgeheult. Die bleibt jetzt – selbstverständlich gegen ihren Willen – noch ein bisschen drinnen, um den Vögelchen die Chance zu geben, sich wieder zu sammeln, in Sicherheit zu bringen und vielleicht eine kleine Flugübung zu absolvieren. Nützt ja nix. Ich hoffe einfach mal, dass die drei Kleinen die Nacht überstehen. Denn es ist ja klar, dass Timo und ich nicht die ganze Nacht Wache halten können. Hmm, naja, ich kenne mich ja ein bisschen. Das beschäftigt mich jetzt bestimmt noch eine Weile.

Nachtrag: Wir haben gerade draußen nochmal nachgesehen und das eine Vögelchen hing immer noch hilflos an dem Ast. Also wieder eingesammelt und es wollte gar nicht mehr weg. Ist einfach auf der offenen Hand sitzen geblieben und hat mir vor Freude gleich zweimal in die Hand gek….
Aber ich habe jetzt auch das Nest gefunden. Leiter raus, auf die Leiter hoch und den Vogel am Nest abgesetzt, er ist auch von alleine hinein gehüpft. Hoffen wir mal, dass das jetzt gut geht. Die Katze scheint immer noch im Jagdfieber zu sein.

Nachtrag 2: Zwischenzeitlich habe ich auch noch ein zweites Vögelchen in das richtige Nest gesetzt und so langsam haben sich auch die Vogel-Eltern wieder beruhigt. Aber wir haben jetzt auch gelernt, dass der Alarm wieder los geht sobald die Katze im Garten auftaucht. Könnte also ein spannender Abend werden.

Sorry, ist schon wieder spät geworden, aber dafür beeile ich mich jetzt auch.
Wir kommen grad vom Chinesen. Wir haben lecker in Pulheim bei Lee gegessen. Reis, Reisnudeln, Hühnchen, Schwein, Garnelen und was alles so zu einem chinesischen Essen dazu gehört. Zum Abschluss gab es aufs Haus einen Kiwi-Cocktail. Das war was ganz Leckeres. Jetzt sind wir pappsatt wieder zurück. Nil hat auch schon auf uns gewartet und stromert gerade durchs Haus.
Apropos Katze und durchs Haus. Gestern Abend hatten wir ganz kurz neuen tierischen Besuch. Eine junge schwarze Katze oder Kater, das wissen wir nicht, da wir ihn bzw. sie nicht kennen, kam plötzlich recht selbstverständlich ins Haus spaziert und schien auf direktem Weg in die Küche zu sein. Ich habe, in dem Moment als ich sie entdeckte, recht laut „Guck mal“ gerufen, da hat sie sich erschrocken („Hähh, hier wohnt jemand?!?“) und ist wieder raus gelaufen. Mal sehen, wir haben sie schon öfter im Garten gesehen, also ist davon auszugehen, dass sie uns ggf. nochmal besuchen kommt. Wobei wir uns schon fragen, was Nil wohl dazu sagt. Ist ja hier schließlich ihr Revier. Sollte sich noch etwas tun, werde ich natürlich berichten.

Sonst war der Tag heute recht normal. Nach der Arbeit habe ich direkt mal den lästigen Haushalt erledigt. Also saugen, wischen, Bäder putzen und die Wäsche ist auch schon fertig. Am Wochenende steht dann noch ein frisches Bett an und ich möchte gern im Badezimmer die Wand hinter den Waschbecken neu streichen und mit sogenannter Elefantenhaut versiegeln.
Bevor ich das aber morgen angehe, werden wir noch einmal ins Outlet nach Roermond fahren. Uns steht nämlich ganz viel Glück ins Haus, da wir heute einen Vorfall mit Scherben hatten.
Ich hatte Timo den neuen Le Creuset Servietten-Halter gegeben, damit er unten drunter so Filz-Stopper klebt. Ich habe den Eindruck, dass er sonst auf dem Tisch zu doll kratzt. Er nimmt ihn, dreht ihn um – und wir vergessen beide – dass da lose das kleine Steingut-Deckelchen drauf liegt. Tja und das hat den Sturz aus über einem Meter Höhe nicht so richtig überstanden. Es ist nicht richtig zersprungen, aber an einer Ecke ist ordentlich was abgesplittert. Wir werden es auf jeden Fall kleben, aber man wird den Schaden sehen.
Tja und dann haben wir überlegt. Es ist nämlich so, dass dieser spezielle Servietten-Halter aus dem LC-Programm genommen wurde und wir am Montag in Roermond den vorletzten verfügbaren gekauft haben. D. h. ein letzter steht da noch. Und ich habe mal recherchiert, auch im Internet ist das Ding nicht zu bekommen.
Nützt ja nix. Wir werden also morgen Vormittag direkt noch mal nach Holland düsen, das ist von hier nicht weit, und den letzten Servietten-Halter (seiner Art 😉) kaufen. Ich habe bereits in dem Store angerufen und ihn zurücklegen lassen. Ja, ich habe auch überlegt, ob das verhältnismäßig ist und wahrscheinlich ist es das nicht so richtig. Aber ich finde dieses Teil toll und man kann es anscheinend sonst nirgendwo kaufen und wird es auch nie wieder können. Und da es da gerade im Sale ist – 17 € – kann man das mal machen. Und wir werden die Tour dann vielleicht auch gleich noch mit einem Mittagessen im Pfannkuchen-Haus verbinden.

Jetzt noch zum ultimativen Highlight des Tages. Ich habe ein Geschenk von Timo bekommen!! Eine Überraschung!! So toll. Im Tagesfoto seht ihr es: Eine neue Nachttischlampe mit integriertem Weinkühler 😊
Nein, Spaß. Es ist ein Weinkühler von WMF, aber tatsächlich mit LED-Beleuchtung. Ein Hammer-Teil. Das sieht richtig schön aus. Und ganz praktisch, das Ding läuft entweder direkt an der Steckdose oder mit Akkus und das dann bis zu 4 Stunden. Die Helligkeit hat drei Abstufungen und man kann die Beleuchtung einfach per Berührung des Weinkühlers anschalten, verstellen und ausschalten.
Das Gerät hatte ich am Montag in Roermond entdeckt und mich spontan verliebt, aber es war mir dann doch etwas zu teuer. Und jetzt hat Timo ihn mir bestellt 😊 Ich hab mich sehr gefreut und freue mich auf viele laue Sommernächte in denen wir draußen den Wein kühlen und beleuchten.

Also wäre mein Nachname Banner, wäre ich wohl bis heute Mittag grün gewesen. Vor Wut.
Gestern Abend habe ich mir vor dem Schlafengehen die Haare ausgebürstet und es hat nichts besser gemacht. Im Gegenteil. Die Bürste ging quasi ins Nichts. Gut die Hälfte meiner Haare, wenn nicht mehr, sind weg. Das hat mir dann den Rest gegeben und es flossen ein paar Tränen. Wie so ein Buchsbäumchen, rund und bauschig am Hinterkopf, irgendwie wie ein verkehrt herum getragener Fechthelm. Wie man es auch nennt, es ist viel zu kurz.
Es ist so stufig, dass das Haar oben am Kopf sich durch die Locken, wie zu einem Nest zusammen zieht. Und wenn ich mir die Haare zusammenbinde, muss es, damit es überhaupt hält, so straff sein, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme. Setze ich den Dutt oben am Kopf an, fallen die unteren Haare raus, setze ich den Dutt unten an, fällt das obere Nest raus.
Nützt ja nix. Es ist jetzt wie es ist. Das muss jetzt raus wachsen und reguliert sich hoffentlich jetzt nach und nach. Solange muss ich die Haare irgendwie zusammenbinden. Offen geht für mich überhaupt nicht.

Ich hatte auch wirklich den ganzen Vormittag mit meiner Stimmung zu kämpfen. Helfen kann einem da keiner. Ich weiß ja selbst, dass Haare wieder nachwachsen. Aber das tun sie nun mal nicht in den nächsten zwei Tagen.
Mich erinnert das Ganze auch sehr an eine meiner schlimmsten Haarschneide-Erfahrungen. Die hab ich vor ca. 14 Jahren in der Türkei gemacht. Bei den Friseuren dort kann man sich für kleines Geld die Haare schneiden lassen und nachdem ein paar andere Hotelgäste gesagt hatten, dass sie die Gelegenheit jedes Mal nutzen und immer zufrieden sind, habe ich mir auch gedacht „Was solls. Im Zweifel wachsen die Haare nach und beim Spitzenschneiden kann ja nicht so viel schief gehen.“. Denkste!
Ich bin also mit meiner damals besten Freundin zu diesem Friseur gegangen. Es fing auch super an mit einer tollen Kopfmassage und tollem Shampoo. Die Kommunikation war auch kein Problem, da der Friseur Englisch und sehr gut Deutsch sprach. Also bitte Spitzen schneiden. Und dann wurde es komisch. Ich sollte nämlich nicht normal auf dem Stuhl sitzen, sondern mich vorn über beugen, bis meine Haare – damals noch ziemlich lang – komplett nach unten hingen. Ich konnte dann durch die Beine meine Freundin sehen, die hinter mir auf einer Couch saß. Der Friseur nahm dann meine Haare von unten, drehte sie in sich zusammen und dann habe ich nur noch gespürt, wie ein großes Messer vom Nacken aus, meinem Kopf entlang die Haare abgeschnitten hat. Und ich konnte währenddessen die Blicke meiner Freundin sehen. Horror!
Danach sollte ich mich wieder aufrichten und es ging an die Feinarbeit. Mir wurden die Haare glatt geföhnt und erstmal war es gar nicht so schlimm. Kürzer, aber okay. Es fühlte sich auch nach wesentlich weniger Haar an, aber der Schnitt war okay. Bis ich auf die Straße trat und die hohe Luftfeuchtigkeit die Kontrolle über mein – wie ich schon sagte, von Natur aus lockiges – Haar übernommen hat. Es dauerte ungefähr 15 Minuten und die Föhn-Arbeit des Friseurs war dahin. Und was dann zum Vorschein kam, war schrecklich. Durch diese eigenartige Schnitt-Technik, war mein Haar quasi ab der Schädeldecke durchgestuft. So krass, dass mir die Haare oben am Kopf in alle Richtungen abstanden, weil die erste Stufe viel zu kurz und viel zu weit oben am Kopf war. Es war schrecklich und ich habe meine Entscheidung monatelang bereut, denn es hat ewig gedauert, bis die Stufen einigermaßen raus gewachsen waren. Es sah aus, als hätte ich einen Helm aus Haaren.

Gut, ich hab es vor 14 Jahren überlebt, dann werde ich es auch diesmal überstehen und ich habe ja schon vor längerer Zeit Beanies für mich entdeckt. Also dies dünnen Mützen die am Hinterkopf immer ein bisschen überlappen und runterhängen. Und bei den derzeitigen Wetterbedingungen, könnte das eine Überbrückungsmöglichkeit werden.

So, aber jetzt erstmal weg von meinen Haaren, schauen wir über den Rand der Haarkrone hinaus, mal wieder in die Vereinigten Staaten – in das bunte Bällebad vom Trumpeltier.
Ich habe gestern einen, wie ich finde, recht spannenden Artikel gelesen: Trumps Nichte berichtet von Vernachlässigung und Missbrauch. Mary L. Trump, die Nichte von US-Präsident Donald Trump, hat ein Buch über die „dunkle Geschichte der Familie“ geschrieben. Der Titel: „Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“. (Quelle: WELT)
Natürlich möchte der „Hauptdarsteller“ dagegen vorgehen, was auch sonst. Aber ich finde tatsächlich den Buch-Titel sehr erschreckend. Er spiegelt einfach mal die Meinung vieler Menschen außerhalb und mittlerweile auch einiger in Amerika lebender Menschen wieder. Und ich glaube, die meisten von uns haben eine ziemlich eindeutige Meinung über Trump.
Mary Trump warnt die Amerikaner und den Rest der Welt vor ihrem Onkel. Und das, mit der Gesichte seines Lebens. „Das habe Trump die Fähigkeit genommen, „das gesamte Spektrum menschlicher Emotion zu entwickeln und zu erfahren“. „Mary Trump unterstellt ihrem Onkel auch, ein Narzisst zu sein: Trump erfülle alle Kriterien, schreibt Mary Trump laut „New York Times“. Die Zuschreibung greife dennoch zu kurz. Seine Verhaltensweisen seien oft so unerklärlich, dass eine genaue Diagnose nur mithilfe von Tests erstellt werden könnte, denen sich Donald Trump nie unterziehen würde.“ (Quelle: www.welt.de, 8. 7. 2020)
Und ich meine, das passt doch alles zu dem Eindruck den wahrscheinlich jeder halbwegs intelligente Mensch von dem „mächtigsten Mann der Welt“ hat. Ich bin gespannt und neugierig, vielleicht lade ich mir das Buch mal auf meinen kindle.

Die nächste vermeintlich absurde Nachricht aus Übersee: Kanye West möchte als neuer US-Präsident kandidieren. So gut, so lächerlich. Wirklich? Leider absolut nicht unrealistisch. Er hat zwar bereits einige Fristen versäumt um seine Kandidatur „einzureichen“, aber da er ein bekannter Trump-Sympathisant ist, wird der Donnie ihm bestimmt behilflich sein.
Wer Kanye West nicht kennt. Er ist ein US-amerikanischer Rapper und Mode-Designer und der Ehemann von Reality-Queen Kim Kardashian. Und wenn jemand ein Narzisst ist, dann er. In einer Radiosendung hat mal er sein überzogenes Selbstbewusstsein demonstriert. Er verglich sich mit Michelangelo und Richard Wagner, bezeichnete sich selbst als Genie und hält sich allgemein für einen Gott. Sein Größenwahn scheint grenzenlos zu sein.
Man kann also davon ausgehen, dass dies ein Kandidat für die Präsidentschaft wäre, den sogar Trump unterstützen würde. Und das in dem Land nichts unmöglich ist, haben die Amerikaner mit der Wahl von Trump bereits bewiesen. Es bleibt also spannend oder sollte man eher sagen, beängstigend?

Beängstigend sind auch die Bilder aus Brasilien. Jetzt hat das Corona-Virus endlich mal einen getroffen, der immer sagt „Ist ja gar nicht so schlimm.“ und seinem Land jegliche Schutzmaßnahmen und Unterstützung verweigert. Und tatsächlich wünsche ich Bolsonaro den schlimmsten aller Krankheitsverläufe. Er soll das ruhig überleben, aber vorher kann er mal drei Monate an der Beatmung liegen.
Die Bilder, wie er mit Maske vor dem Gesicht vor die Reporter tritt – und viel Abstand war da nicht – und dann nimmt er die Maske ab und verkündet, dass er positiv getestet wurde. Das ist Körperverletzung! Das ist grob fahrlässig und unverantwortlich.

An dieser Stelle können wir einfach nur froh sein, dass wir die Pandemie in Deutschland durchstehen müssen. Es ist auch hier für viele Menschen eine schwierige Situation und die Maßnahmen waren eine zeitlang wirklich zermürbend, aber wir müssen uns nicht mit so gestörten Staatsoberhäuptern rumplagen, die mit dem Leben der eigenen Bevölkerung spielen. Hier ging es um Schutz, Organisation und Hilfe – auch wenn es an manchen Stellen länger gedauert hat. Am Ende muss man doch sagen, dass wir es hier bis jetzt sehr gut gemeistert haben. Verschwörungstheoretiker und Mecker-Köppe gibt es trotzdem immer, aber gut, die müssen uns ja nicht interessieren.

Es gibt zwei – nein drei – Dinge zu sagen. Ich bin vollkommen übermüdet, ich habe jetzt kurze Haare und die Laune ist entsprechend nicht gut! Ach und Timo hat grad richtig Spaß mit mir. Eben eine übermüdete Frau, die gerade vom Friseur kommt. Höchst-explosiv!
Übermüdet bin ich, weil ich letzte Nacht in Solingen geschlafen habe und das nicht besonders gut. Erst konnte ich nicht einschlafen und als ich dann eingeschlafen war, war das eher unruhig und mit reichlich Gewühl verbunden. Ich denke das ist dem Umstand geschuldet, weil ich da alleine im Bett war und eben lange nicht mehr im Solinger Bett geschlafen habe. Nun gut, dann startet man eben mal ein bisschen müde in den Tag – dachte ich. Alle meine Erledigungen habe ich auch noch recht motiviert erledigt, ich dachte halt, dass die Müdigkeit irgendwann verschwindet. Falsch gedacht.
Als ich dann gegen 10.30 Uhr wieder in Rommerskirchen war, war ich dann endgültig erschlagen. Nützt ja nix. Um 10.30 Uhr ist der Tag eben noch nicht rum. Im Gegenteil.
Aber auch die Arbeit war irgendwann geschafft.
Dann brauchte ich einen Karton. Ich habe nämlich gestern mal einige Bücher aus meinem Solinger Bücherregal gescannt und an Momox verkauft. Wirklich eine praktische Sache. Einfach mit dem Handy die App laden oder auf www.momox.de gehen. Da kann man dann mit der Handykamera den Strichcode auf den Büchern scannen und man bekommt einen Kaufpreis angezeigt. Das sind meist nur Cent-Beträge, aber das ist besser als nichts. Und da ich wirklich sehr viele Bücher besitze, die ich nicht mehr lese und die nur noch rumstehen, habe ich mal ein bisschen ausgedünnt. Bei 13 Büchern bin ich somit auf knapp 30 Euro gekommen, die mir dann von Momox überwiesen werden. Achso der Karton, ja den braucht man, weil man natürlich die Bücher auch an Momox schicken muss. Dazu wird einem auch der vorgefertigte Lieferschein und der DHL-Paket-Sticker per E-Mail zugeschickt. Also Paket packen, Lieferschein rein, DHL-Dingsbums drauf und ab damit zur Post. Fertig.

Auch das war geschafft und nun stand der Gang zum Friseur an. Und ich kann dazu nur sagen: Ich hasse es zum Friseur zu gehen. Da bin ich irgendwie nicht so richtig „Frau“. Ich genieße es nicht auf diesem Stuhl zu sitzen, ewig mich selbst im Spiegel anzusehen, mich „verwöhnen“ zu lassen. Und das Quatschen ist mir auch lieber, wenn man gemeinsam am Tisch sitzt. Ist alles nicht so mein Ding. Ich habe Haare, aber keine Frisur. Meinen Föhn, einen sehr guten sogar, habe ich nur, weil es mir ab und an nach dem Haarewaschen auf dem Kopf zu kalt wird. Aber ich föhne mir die Haare nicht in Form, normalerweise lasse ich meine Haare nur an der Luft trocknen. Ich habe eher eigenwillige und vor allem sehr dicke Haare. Die machen sowieso was sie wollen. Also ich habe auch nicht den “Friseur meines Vertrauens”, Haareschneiden ist für mich so ähnlich wie ein CheckUp beim Arzt – sollte man regelmäßig machen.
An dieser Stelle nochmal zur Erinnerung: Ich bin vollkommen übermüdet!
D. h. ich wollte eben diesen Termin einfach hinter mich bringen. Haare bzw. Spitzen schneiden und fertig. Mein letzter Haarschnitt war Mitte Februar, musste also mal wieder sein. Wobei ich selbst gar nicht so ganz verstehe, warum das eigentlich sein muss.
Naja, nun war ich also beim Friseur. So gut, so haarig. Irgendwann war ich auch dran und habe gesagt, dass mein Pony (der mittlerweile länger als Kinn-lang war) geschnitten werden muss, aber nicht zu kurz, also nicht so ein Stirn-Ding und eben die Spitzen. Aber – und das weiß ich genau – ich habe gesagt „so, dass die Haare von der Länge her noch über die Schultern fallen, nicht auf den Schultern aufliegen“. Man muss dazu sagen, dass ich verwirrende Haare habe. Da ist auch schon mal ein Friseur dran gescheitert. Im nassen Zustand sehen meine Haare aus als hätte ich eine Dauerwelle. Locken so weit das Auge reicht. Davon ist, wenn sie trocken und gebürstet sind, nicht mehr viel da, außer einer Menge Haare und Volumen. Somit sind die Friseure meist schon verwundert, wenn sie mir nach dem Waschen das Handtuch abnehmen.
Und dann – das habe ich nach vielen Erfahrungen nun auch gelernt – nass und lockig heißt, dass man beim Schneiden vorsichtig sein muss, da die Haare sich im trockenen Zustand eher noch nach oben ziehen und somit kürzer sind. Ist komisch, ist aber so.
Jetzt habe ich heute noch erfahren müssen, dass meine Haare im Nacken „arschglatt“ sind. Also die erste Schicht unten ist glatt, dann kommen ganz viele dicke Locken und dann Richtung Pony wieder glatt. Nützt ja nix. Ist jetzt nun mal so. Das sind meine Haare.
Jetzt ging es also ans Schneiden und schon nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl „Na, da geht aber ordentlich was weg“. Also habe ich auch gleich nachgehakt. „Nee, nee, da ist noch genug übrig.“ Ich blieb skeptisch, sie schnitt weiter.
Ich möchte kurz einwerfen, dass die Friseurin eine ganz Nette ist. Und ich glaube zu 80% liegt das Friseur-Problem wirklich bei mir.
So, sie schnitt also weiter. Und weiter. Und weiter. Auch die glatten Haare unten am Nacken wurden gekürzt, weil sonst würden sie unter der lockigen Schicht ganz schnell wieder rausschauen. Okeeeeeee.
Und wenn dann irgendwann die Chefin rumkommt und große Augen macht, dann ist der Moment da, um Angst zu bekommen. Habe ich dann auch gehabt und gesagt. Ja, ich habe viele und dicke Haare, aber bitte lasst mir auch noch welche. Und wenn dir dann alle sagen, dass du jetzt nen richtig guten Schnitt hast und die Haare total schön fallen, dann weiß man (ich), okay, es ist zu kurz und sie haben wohl gemerkt, dass es mir zu kurz geworden ist. Aber dann sind die Haare mit dem Kind in den Brunnen gefallen. Das Kind ist zu retten, die Haare nicht.
Man hat mir dann noch kurz bewiesen, dass ich mir die Haare noch zusammenbinden kann „Sieht dann auch total süß aus.“. Das ist mir auch tatsächlich wichtig (also das zusammenbinden, nicht das süß), da ich beim Joggen die Haare fest am Kopf haben will, da will ich nicht irgendwelche Strähnen im Gesicht haben.
So, ich kann die Haare so gerade noch zusammenbinden, aber das muss ich hoch am Kopf tun, mache ich es zu weit unten, fällt das ganze Haupthaar (sagt man das so?) oben raus. UND: Ich möchte ja beim Friseur auch immer diesen ganze Styling-Kram nicht. So mit Spray und Schaum und Öl und Glätten und Föhnen und so. Mag ich nicht. Da kann auch kein Friseur was dafür. Ich möchte die Haare geschnitten haben und wieder gehen. Das hat auch geklappt und nach dem Schneiden war ich somit fertig. D. h. meine Haare – sind noch nicht ganz trocken – also auch noch nicht im Endzustand angekommen, was wiederum heißt, dass mir der Blick in den Spiegel morgen nicht so viel Freude bereiten wird.
Und nochmal werfe ich was ein: Mir wird ganz oft gesagt bzw. ich werde gefragt, warum ich meine tollen Haare nicht viel öfter offen trage. Das ist wirklich immer ein tolles Kompliment, aber unter diesen vielen, dicken Haaren wird es sehr schnell warm und so viele Haare stören dann einfach. Und genau deswegen brauche ich Haare, die sich gut und bequem zusammenbinden lassen. Das darf auch mal locker sein, aber wenn mir die Haare dann ins Gesicht fallen, brauchen sie eine gewisse Länge.
Oh Mann …..

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe für heute keinen Bock mehr. Ich bin immer noch vollkommen übermüdet, habe kurze Haare und bin grad leicht reizbar. Timo ist – er ist sowieso einfach der Beste – ganz ruhig, kocht für uns und hört sich meine Tiraden an. Man muss ihn einfach lieben.

Nachtrag: Ich trinke gerade das zweite Glas Wein. Soll man nicht, weil man davon wohl nicht so gut schlafen kann. Egal. Ich habe es heute Vormittag mit zwei doppelten und einem einfachen Espresso versucht. Das hat einfach mal gar nichts bewirkt. Wenn mich das nicht wach macht, macht der Wein den Braten auch nicht mehr fett ähhh wach.

Nachtrag 2: Wir haben gerade im Supermarkt Pralinen gekauft. Hört sich erstmal richtig an. Vollmilchschokolade gefüllt mit Zitronen-Käsekuchen-Teig. Tut es nicht. Braucht kein Mensch.

Nachtrag 3: Gerade sehen wir die Katze auf der anderen Straßenseite. Und normalerweise, wenn wir dann das Fenster aufmachen und sie rufen, kommt sie sofort angaloppiert. Kommt sie heute nicht.

Fazit: Der Tag ist gelaufen.

Heute war es mit der Motivation schon wieder viel besser, allein wegen der Aussicht auf zumindest einen guten Wetter-Tag in dieser Woche. Naja, das hat noch nicht so richtig geklappt. Bis eben war es in Rommerskirchen einfach nur grau und bedrohlich dicht bewölkt.
Jetzt sitze ich hier in Solingen auf meinem Balkon und es zeigt sich doch noch ein bisschen blauer Himmel. Aber von dem viel befürchteten Hitze-Sommer ist bisher nichts in Sicht. Ja, ich weiß, Hitze-Sommer (schon wieder) ist auch nicht gut, aber so ein richtiger Sommer gehört nunmal zum Sommer dazu. Und bisher läuft dieser Sommer bei mir definitiv unter dem Stichwort „blöd“.

Den Tag habe ich heute mit dem Aufräumen der Küche begonnen und nachdem ich dann grad so schön in Bewegung war, bin ich gleich noch Laufen gegangen. Ich glaube man nennt das „den Schwung mitnehmen“. Nützt ja nix. Man will ja fit bleiben.
Dann hat auch schon die Arbeit gerufen, die ruft tatsächlich gerade nicht so laut, da wir gerade das berühmte Sommerloch durchschreiten. Aber aufgrund der Kurzarbeit, sind die Tage ja kürzer, dann passt das wieder.
Dann ging es auch schon nach Solingen. Ich habe hier Morgen ganz früh einen Arzt-Termin und hier muss ich dann nicht ganz so früh aufstehen. Außerdem konnte ich dann auch in meiner Wohnung mal wieder richtig durchlüften, saugen, die letzte Wäsche noch machen, Papierkram abheften und und und. Faszinierend was so anfällt, wenn man eigentlich gar nicht anwesend ist.
Nachher werde ich wohl noch kurz zum Baumarkt und in die Stadt fahren und mir da etwas vom Chinesen oder lieber Vietnamesen (ich weiß noch nicht genau) holen. Denn Lebensmittel gibt es hier in der Wohnung keine. Nur noch ein paar Vor-Corona Toffifees. Können die schlecht werden? Ich muss gleich mal gucken. Ja, das ist der Plan für den Rest des Tages. Danach dann nur noch Couch und TV – mal sehen, was es so in der bunten Fernseh-Welt Neues gibt. Bei Timo schauen wir ja kein „richtiges“ Fernsehen. Ich glaube ich werde mir gleich mal wieder ein paar Sendungen bei VOX anschauen, First Dates, Perfektes Dinner. Ja, das mache ich.

Achja, Neuigkeiten zum Thema Film-Dreh bei Timo zuhause. Da kam gestern die Zusage, auch schon mit Details zur Dauer, welche Bereiche genutzt werden und vor allem zur Bezahlung, tja und dann kam eben plötzlich die Absage. Man stellt sich nun doch ein anderes Haus vor. Banausen! Das werden die schon noch bereuen 😉 Aber im Ernst, finde ich schon schade und auch ein bisschen komisch. Aber gut. Nützt ja nix.

Hupsi – ich stelle gerade fest, dass Milchglasscheiben, nicht gleich Milchglasscheiben sind. Ich kann hier vom Balkon aus auf das gegenüberliegende Mehrfamilienhaus schauen und da ist eben so eine Milchglasscheibe – offensichtlich im Bad – eingebaut. Aber wohl eher mit recht dünner Milch. Da duscht grad einer und ich kann euch sagen, er ist sehr gründlich. Keine Sorge, Details sehe ich nicht, wobei ich sehen kann, dass er am Hals einen Sonnenbrand hat. So, hab schon aufgehört hinzusehen. Merke: Augen auf, bei der Milchglas-Wahl.

Hallihallo, da bin ich wieder. Es ist einigen schon aufgefallen und nein, ihr habt auch nichts verpasst – am Sonntag gab es keinen Beitrag.
Ich habe beim Joggen am Sonntag offiziell beschlossen, dass ich mir sonntags einen Schreibruhetag gönne. Also ab sofort gibt es sonntags von mir keinen frischen Input, aber dann habt ihr die Gelegenheit ggf. alte Beiträge zu lesen 😊
Das ich heute so spät dran bin ist keine neue Regelung, das liegt daran, dass wir eben noch unterwegs waren und jetzt zurück sind und noch gegessen haben.

Wir waren heute beide nicht so total motiviert, haben aber natürlich unser Tagewerk verantwortungsbewusst zu Ende gebracht und dann – ja dann standen wir da. Das Wetter zum Davonlaufen, die Stimmung drohte zu kippen und die Motivation lag am Boden.
Was haben wir also gemacht? Wir haben uns entschieden, den ersten Ausflug ins Outlet nach Roermond zu wagen. Wir waren zuletzt im Oktober da und ich fiebere ja seit meinem Geburtstag darauf hin, um mir noch ein paar schöne Sachen bei Le Creuset zu kaufen.
Und für mich gab es dann auch gleich noch eine Gelegenheit endlich mal wieder mein schönes Geburtstagsgeschenk zu tragen: DEN SCHAL.
So hat der herbstliche Sommer doch noch etwas Gutes.
Von Rommerskirchen aus ist man in knapp 45 Minuten schon bei den holländischen Nachbarn. Wir waren natürlich entsprechend mit Maske und Desinfektionsmittel ausgestattet, obwohl es eigentlich nicht nötig war, denn in Holland gilt Maskenpflicht nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber nicht wie bei uns u. a. im Einzelhandel. Und ich muss sagen, ich war wirklich froh, dass ich die Maske dabei hatte. Ich habe sie ab Betreten des Outlet-Centers getragen und nicht wieder abgenommen. Es war nicht so voll wie sonst, aber es waren schon ein paar Leute unterwegs. Und die waren unterwegs als wäre nie etwas gewesen. Timo und ich sind mit unseren Masken da tatsächlich schon fast aufgefallen. Nur ganz wenige haben wie wir eine getragen.
Selbst die Verkäufer/innen in den Geschäften haben keinen Schutz getragen und teilweise kamen mir die Läden (wir haben nur von draußen rein gesehen) sehr voll vor, obwohl die Abstandsregeln auch in Holland gelten. Entsprechend standen vor den großen Marken auch einige Leute an – hatte was von Phantasialand an einem Samstag im Sommer „ab hier noch 45 Minuten“.
Wir haben es gehalten wie immer, wir haben uns von den großen Gruppen ferngehalten bzw. sind ihnen ausgewichen, aber ich muss sagen, das war teilweise gar nicht so einfach, weil der Großteil der Anwesenden von „Pandemie“ oder „Corona“ wohl noch nie etwas gehört hatte.
Der erste Weg führte dann auch gleich zu Le Creuset und ich habe mir endlich die schönen Espresso-Tassen in Regenbogenfarben gekauft und den Serviettenhalter. Davon gab es nur noch zwei Stück und dann ist es damit vorbei. Er ist jetzt nicht mehr im Programm. Ich fragte die Verkäuferinnen noch, ob es den denn auch in kirschrot gibt und die Damen waren ganz überrascht, dass ich überhaupt wusste, was dieses eckige Ding mit dem kleinen Deckelchen ist. Haha, wir sind eben Schlaufüchse 😊 Und weil auch noch Sale war, haben wir das Ding statt für 35 für 17 € gekauft. Dann noch zwei – ja so eine Art – Mini-Topflappen, damit man sich an den Gusseisernen-Griffen nicht verbrennt und zu guter Letzt einen Kühlschrankmagneten in Form eines Le Creuset-Bräters. Nützt (zwar) ja nix, aber der musste sein.
Den nächsten Schnapper habe ich dann bei Liebeskind gemacht. Die Frauen unter euch kennen das – wir haben mittlerweile keine Portmonees mehr, sondern massive Koffer mit dem Gewicht eines Le Creuset-Bräters. Zig Karten machen die Geldbörsen zu dicken Klumpen, die kaum noch in kleinen Handtaschen unterzubringen sind. Und sein wir mal ehrlich, Ladies. Die meisten Karten benutzen wir gar nicht. Daher habe ich beschlossen, dass ich mich verkleinern werde. Und so habe ich mir ein Echtleder-Portmonee für 35 statt 70 € gekauft. CACHING
Timo hat natürlich auch noch etwas bekommen. Er hat – auf Empfehlung eines Freundes – die Hemden-Marke Marvelis für sich entdeckt. Unglaublich gute Stoffe, viele verschiedene Schnitte und Muster. Das Gute ist: Man findet einmal den Schnitt, der einem passt, mit der richtigen Konfektionsgröße und muss sich danach immer nur das Muster aussuchen, das einem gefällt. Die Größe ist immer passend. Nicht so wie beim Hosenkauf, wo je nach Waschung und Knopfanzahl die Hose schon nicht mehr passt, obwohl es das exakt gleiche Modell in der gleichen Größe ist. So gab es dann noch zwei Hemden.
Das war es dann auch schon und wir haben uns auf den Rückweg gemacht. Noch schnell zum Supermarkt, denn ich wollte zum Abschluss des Tages unbedingt Chocomel haben.

Ach, auch total spaßig. Ich habe letztens eine Reportage über Luxus und Menschen gesehen, die sich selbigen leisten können. Und u. a. wurde davon berichtet, dass diese Saison viele Luxus-Labels klobige Sneaker rausbringen. Und genau davon haben wir heute zwei in freier Wildbahn gesehen. Zum einen die Sneaker von Louis Vuitton, Preis ca. 900 € und dann noch die von Balenciaga in Knall-Pink, Preis ca. 750-850 €. Und ich kann auch sagen: POTTHÄSSLICH! Diese Schuhe gehen überhaupt mal gar nicht. Klobig, unförmig, einfach wirklich nicht schön. Und selbst in der Reportage sagte eine Dame, die auch ein Paar trug, dass sie noch nicht einmal bequem sind. Tja, da geht es dann nur ums Haben, weil die Saison es so vorgibt. Da machste nix.

Hier kommt aber noch ein Tipp für eine sinnvolle Investition: Wir haben eben im Supermarkt die neue Haselnusscreme von Milka entdeckt und für 1,99 € haben wir mal ein Glas mitgenommen. Und was soll ich sagen: YUMMI! UND! Laut Liste der Inhaltsstoffe ohne Palmöl.

Das war es dann auch von mir für heute, ich werde jetzt noch mein neues Portmonee bestücken. Mal sehen was alles noch mit darf.

Was für ein komischer Tag. Es ist jetzt 19.33 Uhr. Timo schläft noch und ich bin gerade aufgestanden. Wir haben uns zu einem Nachmittags-Nickerechen hinreißen lassen, nachdem wir heute Morgen doch recht unsanft aus dem Schlaf gerissen wurden.
Wir hatten gestern einen wirklich schönen Abend in Solingen, haben viel gequatscht, gelacht und sehr gut gegessen. Ja, zumindest ich, habe auch etwas getrunken, aber nicht so, dass es mich heute beeinträchtigen würde. Dafür hat die Nachbarschaft gesorgt.

Es fing damit an, dass mitten in der Nacht irgendwo hier in der Nähe ein Hund die ganze Zeit gebellt hat. Das kann man dann eine Weile überhören, aber irgendwann eben nicht mehr. Ich bin dann irgendwann aufgestanden und hab die Fenster im Schlafzimmer geschlossen. Dann ging es ab kurz nach 7 Uhr damit weiter, dass irgendwo in der direkten Nachbarschaft ein Gartengerät in Betrieb genommen wurde und damit nicht genug, kurz darauf, wurde dann noch irgendwo (vom Geräusch her) ein Wald abgeholzt und das Holz auch gleich noch zerkleinert. Wir sind dann zwar noch im Bett liegen geblieben, aber schlafen konnten wir eben nicht mehr richtig.
Als wir uns dann entschieden, dass die Nacht damit nun wohl um ist, waren Hund und Geräte der Nachbarschaft natürlich fertig und es kehrte Ruhe ein. Tja, zu spät.
Aber irgendwie haben wir eben diese Unausgeschlafenheit den ganzen Tag mit uns herum getragen. Entsprechend haben wir auch nur rumgehangen. Wir waren also wie das Wetter – nix Halbes und nix Ganzes.

Die einzige, die offensichtlich ganze Arbeit geleistet hatte, war heute Nil. Irgendwann hörte ich sie draußen miauen und ging an die Tür, um nach ihr zu sehen. Nützt ja nix – am Ende ist sie eben doch eine Katze. Denn sie kam um die Ecke gelaufen und hatte etwas im Maul: ein kleines Vögelchen. Sie ließ es direkt vor meinen Füßen fallen. Es war schon tot. Ich habe mich nicht allzu sehr über dieses Geschenk gefreut und habe geschimpft und sie gefragt, was das denn soll. Eine Antwort habe ich nicht bekommen. Wenn man davon absieht, dass damit die Frage beantwortet war, warum ein paar Stunden vorher die Amseln im Garten so durchgedreht sind. Ich vermute mal, dass das Amsel-Baby aus dem Nest gepurzelt ist und Nil hat es sich geschnappt, uns gebracht und dann vor der Tür sogar noch damit gespielt.
Irgendwann hatte sie dann genug und hat das tote Tierchen „verbuddelt“. Mehr oder weniger. Eher weniger. Sie hat – das was übrig war – mit ein bisschen ausgerupften Gras bedeckt.

So, mir fällt es wirklich schwer mich zu konzentrieren und zu tippen, deswegen war es das auch für heute.

Ich hatte mir für heute schon ganz viele Themen parat gedacht und jetzt habe ich nur so wenig Zeit. In einer halben Stunde kommt Angi und wir düsen nach Aachen, um nochmal eine kleine Shopping-Tour bei Babor zu machen und heute Abend sind wir in Solingen mit Hannah und Verena verabredet. Die beiden habe ich auch gefühlt schon ewig nicht mehr gesehen. In Echtzeit sind es wohl drei Monate. Und das ist eine Ewigkeit, wenn man sich normalerweise täglich sieht.

Meine Themen für heute basieren tatsächlich auf den Nachrichten von gestern Abend. Da geht es z. B. um TikTok. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich darüber schon mal geschrieben habe – daher nochmal kurz: Das ist eine social-media-App in der sich die User mit Lippensynchron-Videos zur Schau stellen und rund um die Uhr zum Deppen machen.
Die Selbstdarstellung ist da die eine Sache und nichts Neues, aber der Gipfel der Beklopptheit sind die Challenges die da jetzt die Runde machen. Eine nicht nur bescheuerte, sondern vor allem gefährliche ist die „Kuh-Challenge“. Hier müssen die „Darsteller“ oder TikTok-User Kühe erschrecken. Hört sich erstmal lustig an, ist es aber nicht. Das läuft folgendermaßen: Die filmen sich, mit einem bestimmten spanischen Lied als Hintergrundmusik, wie sie auf oder an einer Weide stehen – vor Kühen. Erst stehen sie ganz starr und ab einer bestimmten Stelle im Lied fangen sie wie wild an zu zappeln. Und genau das jagt den armen Tieren einen riesigen Schreck ein. Und da die Kuh ein Fluchttier ist, rennt sie weg und dabei kann es passieren, dass sie sich die Beine bricht oder unkontrolliert in einen Zaun läuft und sich schwer verletzt. Man muss also nicht mehr dazu sagen, als dass dieser „Spaß“ einfach nur vollkommen hirnverbrannt ist. Zumal die Kuh evtl. auch in den Darsteller laufen könnte – aber gut, dann haben wir einen TikTok-Idioten weniger. Nee Spaß beiseite – das ist kein Spaß! Das ist lebensgefährlich für alle Beteiligten. Ein absolutes NoGo und man sollte diese Idioten auch direkt abgreifen und strafrechtlich belangen. Die sind ja alle leicht zu identifizieren, da man den Mist – dafür macht man es ja – im Internet verbreitet, auf seinem Profil, mit seinem Namen.

Dann doch lieber die andere Challenge von der ich heute gelesen habe – und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. TikTok-User pinkeln sich vor laufender Kamera in die Hose. Und nochmal: Solche Videos von sich selbst (!!!!) stellen die ins Internet!!!!!
Fragt mich nicht, mir fällt dazu auch nichts ein. Außer – solange die sich mit so einem Scheiß beschäftigen, schaden sie nur sich selbst und ziehen sonst keinen mit rein. Ggf. noch die Mama, die dann die vollgestrullerte Hose ihres Teenies reinigen muss.

Aber zusammengefasst kann man sich bei sowas wirklich nur fragen: Was läuft bei denen falsch??

Dann ging es gestern in den Nachrichten noch um die aktuelle Ferienzeit und die damit verbundenen Urlaubsreisen. Ich muss schon sagen, ich bin froh, dass Timo und ich uns einig sind, dass wir erstmal nicht losziehen. Ein Mann stand da mit seinem Sohn am Düsseldorfer Flughafen. Alles voller Menschen. Und selbst der Mann sagte „Hier kann man die Abstandsregeln gar nicht einhalten. Das ist schon ein komisches Gefühl.“
Oder eine andere Familie aus NRW, die in Bayern unterwegs ist, möchte gern einen Ausflug nach Wien machen. Ist geplatzt, da man, um nach Österreich einzureisen, einen frischen Corona-Test braucht oder lückenlos nachweisen muss, dass man in den vergangen 14 Tagen nicht in Gütersloh war. Tja, so waren dann alle enttäuscht. Aber ich muss auch sagen – da hätte man sich vorher schlau machen können und vor allem muss einem klar sein, dass wenn man jetzt in den Urlaub fährt, das eben kein normaler Urlaub ist und das man vermutlich mit einigen Hindernissen und Verboten rechnen muss.

Und das letzte Thema führt mich wieder zu social media und somit auch wieder zur Selbstdarstellung auf instagram. Vorweg: Ja, ich bin auch immer noch auf dieser Plattform unterwegs, aber ich finde es auch bis heute echt komisch Selfies von mir zu machen, vor allem in der Öffentlichkeit, vor anderen Leuten mache ich das eigentlich gar nicht. Ich fühle mich dabei sehr unwohl.
Für die absoluten Selfie-Junkies hingegen gibt es sog. Selfie-Museen. Das erste hat schon vor längerer Zeit in Düsseldorf eröffnet.
Verrückte Sache, aber offensichtlich eine geniale Geschäftsidee: Ein Museum mit zig verschiedenen Kulissen und Aufbauten, die einzig und allein dazu dienen, dass die Besucher sich darin für instagram-Fotos und -Stories in Szene setzen. Ja. Und das Ganze kostet 29 € Eintritt. Und selbstverständlich gibt es da auch Umkleidekabinen, damit man die Fotos nicht alle im selben Outfit machen muss. Logisch.
Ich verstehe das wirklich nicht so richtig. Es geht am Ende immer nur um das Vortäuschen einer Illusion und um das „Schau mal, wie toll ich bin und was ich für coole Sachen mache.“. Sind wir alle Aufmerksamkeits-geile Narzissten geworden, die permanent die Bestätigung von Freunden und vor allem Wildfremden brauchen??
Ich lasse mich auch, z. B. bei Ausflügen, vor Sehenswürdigkeiten oder schönen Häusern, Hintergründen fotografieren, aber das mache ich dann als Erinnerung für mich oder uns. Meist poste ich, wenn ich es poste, nur die Sehenswürdigkeit an sich. Weil meine Follower = Freunde (in echt) kennen mich ja, die finden dann vielleicht interessanter, was ich da gerade gesehen habe.
So ein Museum würde für mich nicht in Frage kommen, das finde ich wirklich strange. Ich habe mich gestern schon fremdgeschämt, als ich in dem Beitrag sah, wie die Mädels da in den Kulissen posiert haben. Und vor allem auch immer sehr natürlich – NICHT! Ohne Posing, also Bauch rein, Arsch raus, Schmollschnute und natürlich Filter geht da gar nichts mehr. Denn die Realitität, die vielleicht auch einfach mal langweilig, normal und nicht perfekt ist oder Dellen und Pickel oder gar Falten hat – die will ja keiner sehen.
#fürmehrrealitaetindensozialenmedien #nofilter

Nützt ja nix – jedem sein Hobby, aber mir ist das Real Life doch lieber. Und da muss ich jetzt auch hin. Nicht wundern, jetzt habe ich mir gerade schnell Zeit zum Schreiben genommen, zum Hochladen komme ich wahrscheinlich erst, wenn ich gleich aus Aachen zurück bin.

So, bin aus Aachen zurück. Das ging ruckzuck. Hin, rein, Geld ausgeben 😊, raus, zurück.